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Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Titel: Die Frauen der Calhouns 2. Amanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Knien abwärts zu geschehen. Sie wurden so schwach, als wäre sie sehr lang und sehr weit gelaufen. »Nun, Sie …« Amanda wappnete sich und drehte den Kopf, um ihn anzusehen. Seine Augen waren sehr nahe, sehr ruhig. »Offensichtlich wissen Sie, was Sie tun.«
    »Ja, allerdings.«
    Oh ja, er weiß es, dachte sie, als sie sich zu ihm hingezogen fühlte – nicht von seiner Hand, sondern von einem sanften und warmen Verlangen in ihr. Sie brauchte es ihm nur zu geben, sich ein wenig näher zu beugen. Ihr Mund konnte den seinen berühren, und sie würde eine schlagartige Erregung verspüren, ein benebelndes Genießen, genau wie am Vortag. Sloan wartete, beobachtete sie mit seinen dunkelgrünen Augen, die ihre Ruhe verloren, eindringlich wurden und sie förmlich hypnotisierten, damit sie diesen kleinen und doch so bedeutungsvollen Schritt auf ihn zu tat. Als sie tatsächlich auf ihn zuzugleiten begann, hörte sie sich selbst seufzen.
    Dann jedoch erinnerte sie sich!
    Noch vor wenigen Minuten hatte er sich mit Lilah in fast genau der gleichen Haltung befunden. Gesichter nahe beisammen, Finger ineinander verschlungen. Nur eine Närrin ließ sich von einem Mann manipulieren, der mit den Gefühlen einer Frau so lässig umging. Und Amanda Kelly Calhoun war keine Närrin.
    Sie zuckte zurück und entzog ihm ihre Hand.
    Sloan fühlte, wie sich sein ohnedies schon verspannter Magen noch heftiger zusammenzog. »Ist mir irgendetwas entgangen?«, fragte er Amanda mit einer Lässigkeit, die ihm sehr schwer fiel.
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen«, kam die frostige Antwort.
    »Sie wissen es verteufelt genau. Sie waren nur noch Haaresbreite davon entfernt, mich zu küssen, Mandy. Es hat in Ihren Augen gestanden, die Sie jetzt wieder haben einfrieren lassen.«
    Sie wünschte sich, dass es genauso leicht gewesen wäre, auch ihr Blut wieder einfrieren zu lassen. »Sie werden zu sehr von Ihrer Überheblichkeit beeinflusst. Aber wahrscheinlich ist das typisch. Wenn Sie sich wieder die Zeit nehmen wollen, mit einer Frau zu flirten und herumzuschmusen, dann versuchen Sie es doch noch einmal mit Lilah.«
    Er war daran gewöhnt, sein Temperament im Zaum zu halten. Wenn ein Mann ein gefährliches Temperament besaß, lernte er früh, es zu beherrschen. Aber es war nicht einfach, nicht bei ihr, nicht wenn sie so beharrlich sein Innerstes erschütterte. »Wollen Sie damit sagen, dass Lilah für jeden Mann zu haben ist, der sie fragt?«
    Amanda verwandelte sich so schnell von Frost zu Feuer, dass er sie nur erstaunt und anerkennend anstarren konnte. »Sie wissen überhaupt nichts über meine Schwester, O’Riley. Achten Sie darauf, was Sie sagen, sonst landen Sie wieder auf Ihrem Hintern!«
    »Ich habe nur gefragt, was Sie damit sagen wollten«, erinnerte er sie.
    »Ich kann sagen, was ich will. Sie nicht! Lilah hat ein großzügiges, warmes Herz. Wenn Sie irgendetwas tun, das sie verletzt, werde ich …«
    »Aufhören!« Er hob lachend beide Hände. »Ich habe nichts dagegen, wenn Sie Ihre Zähne in mich schlagen, Calhoun, aber dann hätte ich es lieber, Sie tun es für etwas, das ich verbrochen habe – oder das ich wenigstens verbrechen wollte. Erstens bin ich nicht ganz der Kater, für den Sie mich zu halten scheinen. Und zweitens bin ich nicht daran interessiert, mit Lilah – was war es noch mal? Herumzuschmusen.«
    Amandas Kinn schob sich noch ein Stückchen weiter trotzig vor. »Was stimmt denn nicht mit ihr?«
    Langsam ließ er seine Hände wieder sinken. »Absolut nichts. Sagen Sie, ist der Wahnsinn Ihres Urgroßvaters auf Sie übergegangen, oder sind Sie einfach schwer von Begriff?«
    »Suchen Sie sich aus, was Ihnen mehr zusagt.« Jetzt war sie genauso verlegen wie wütend, trat ans Fenster und blickte ins Freie. Ob er ein Kater war, wie er sich ausgedrückt hatte, oder nicht, ging sie nichts an. Es war ihr Problem, dass sie auf sein Zusammentreffen mit Lilah überreagiert hatte. Du braust völlig ohne Grund auf, sagte sie sich. Wenn sie weiterhin jedes Mal nach ihm schnappte, sobald sie auch nur fünf Minuten zusammen waren, würde ihre Geschäftsbeziehung darunter leiden. Und das Geschäft war immer noch ihre stärkste Seite. Sie ließ sich einen Moment Zeit, bis sie sicher war, ihr Gleichgewicht wiedergefunden zu haben, ehe sie sich umwandte.
    »Wir scheinen vom Thema abgekommen zu sein. Bringen wir das Gespräch wieder auf eine professionelle Ebene, und verlassen wir sie nicht mehr.«
    »Das machen Sie wirklich gut«, bemerkte

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