Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
ein, als sie ihr Handtuch auf einen Liegestuhl warf.
»Ich werde nicht mit Ihnen sprechen, und ich werde Ihnen nicht zuhören. Sie haben absolut nichts zu sagen, was mich interessieren könnte.« Sie streifte ihren Bademantel ab, schleuderte ihn beiseite und tauchte in den Pool.
Sloan beobachtete sie, während sie die erste Bahn schwamm. Sie ist so wütend, dass sie faucht und Feuer spuckt, dachte er und zuckte die Schultern. Na schön, dann mussten sie es eben auf die harte Tour machen.
Mit jeder Schwimmbewegung verfluchte Amanda ihn. Die halbe Nacht hatte sie damit zugebracht, ihr letztes Zusammentreffen immer und immer wieder in ihren Gedanken ablaufen zu lassen. Als sie an diesem Morgen erwacht war, hatte sie sich geschworen, er würde nie wieder eine Chance bekommen, sie zu berühren, sie dazu zu bringen, sich hilflos und dem Verlangen ausgeliefert zu fühlen.
Ihr Leben begann gerade, in den Bahnen zu verlaufen, die sie sich wünschte. Es war ausgeschlossen, es war ganz verteufelt ausgeschlossen, dass Sloan O’Riley oder sonst jemand ihr den Weg versperrte.
Sie prallte mit Wucht gegen ihn. Ein Blindgänger von einem Torpedo gegen ein Schlachtschiff. Prustend kam sie an die Wasseroberfläche und sah ihn vor sich bis zur Brust im Wasser stehen.
Bis zur nackten Brust.
»Was machen Sie denn?«
»Ich dachte, ich würde Sie hier drinnen leichter zum Zuhören bringen, als wenn ich am Beckenrand stehe und auf Sie herunterbrülle.«
Die Augen schmal zusammengezogen, strich sie sich die Haare aus ihrem Gesicht zurück. Ein Lachen stieg in ihrer Kehle hoch, dem sie jedoch nicht nachgeben wollte. »Der Pool ist nicht vor zehn Uhr für Gäste offen.«
»Ja, ich glaube, das haben Sie schon einmal erwähnt. Allerdings haben Sie nicht erwähnt, dass das Wasser eisig kalt ist.«
»Ja.« Jetzt lächelte sie, und ihre Lippen verrieten ebenso viel Humor wie satte Befriedigung. »Ich weiß. Deshalb möchte ich auch lieber in Bewegung bleiben.«
Amanda stieß sich ab und schnitt sauber durch das Wasser. Weniger als einen halben Meter entfernt, hielt Sloan mit ihr mit.
Er hatte mehr als nur sein Hemd ausgezogen, wie sie bemerkte. Seinen äußerst kräftigen Körper bedeckte nichts weiter als ein Paar kurze marineblaue Shorts. Jedes Mal wenn ihr Gesicht ins Wasser tauchte, glitt ihr Blick hinüber, um noch einen Zipfel von ihm zu erhaschen.
Seine breiten Schultern und sein mächtiger Oberkörper liefen zu einer schmalen Taille und schlanken Hüften zusammen. Seine Haut spannte sich über kein Gramm Fett. Sein Bauch war flach wie ein Brett, und … ach, du liebe Zeit! Als sie beinahe Wasser anstelle von Luft einsog, zwang Amanda ihren Blick, etliche Zentimeter zu überspringen und zu den Schenkeln mit den harten Muskeln und zu den Waden zu wandern.
Sonnenbräune überzog jeden Zentimeter nackter Haut, die wie nasses Kupfer schimmerte.
Wie würde es sich anfühlen, mit der Hand jetzt darüber zu streichen? Diese schlanken, straffen Muskeln unter ihren Fingern zu fühlen? Wie würden ihre Körper jetzt zusammenpassen, wenn sie sich nass und glatt in dem kalten Wasser aneinander rieben?
Kalt?, dachte sie. Der Pool fühlte sich allmählich wie eine Sauna an.
Ganz bewusst stieß sie sich hart ab und beschleunigte ihr Tempo. Wenn sie ihn abhängte, konnte sie vielleicht ihre davongelaufenen Gedanken ebenfalls abhängen.
Er war noch immer an ihrer Seite und passte ihr sein Tempo und seine Bewegungen so an, dass sie den Pool in einer nicht einstudierten Harmonie durchquerten. Es war schön und beinahe sinnlich, wie sie ihre Arme hoben und im selben Moment das Wasser durchzogen, wie ihre Beine sich öffneten und schlossen und ihre Körper sich streckten … Als würden sie sich lieben, dachte Amanda verträumt und nahm sich zusammen, um die heiße Vorstellung aus ihrem Kopf zu verbannen.
Amanda legte noch einen Zahn zu und verwandelte all diese enttäuschte Leidenschaft in Geschwindigkeit. Dennoch schlugen ihre Hände gleichzeitig gegen die Wand.
Sie begann, es als das zu genießen, was es war, als einen Wettbewerb zwischen zwei Menschen, die auf gleicher Ebene lagen.
Amanda wusste nicht mehr, wie viele Bahnen sie geschwommen hatten, und es spielte für sie auch keine Rolle. Als ihre Lungen zu brennen begannen und ihre Muskeln schwächer wurden, entschied sie, dass dies die letzte Bahn sein würde. Sie erreichte die Kante des Pools, hielt sie sich an ihr fest und kam lachend hoch.
Für Sloan hatte sie nie schöner
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