Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
nicht mehr, weil das jeden intelligenten Gedanken aus meinem Kopf vertreibt.«
Jetzt grinste er. »Honey, das ist das Netteste, was du jemals zu mir gesagt hast.«
Als Sloan sich mit einer eleganten Bewegung aus dem Pool stemmte, packte Amanda ihr Handtuch und ließ es einmal hart genug schnalzen, dass es wie eine Peitsche knallte.
»Bleib mir fern. Ich meine es ernst. Entweder lässt du mir Zeit, um das alles zu durchdenken, oder ich ziele und feuere. Und ich ziele unterhalb der Gürtellinie.« Es lagen Belustigung und Herausforderung in ihrem Blick, als sie ihr Kinn anhob. »Und im Moment bist du nicht sehr gut geschützt.«
Er fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Du hast mich überzeugt. Wie wäre es, wenn ich dich nach der Arbeit spazierenfahre?«
Es wäre hübsch, dachte sie, mit ihm in die Berge hinaufzufahren und die Luft durch die offenen Fenster hereinströmen zu lassen. Doch bedauerlicherweise kam die Pflicht zuerst.
»Ich kann nicht. C.C.s Geschenkeparty ist heute Abend. Wir überraschen sie, wenn sie von der Arbeit heimkommt.« Sie runzelte ein wenig die Stirn. »Das steht auf deiner Liste für die Hochzeit.«
»Vermutlich ist es mir nur entfallen. Also, dann morgen.«
»Da habe ich das letzte Zusammentreffen mit dem Fotografen, und dann muss ich Suzanna mit den Blumen helfen. Übermorgen auch nicht«, fügte sie schnell hinzu, bevor er fragen konnte. »Die meisten Gäste von auswärts werden eintreffen, und noch dazu haben wir das Probedinner.«
»Danach die Hochzeit.« Er nickte. »Also dann, nach der Hochzeit, Calhoun.«
»Nach der Hochzeit werde ich …« Sie lächelte, als sie erkannte, dass sie die Situation genoss. »Ich werde es dich wissen lassen.« Sie griff nach ihrem Bademantel und steuerte die Tür an.
»Hey, ich habe kein Handtuch.«
Sie lachte über die Schulter zurück. »Ich weiß!«
Am späten Nachmittag dieses Tages stand Sloan auf der Terrasse und fertigte Skizzen von dem Äußeren von The Towers an. Er wollte noch eine weitere Außentreppe hinzufügen, ohne den Gesamteindruck des Gebäudes zu stören. Er unterbrach seine Arbeit, als Suzanna herauskam. Sie trug zwei Weidenkörbchen voll Frühlingsblumen.
»Tut mir leid.« Sie zögerte und versuchte dann ein Lächeln. »Ich wusste nicht, dass Sie hier draußen sind. Ich will alles für die Geschenkeparty vorbereiten.«
»Nur eine Minute, dann gehe ich Ihnen aus dem Weg.«
»Ist schon in Ordnung.« Sie stellte die Körbe ab und ging wieder hinein.
Während der nächsten Minuten lief sie hin und her, trug Stühle und Papierdekorationen heraus. Die ganze Zeit über bewahrten sie die nervenzermürbende Stille, bis Suzanna einen von Amandas Schwänen beiseite legte und Sloan ansah.
»Mr O’Riley, sind wir einander schon irgendwann einmal begegnet?«
Er zeichnete einfach weiter. »Nein.«
»Ich habe mich das gefragt, weil Sie mich zu kennen scheinen und offenbar eine schlechte Meinung von mir haben.«
Er hob seinen kalten Blick zu ihr. »Ich kenne Sie nicht – Mrs Dumont.«
»Aber warum …« Sie brach ab. Sie hasste Konfrontationen. Der Magen zog sich ihr dabei zusammen. Schon wandte sie sich ab, um wieder hineinzugehen, doch sie fühlte seinen Blick eisig und voll Groll auf sich gerichtet. Die Hand gegen den Türrahmen gestützt, zwang sie sich dazu, sich wieder zu ihm umzudrehen. »Nein, ich werde mich nicht zurückziehen. Sie sind in meinem Haus, Mr O’Riley, und ich weigere mich, jemals wieder in meinem eigenen Haus wie auf rohen Eiern zu gehen. Ich will auf der Stelle wissen, welches Problem Sie mit mir haben.«
Er warf den Skizzenblock auf einen kleinen Glastisch. »Sagt Ihnen mein Name denn gar nichts, Mrs Dumont? O’Riley bringt keine Saite zum Klingen?«
»Nein, sollte er das?«
Sein Mund wurde schmal. »Vielleicht sollte ich noch einen Namen hinzufügen. Megan. Megan O’Riley. Hören Sie jetzt das Klingen einer Saite?«
»Nein.« Seufzend fuhr sie sich mit den Fingern durch die Haare. »Wollen Sie nicht endlich zum springenden Punkt kommen?«
»Vermutlich ist es für jemanden wie Sie leicht zu vergessen. Sie war für sie wohl nichts weiter als eine geringfügige Unannehmlichkeit.«
»Wer?«
»Megan. Meine Schwester Megan.«
Suzanna schüttelte völlig verwirrt den Kopf. »Ich kenne Ihre Schwester sicher nicht.«
Die Tatsache, dass ihr der Name nichts bedeutete, machte ihn nur noch wütender. Sloan trat auf Suzanna zu und ignorierte das rasche Aufflackern von Angst in ihren
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