Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
ausgesehen als jetzt – mit ihrem Haar und ihrem Gesicht voll Wasser und der Begeisterung in ihren Augen. Mehr als er sich jemals irgendetwas anderes gewünscht hatte, wollte er sie an sich ziehen und sie einfach festhalten, während ihr Lachen durch die Morgenluft flirrte. Doch er hatte sich irgendwann während seiner schlaflosen Nacht selbst ein Versprechen gegeben. Und er wollte es halten.
Er warf ihr ein freundliches Lächeln zu. »Das hat alles ein wenig aufgewärmt.«
»Sie sind ziemlich gut – für einen Cowboy.«
»Sie sind auch nicht schlecht – für eine Frau.«
Amanda lachte wieder und lehnte ihren Kopf gegen den Beckenrand, um ihn anzusehen. Seine Haare waren dunkel vor Nässe und kräuselten sich so über seiner Stirn und seinem Nacken, dass es sie in den Fingern juckte, damit zu spielen. »Ich schwimme gern ein Rennen.«
»Rennen? Haben wir ein Rennen geschwommen? Ich dachte, wir hätten nett und träge herumgeplätschert.«
Sie spritzte ihm Wasser ins Gesicht und stand auf. »Ich muss reingehen.«
»Lassen Sie mich jetzt mit Ihnen sprechen?«
Das Lachen verschwand aus ihren Augen. »Verzichten wir lieber darauf«, wehrte sie ab und schwang sich aus dem Pool.
Er legte seine Hand auf ihr Bein. »Mandy …«
»Ich will nicht wieder mit Ihnen streiten. Nachdem wir fast fünf Minuten lang friedlich miteinander ausgekommen sind, warum können wir es nicht dabei belassen?«
»Weil ich mich entschuldigen will.«
»Wenn Sie doch bloß …« Sie unterbrach sich und starrte ihn an. »Sie wollen was?«
»Ich möchte mich entschuldigen.« Er stand auf und legte seine Hände leicht an ihre Arme. »Ich habe mich gestern Abend danebenbenommen, sehr daneben, und es tut mir leid.«
»Oh.« Verwirrt blickte sie nach unten und begann, die Wassertropfen auf ihrem Schenkel zu verreiben.
»Jetzt sollten Sie sagen ›In Ordnung, Sloan, ich nehme Ihre Entschuldigung an‹.«
Sie blickte durch lange nasse Wimpern hoch und lächelte. Alles war plötzlich viel zu angenehm, als dass sie an ihrem Ärger hätte festhalten können. »Ich nehme Ihre Entschuldigung an. Sie haben sich tatsächlich ziemlich unmöglich aufgeführt.«
Er verzog das Gesicht. »Vielen herzlichen Dank.«
»Sie haben es wirklich getan. Haben mit Drohungen und Befehlen um sich geworfen. Und dann kam da noch dieser ganze Dampf aus Ihren Ohren.«
»Möchten Sie wissen, warum?«
Sie schüttelte den Kopf und wollte aufstehen, aber er hielt sie fest.
»Sie haben es zur Sprache gebracht«, wandte er ein. »Ich habe die Vorstellung nicht ertragen, dass Sie mit jemand anderem zusammen ausgehen. Sehen Sie mich an.« Sanft legte er seine Hand unter ihr Kinn und drehte ihren Kopf so, dass ihr Gesicht ihm wieder zugewandt war. »Sie haben etwas in mir ausgelöst. Ich kann das nicht abschütteln. Und ich möchte es auch gar nicht abschütteln.«
»Ich denke nicht …«
»Denken hat damit nichts zu tun. Ich weiß, was ich fühle, wenn ich Sie ansehe.«
Amanda verlor schnell ihre Abwehr. Das kurze Aufflackern von Panik konnte nicht mit der Flut von Freude mithalten. »Ich muss nachdenken«, murmelte sie. »So bin ich nun einmal gemacht.« Ein wenig von der Seite sah sie Sloan an.
»In Ordnung. Dann habe ich noch eine Neuigkeit, über die Sie nachdenken können. Ich bin dabei, mich in Sie zu verlieben.«
Jetzt kam die Panik nicht in einem kurzen Aufflackern, sondern als harter Schlag und durchzuckte sie so, dass sie ihn fassungslos anstarrte. »Das meinen Sie doch nicht im Ernst.«
»Doch, das tue ich. Und Sie wissen das, sonst würden Sie nicht hier sitzen wie ein Kaninchen, das in den Kegel eines Scheinwerfers geraten ist.«
»Ich sitze nicht …«
»Ich frage nicht danach, wie Sie empfinden«, unterbrach er sie. »Ich stelle Ihnen nur meinen Zustand dar, damit Sie sich daran gewöhnen können.«
Sie glaubte nicht, dass sie sich jemals daran gewöhnen könnte, genauso wenig, wie sie sich an ihn gewöhnen konnte. Und ganz sicher würde es unmöglich sein, sich an die Gefühle zu gewöhnen, die in ihr explodierten.
Ist so die Liebe?, fragte sie sich. Diese angespannte und leuchtende Empfindung, die sich ohne Vorwarnung in Wärme und Sanftheit verwandeln kann?
»Ich kann nicht … Ich bin nicht sicher, wie …« Sie atmete heftig aus. »Haben Sie das jetzt nur gesagt, um mich zum Wahnsinn zu treiben?«
Es half, lächeln zu können. »Ja. Gib mir einen Kuss, Calhoun.«
Sie wand sich und entglitt seinem Griff wie ein Aal. »Ich küsse dich
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