Die Frauen des Journalisten (German Edition)
Wohnung, damit keine zusätzlichen Kosten entstehen und Sie bekommen von mir regelmäßig Berichte.“
Nach einer kleinen Pause setzte sie noch hinzu: „Ihr Vater wird sich bestimmt besinnen und zurück kommen. Über all die vielen Jahre hat er seine Tochter doch nie vergessen.“
„Frau Marelli, ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, Ihnen das vorzuschlagen. Sie haben ja nun gesehen, in welchem Zustand sich meine Schwester befindet. Bestimmt haben Sie Recht mit der Hoffnung, dass mein Vater bald zurück nach Leipzig kommt. Wir wissen doch, dass Irene wieder gesund werden kann. Also herzlichen Dank für Ihr Angebot, Frau Marelli. Sie tun genau das, was Sie für richtig halten. Bis bald!“
Langsam legte Elena den Hörer zurück, sie atmete tief durch, sagte dann laut zu sich selbst:
„Alles wird gut, was machst du dir so trübe Gedanken.“
Leise summte sie eine Melodie vor sich hin und begann ihre Bekleidung zusammen zu tragen. Bald hatte Sie ihre beiden Koffer gepackt. Alles, was noch gebraucht wurde, kam am nächsten Morgen in die große Reisetasche. Trotz der Aufregung von gestern, hatte sie gut geschlafen, deshalb hielt sie es für ein gutes Zeichen. Im Restaurant des Hotels nahm sie nur schnell ein kleines Frühstück ein, wichtig war ihr der Kaffee. Kurz nach neun Uhr war sie bereits auf dem Weg zur Wohnung. Diesmal schloss sie die Tür mit ihrem Schlüssel selbst auf, es war ihr egal, ob Herr Voigt noch anwesend war oder nicht.
Nein, er war nicht mehr da. An der Garderobe hing kein Mantel, alles war still, nichts in der Wohnung erinnerte an ihn. Sogar das Bett war unberührt. Vermutlich war er schon gestern gegangen, darauf ließ auch der Schlüssel schließen, der einfach so, ohne eine Nachricht auf dem Küchentisch lag. Elena nahm den Schlüssel, hielt ihn kurz in der offenen rechten Hand, so als wolle sie sein Gewicht prüfen. Sie gab sich einen Ruck, steckte den Schlüssel ein und verließ die Wohnung.
In wenigen Minuten war sie wieder im Hotel, ließ sich ein Taxi bestellen und bezahlte ihre Rechnung. Danach holte sie ihr Gepäck aus dem Zimmer und wartete anschließend in der Eingangshalle bis das Taxi kam. Ungefähr eine halbe Stunde später stand sie schon wieder in der Küche der kleinen Wohnung, die nun für Monate ihr Zuhause sein würde. Als sie begann ihre Koffer auszupacken kam ihr ein Gedanke, bei dem ihr Gesicht mit einem freudigen Lächeln strahlte. Irgendwann würde auch Irene hierher kommen.
***
Kurze Zeit nachdem das Taxi die beiden zum Bahnhof gebracht hatte, saßen Dominique und Galuba in einem der kleinen Restaurants des Einkaufscenters.
„Wie soll es nun weitergehen?“, fragte Dominique irgendwie genervt.
„Was meinst du – mit uns?“
„Mit uns ist doch alles in Ordnung, nein, mit unseren Erkenntnissen. Ich würde gern wissen, was aus dieser Irene geworden ist, ob sie immer noch krank ist oder ob man ihr helfen konnte.“
Galuba, zurück gelehnt in den kleinen Sessel, sah fast gelangweilt an ihr vorbei. Er schien die Menschen zu beobachten, die sich draußen an der Galerie vorbei schoben. Als er sich doch zu einer Antwort entschloss, war es nicht das, was Dominique erwartet hatte.
„Manchmal hilft der Zufall weiter.“, wobei er sie mit einem ironischen Lächeln ansah. Dann fragte er gedehnt.
„Was hast du heute noch vor?“
Sie ließ ihn gewähren.
„Vermutlich hast du Recht, im Moment können wir nichts tun. Kann man hier in ein Theater gehen? Heute Abend. Darüber würde ich mich freuen.“
Lachend antwortete er: „Du kannst sogar zwischen mehreren Theatern wählen, ob man aber so kurzfristig Karten bekommt, kann ich dir nicht sagen. Versuchen wir es, hier im Gebäude befindet sich eine Information, vielleicht haben wir Glück.“
Sie hatten Glück mehrere Karten waren noch für Mozarts „Zauberflöte“ zu bekommen. Dominique war begeistert und kaufte zwei Karten.
Die Sonne hatte sie am nächsten Morgen früh geweckt. Hier oben in ihrem Hotelzimmer ließ sie die Vorhänge während der Nacht auf, die Lichter der Stadt konnten sie nicht stören. Gewöhnt daran häufig in Hotels zu übernachten schlief sie überall gut. Die Theatervorstellung war spät zu Ende gewesen, aber auch nach diesem nur kurzen Schlaf fühlte sie sich erholt. Während sie sich für das Frühstück fertig
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