Die Frauen des Journalisten (German Edition)
drückte sie so auseinander. Seine Hände folgten dieser Bewegung. Langsam begann er sie zu entkleiden, wobei er das ansteigende Zittern ihres Körpers zu genießen schien.
„Gleich wird dir warm werden.“
Während nun seine rechte Hand ihren Hals gegen seine Schulter drückte, glitt seine linke über ihre Brust, dann weiter zur Taille, wo er geschickt die Hose öffnete. Er stand auf, hob sie mit einem schnellen Griff auf den Küchentisch und wie eingeübt lag danach die rechte Hand wieder an ihrem Hals. Geschickt zog er ihre Hose herunter, die so gleichzeitig die Unterschenkel fesselte. Nun öffnete er seine Hose.
Die Tür war längst hinter ihm zugefallen, aber Claudia lag immer noch auf dem Tisch. Sie wagte sich nicht zu rühren, der ganze Körper tat ihr weh. Erst als ihr die Tränen aus den Augen liefen, kam Bewegung in sie. Sie drehte sich über die Seite in den Sitz, so konnte sie sich leichter von der Tischkante auf ihre Füße stellen. Dann tastete sie nach ihrer Hose, zog sie bis über ihre Knie und ging langsam mit kleinen Schritten in das Bad. In das Waschbecken ließ sie Wasser ein, begann sich zu waschen, vorsichtig, jede Berührung ihrer Haut schien eine Qual zu sein. Während der ganzen Zeit vermied sie es aber, in den über dem Waschbecken hängenden Spiegel zu sehen. In Irenes Schlafzimmer suchte sie, als sie fertig war, nach einem Nachthemd. Ging zurück in die Küche, weil das Licht noch brannte. Sie schaltete es aus und vergrub sich danach in Irenes Bett.
***
Noch vor dem Mittagessen hatte Dominique ein Taxi kommen lassen, denn sie wollte mit Galuba zurück in die Stadt fahren. Während sie zur Straße vor gingen, hatte Lienhardt ihnen nachgeschaut. Er nahm sein Glas, inzwischen war es Bier, murmelte etwas vor sich hin, das sich anhörte wie, Glück muss der Mensch haben. Das Bier hatte ihm Appetit gemacht und nach einem Blick auf seine Armbanduhr stellte er fest, dass sein Magen wusste, wie spät es war. Zwei Fenster zum Restaurant waren inzwischen weit geöffnet, leise Musik drang heraus, „ What´s a woman without man“. Er musste grinsen, die richtige Musik für die beiden, dachte er. Dann hob er sein leeres Glas, deutete damit der Bedienung am Tresen, die er vom Tisch aus sehen konnte, an, dass sie ihm ein weiteres Glas bringen möchte.
Vom Nachbartisch angelte er die Speisekarte heran, warf einen kurzen Blick hinein und seine Wahl fiel auf ein deftiges Fleischgericht. Als sein Bier gebracht wurde, gab er seine Bestellung auf.Es war fast zwei Uhr nachmittags, als er mit dem Essen fertig war. Eine unwiderstehliche Müdigkeit überfiel ihn danach, so dass er trotz der fortgeschrittenen Zeit auf sein Zimmer ging, um sich für einen kurzen Nachmittagsschlaf auf sein Bett zu legen, der dann doch fast zwei Stunden dauerte. Gegen sechzehn Uhr fühlte er sich soweit erholt, dass er seinen telefonischen Bericht an Röder geben konnte. Der Rechtsanwalt war dabei sich auf einen Prozess vorzubereiten, als der Anruf aus Leipzig einging.
„Hallo Paul, schön, dass du anrufst. Ich habe mich gerade mit einer Argumentation irgendwie festgefahren, da bringt mich dein Anruf erst mal auf andere Gedanken. So, also erzähl, wie es voran geht.“
Ohne Zwischenbemerkungen hörte er Lienhardts Bericht zu, wobei er sich in seinem Schreibtischsessel ein wenig hin und her drehte.
„Das hört sich gut an, Paul.“, nahm er am Ende den Faden wieder auf.
„Und meine Idee Dominique nach Leipzig zu schicken war also doch nicht so verkehrt. Für heute ist das genug und ich danke dir für deinen Bericht. Du meldest dich dann wieder.“
Röder legte den Hörer auf, nahm erneut sein Diktiergerät und machte für seine Sekretärin einige zusammenfassende Bemerkungen. Die Uhr auf dem niedrigen Barschrank zeigte fast siebzehn Uhr. Er legte sich seine Ordner mit den Gerichtsunterlagen für seine beiden Termine am nächsten Tag bei Gericht zurecht und verließ sein Büro.
„Ich mache jetzt noch einen kurzen Besuch bei Wortmann und berichte ihm, dass es endlich positives aus Leipzig gibt. Für morgen ist alles vorbereitetet. Also Karin, Sie machen jetzt Schluss. Einen schönen Abend und bis morgen.“
„Bis morgen, Herr Röder.“
Röder machte einen zufriedenen Eindruck, als er den Hinterhof betrat, in dem sein Auto stand. Nachdem er saß, sagte er fröhlich vor sich hin: „So Michael, da kann ich dir doch gleich mal die gute Nachricht überbringen.“ Er ordnete sich auf der Straße in den
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