Die Frauen des Journalisten (German Edition)
machte, lief das Morgenprogramm im Fernsehen, dem sie aber nur mit geteilter Aufmerksamkeit folgte. Was sie jetzt brauchte, war ein richtig gutes Frühstück. So beeilte sie sich lieber, um kurz darauf ihr Zimmer verlassen zu können.
Zu dieser frühen Zeit, es war kurz nach acht Uhr, war das Restaurant noch gut besucht. An einem Fenster wurde gerade ein kleiner Tisch neu eingedeckt, dort setzte sie sich hin. Am Tisch vor ihr saß ein älterer Herr mit einem jungen Mann und einer Dame, die vermutlich seine Mutter war. Dominique bestellte Kaffee und ging anschließend zum Buffet. Während sie dann ihr Frühstück genoss, ließ sie die beide letzten Tage in Gedanken Revue passieren. Lienhardt und Galuba hatten ihr gefallen. Ihre Art miteinander umzugehen war ganz in ihrem Sinn. Leider waren die Ergebnisse nicht das geworden, was sie sich gewünscht hatte. Die Großmutter von Frau Metzler war schon vor längerer Zeit gestorben und die Nachbarn konnten auch nicht wirklich weiter helfen. Nun überlegte sie, ob es vielleicht besser wäre nach Berlin zurück zu fahren. So beschäftigt schien etwas in ihr Unterbewusstsein gedrungen zu sein.
Zuerst war sie nur irritiert, dann aber wurde es ihr bewusst, sie hatte etwas gehört, was ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Am Nachbartisch war die Frau mit Irene angesprochen worden, ja, so hieß auch die geschiedene Frau von Wortmann. Na und? Sie nahm einige Gesprächsfetzen auf, mit denen sie nicht viel anfangen konnte. Die Frau entschuldigte sich.
„Es tut mir leid, dass ihr wegen mir so früh aufstehen müsst, aber in all den vielen Jahren hat sich das frühe Aufstehen nun mal so bei mir festgesetzt.“
„Das macht doch nichts, Irene, wir sind auch keine Langschläfer. Wenn man einen Betrieb hat, muss man auch immer früh raus.“, erwiderte der ältere Herr.
„Wir sind doch vor allem glücklich, dass du jetzt gesund bei uns sitzt,“, fügte der junge Mann hinzu.
Die drei wurden durch einen Herrn vom Servicepersonal in ihrem Gespräch unterbrochen.
„Herr Voigt“, sprach er den jungen Mann an, „Sie werden am Telefon erwartet. Möchten Sie hier sprechen?“
„Nein danke, ich gehe nach draußen.“
Der junge Mann folgte dem Angestellten.
Irene Voigt, das konnte doch gar nicht möglich sein, solche Zufälle gab es nicht. Sie konnte nicht anders, Dominique stand auf und trat an den Nachbartisch.
„Guten Morgen, entschuldigen Sie bitte, aber ich konnte ihr Gespräch mit anhören. Heißen Sie vielleicht Wortmann?“, sprach sie die Frau an.
Irene sah die fremde Frau ablehnend an, antwortete dann aber doch: „Ja, wieso kennen Sie meinen Namen?“
Dominique atmete tief durch.
„Darf ich mich kurz zu Ihnen setzen? Das ist so überwältigend, Sie sind Irene Wortmann!“
Der ältere Herr sah ihre Aufregung und bot ihr einen Stuhl an.
„Bitte beruhigen Sie sich. Wieso kennen Sie meine Tochter?“
Nachdem sich Dominique einigermaßen wieder gefasst hatte, konnte sie antworten.
„Das ist eine sehr lange Geschichte, die ich Ihnen gern erzählen möchte, Herr Voigt, Ihrer Tochter und dem jungen Mann.“
„Das ist mein Sohn.“
„Ich möchte mich erst einmal vorstellen, entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit. Mein Name ist Dominique Enright und ich bin eine Bekannte von Michael Wortmann.“
Irene erschrak und ihr Vater sah sie beunruhigt an, als er nach ihrer Hand griff.
„Irene, bitte nicht aufregen, das ist nicht gut für dich.“
Herr Voigt sah Dominique ernst an: “Gehen Sie bitte.“ Dann, nach einem kurzen Blick in Dominiques Augen: „Können Sie mir sagen, wie ich Sie erreichen kann ?“
„Ich bin noch einige Tage hier im Hotel.“
Zu dieser Antwort hatte sie sich blitzschnell entschlossen, weil sie hoffte doch noch mit Irene sprechen zu können. Sie überreichte Herrn Voigt eine Visitenkarte, danach ging sie an ihren Tisch zurück. Herr Voigt hielt immer noch Irenes Hand, sah sie dabei liebevoll an.
„Beruhige dich, die Frau kann doch nichts dafür. Wir werden mit Robert besprechen, ob wir sie wiedersehen wollen.“
Irene nickte, sie setzte sich so, dass sie die fremde Frau nicht mehr sehen konnte. Als Robert nach wenigen Minuten an den Tisch zurück kam, bemerkte er sofort die veränderte Stimmung der beiden und sah seinen Vater fragend an. Dieser gab ihm die Karte von Dominique und deutete auf den Nachbartisch.
„Sie ist eine Bekannte von Wortmann. Gibt es wirklich solche Zufälle?“
Robert nickte Dominique kurz zu. Sein Blick
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