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Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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der wieder auf die Beine gekommen war. Sie hatten über ihre Situation gesprochen, und am Ende hatte Ursula ihre Familie überredet, nach Stockholm zu ziehen. Sie liebte ihren Job, und sie dachte nicht daran zu kündigen, nur weil Sebastian Bergman ein Schwein war. Sie würden weiter zusammenarbeiten können. Dafür würde sie schon sorgen.
    Zurück in Stockholm war sie als Erstes zu Sebastian gefahren. Sie hatte ihm erklärt, was Sache war. Sie würden zusammenarbeiten. Sie hasste ihn, hasste das, was er getan hatte, aber sie dachte nicht daran, ihren Job aufzugeben. Sie würde nicht zulassen, dass er noch mehr zerstörte. Wenn er auch nur ein Sterbenswörtchen zu irgendjemandem darüber sagen würde, dass sie zusammen gewesen waren, würde sie ihn umbringen. Das hatte sie tatsächlich so gesagt. Und es auch so gemeint.
    Sebastian war erstaunlich gefügig gewesen. Soweit sie wusste, hatte er sein Versprechen gehalten und niemandem gegenüber auch nur den Hauch einer Andeutung gemacht.
    Micke und Bella kamen nach Stockholm. Das Leben ging weiter. Es verlief auf allen Ebenen reibungslos. Familie. Beruf. Obwohl niemand glücklicher war als sie, als Sebastian seine Arbeit bei der Reichsmordkommission 1998 beendete.
    Dann hatte ihn Torkel bei diesem Fall in Västerås hinzugezogen.
    Und jetzt war er abermals zurück.
    Doch diesmal konnten ihr weder heißes Wasser noch ätherische Öle zur Entspannung verhelfen.
    Jetzt hatte sie eine scharf geladene Waffe neben sich auf dem Klodeckel liegen.
    Und dachte an Ereignisse, die sie mehrere Jahre zu verdrängen versucht hatte.
    Ja, Sebastian Bergman war zurück.
    Auf die schlimmste denkbare Weise.

D raußen war es noch immer sommerlich hell, doch die Insassen des Sicherheitstrakts begannen sich wie gewöhnlich auf den Abend vorzubereiten. Einige waren bereits in ihre Zellen zurückgegangen, ein Teil von ihnen saß aber noch im Aufenthaltsraum. Einschluss war bereits um neuzehn Uhr statt. Viel zu früh, hatten die Gefangenen gemurrt, als die Gefängnisleitung den Abend um zwei Stunden verkürzt hatte, aber ihre Proteste waren wirkungslos geblieben.
    Edward war für gewöhnlich der Letzte in der Wasch- und Duschabteilung. Heute war er jedoch nicht allein, sondern hatte Gesellschaft von einem Neuling, der die ungeschriebenen Gesetze in dieser Abteilung noch nicht verinnerlicht hatte und zwei Tage hintereinander um Viertel vor sieben aufgetaucht war. Seine Ignoranz reizte Edward, und er hatte bereits beschlossen, im passenden Moment zu verdeutlichen, dass der Waschraum zu dieser Zeit sein Territorium war, und zwar ausschließlich seins. Die Veteranen wussten Bescheid und verließen, kurz bevor er auftauchte, leise den Raum.
    Hinde stand vor dem Spiegel und wusch sich sorgfältig das Gesicht. Der Waschraum bestand aus einer Reihe mit zehn Waschbecken vor einem langen, bruchsicheren Spiegel, der mit der gekachelten Wand abschloss. Auf der anderen Seite lagen die Duschen und Toiletten. Edward betrachtete sein nasses Gesicht und würdigte die beiden Wärter, die vorbeigingen, keines Blickes.
    «Einschluss in fünfzehn Minuten», verkündete der eine kurz in den Waschraum hinein, ehe sie ihren Weg in den Aufenthaltsraum fortsetzten, um denen, die dort saßen, dasselbe mitzuteilen. Jeden Abend das Gleiche, Edward hörte schon gar nicht mehr hin. Sein Körper hatte die Routine auf die Minute genau verinnerlicht, sodass er keine Uhr mehr brauchte. Er wusste exakt, wann er aufwachen, essen, lesen, scheißen, therapiert werden und sich waschen musste. Das einzig Positive daran war, dass die absolute Gleichförmigkeit der Tage ihm die Zeit gab, sich auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren, auf das, was bedeutsam war, während der Alltag mittlerweile automatisch ablief.
    Hinde nahm seinen schwarzen, elektrischen Rasierapparat zur Hand. Der war eines der wenigen Dinge, die er wirklich verabscheute. Er wollte sich richtig rasieren, aber Rasierklingen oder Rasiermesser waren undenkbar im Sicherheitstrakt. Er sehnte sich nach dem Tag, wenn er die geschliffene Klinge zum ersten Mal wieder auf seiner Haut spüren würde, sie über die kräftigen Bartstoppeln ziehen konnte, die jeden Tag wiederkamen. Das war echte Freiheit. Wieder etwas Scharfes in der Hand halten zu dürfen. Danach hatte er wohl das größte Verlangen. Nach dem Stahl in seiner Hand.
    Der Rasierapparat ging an.
    Im Spiegel konnte er beobachten, wie das Personal den an der Wand befestigten Fernseher ausschaltete und den dreien, die

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