Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)
und Hintern zu schlaff.
All das Fleisch um ihn herum.
Dieser Teil verlangte ihm all seine Konzentration ab. Es gefiel ihm nicht, jemandem nahe zu sein. Nicht so. Überhaupt nicht. Aber er konnte diesen Teil auch nicht einfach überspringen. Das wäre Pfusch. Eine Niederlage. Es würde bedeuteten, dass er es nicht schaffte, in die Fußstapfen des Meisters zu treten. Aber er konnte nicht verstehen, warum die Leute so etwas freiwillig taten, warum sie es wollten. Es war ihm ein großes Rätsel.
Er bog zum dritten Mal in die De Geersgatan ein, noch immer, ohne einen Parkplatz zu sichten. Er machte sich Sorgen um seinen Zeitplan. Er sollte schon längst in der Wohnung sein und seinen Auftrag begonnen haben. In der Früh war er in einem Baumarkt außerhalb der Stadt gewesen, der bereits um sechs Uhr morgens öffnete, und hatte einen weißen Maleroverall gekauft. Er musste sich eine Geschichte einfallen lassen, damit sie ihn hereinließ, und ein Handwerker, der das Treppenhaus streichen sollte, erschien ihm am besten geeignet. Einige billige Farbeimer und eine Mütze, die er tief ins Gesicht ziehen konnte, hatte er ebenfalls gekauft. Es würde schon funktionieren.
T rolle hatte bereits beim zweiten Mal reagiert, als das Auto an ihm vorbeifuhr. Er hatte es schon einmal gesehen. Ein silberfarbener Japaner. Eine Gestalt mit Sonnenbrille und Mütze am Steuer. Sie schien einen Parkplatz zu suchen. Trolle ließ die Wasserflasche los und tastete instinktiv mit der Hand nach seiner Tasche. Die Elektroschockpistole war noch da. Er holte sie heraus. Das schwarze Plastik war angewärmt, und sie lag gut in der Hand. Sein Puls wurde schneller, und er versuchte, die Alternativen zu durchdenken, die er hatte. Die Polizei anzurufen wäre eine davon. Mit Torkel hatte er noch nie Probleme gehabt. Im Gegenteil, selbst während seines stetigen Niedergangs hatte Torkel ihn nie verurteilt. Er hatte zwar nicht hinter allem gestanden, was Trolle getan hatte, aber das war auch nicht weiter verwunderlich. Vieles hatte er zweifelsohne ganz allein verkorkst. Dennoch hatte Trolle immer das Gefühl gehabt, dass sein Kollege ihn unterstützte. Seit einiger Zeit hatten sie zwar keinen Kontakt mehr, aber das lag keineswegs an Torkel. Trolle hatte sich immer mehr zurückgezogen. Irgendwie bildete er sich ein, dass sie sich immer noch respektierten.
Gleichzeitig würde ein Gespräch mit Torkel Sebastian in eine prekäre Lage bringen.
Warum wurde der Mann vor dem Haus von Vanjas Mutter gefasst?
Was hatte Trolle dort zu suchen?
Er wollte Sebastian auf keinen Fall schaden. Nicht jetzt, da er die Wahrheit kannte und wusste, wie ähnlich sie sich waren. Fast kam es ihm so vor, als könnte er seine eigenen Fehler sühnen, wenn er dieses Problem löste. Es war eine Chance, die er nicht vermasseln durfte.
Aber wie er es auch drehte und wendete, Sebastians Geheimnis war gefährdet. Denn er konnte es nicht vermeiden, in irgendeiner Weise einzugreifen. Wenn er den Mann lediglich in die Flucht schlüge, würde der entkommen, und die anderen Frauen wären weiterhin in Gefahr. Trolle war gezwungen zu handeln. Ihn erst auszuschalten und dann einen Plan auszuhecken. Eine andere Möglichkeit gab es nicht.
Die Entscheidung lag bei ihm und nur bei ihm.
Das fühlte sich richtig gut an, besser als seit langem.
Das Auto fuhr zum dritten Mal an ihm vorbei, und Trolle traf eine Entscheidung. Der Mann in dem Japaner wusste nichts von ihm, also hatte Trolle den Vorteil des Überraschungsmoments. Er startete seinen Mietwagen, fuhr einige Minuten später langsam los und parkte ein paar Meter weiter regelwidrig auf einem Zebrastreifen in der De Geersgatan.
Dann stieg er aus und ging zu Fuß zurück.
Jetzt gab es plötzlich einen freien Parkplatz für den, der ihn suchte.
Er war überzeugt, dass der Mann im Toyota das Angebot annehmen würde.
R alph sah den Parkplatz bereits vom Värtavägen aus. Er war perfekt. Nur dreißig Meter von ihrem Hauseingang entfernt. Doch wenn er Pech hatte, würde er ihm vor der Nase weggeschnappt, also trat er aufs Gas und raste über die gelbe Ampel am Valhallavägen. Schnell rechts abbiegen und wieder rechts. Dann bremste er ab, er wollte keine unnötige Aufmerksamkeit erregen. Die Parklücke war noch da. Vorsichtig parkte er ein und sah sich um. Alles war ruhig und still. Er ärgerte sich, dass er verspätetet war, mittlerweile war es schon fast acht. Er tastete nach dem Fahrtenmesser in seiner Tasche. Später würde er es nicht benutzen,
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