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Die Frauen von Savannah

Die Frauen von Savannah

Titel: Die Frauen von Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Hoffman
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zurückgegangen ist.« Sie lachte und tätschelte mir die Schulter. »Wer hätte das gedacht, dass ein Gehirn anschwellen kann? Meinst du, da werde ich schlauer?«
    Ich tat, als würde ich lachen.
    »Also, wo ist denn deine Freundin?«
    »Mit Tante Tootie im Salon.«
    Ich wollte sie durch den Flur geleiten, aber sie drehte sich einfach um und ging ohne mich aus der Küche. Ihr Hut bedeckte die kahle Stelle nicht, an der sie genäht worden war, und die Naht sah aus wie ein Reißverschluss. Ich bekam ein schlechtes Gewissen, aber nicht schlecht genug, um mitzugehen und ihr im Salon Gesellschaft zu leisten.
    All diese Besuche erinnerten mich an etwas, das Momma einmal gesagt hatte. Sie war noch verstörter als sonst über ihr Leben in Ohio und tobte, als ich aus der Schule kam. Nachdem sie einen Kaffeebecher an den Kühlschrank geworfen hatte, sah sie mich an und heulte: »Hier im Norden zu sein, ist überhaupt kein Leben, es ist die Hölle! Die haben hier gar keine Ahnung, was wirkliches Leben ist, überhaupt kein Benehmen und keine Gastfreundschaft!«
    Ich werde nie erfahren, was diesen Ausbruch ausgelöst hatte, aber so verrückt Momma manchmal auch gewesen war, erkannte ich jetzt, dass ihre Klage mehr als nur ein Körnchen Wahrheit enthalten hatte.
    Bei einem meiner Besuche bei Miz Goodpepper hatte sie mir einen Kamelienbusch in ihrem Garten gezeigt und gesagt, oberhalb der Mason-Dixon-Linie könnte der gar nicht überleben.
    Sie sagte, Kamelien bräuchten Wärme, um zu gedeihen und zu blühen. Und jetzt fragte ich mich, ob meine Mutter, Camille Sugarbaker Honeycutt, genauso veranlagt war wie ihre Namensgeberin.
    Als mein Vater sie aus der warmen Erde Georgias nach Ohio verpflanzte, fing sie da schon an zu welken, als sie die Mason-Dixon-Linie überquerten? War sie geografisch verdammt?
    Darüber dachte ich so intensiv nach, dass ich Tante Tootie eines Abends, als wir allein im kleinen Wohnzimmer waren, nach ihrer Meinung dazu fragte. Sie legte ihre Stickarbeit ab und sah mich nachdenklich an. Sie bestätigte meine Vermutung weder, noch widersprach sie ihr, sondern sie sagte: »Ich zweifle überhaupt nicht daran, dass manche Charaktere in einem bestimmten Klima besser gedeihen als in anderen. Und wenn du jetzt immer, wenn du eine Kamelie siehst, an deine Mutter denkst, da würde sie sich bestimmt wahnsinnig freuen.«

    Die erste Woche von Mrs Odells Aufenthalt verschmolz zu einer Abfolge von Mittagessen, Tee-Einladungen und Besuchern an der Tür. Alle schienen sich zu freuen, dass sie in Savannah war. Na ja, alle außer Oletta.
    Kurz nach Mrs Odells Ankunft merkte ich, dass Oletta ganz still geworden war. Sie schlurfte in der Küche herum, kochte und buk wie immer, aber sie sagte nicht viel. Wenn man sie etwas fragte, antwortete sie, aber von sich aus fing sie kein Gespräch an.
    Eines Nachmittags saßen Tante Tootie, Mrs Odell und ich auf der hinteren Veranda und aßen zu Mittag. Oletta hatte einen Hühnchensalat mit Walnüssen, Trauben und knackigem Sellerie gemacht und ihn auf einem Bett aus grünem Salat serviert. Als sie auf die Veranda kam, um unsere Wassergläser aufzufüllen, strahlte Mrs Odell sie an. »Oletta, ich habe noch nie so einen wunderbaren Hühnchensalat gegessen. Ist da Schlagsahne im Dressing?«
    Oletta nickte.
    »Das ist wirklich himmlisch. Würden Sie mir das Rezept geben?«
    Oletta sah Mrs Odell nicht mal an, und ihre Stimme war kühl und tonlos. »Meine Küchengeheimnisse geb ich nicht her.«
    Tante Tootie wurde rot, und mir verschlug es die Sprache. Aber Mrs Odell zuckte nicht mit der Wimper. »Oh, das kann ich gut verstehen, Oletta. Gute Köche müssen ihre Rezepte für sich behalten. Entschuldigen Sie bitte, ich hätte nicht fragen sollen.«
    Als wir mir dem Essen fertig waren, räumte Oletta den Tisch ab, und wir gingen in den Garten. Oletta ließ die Teller scheppern, wie sie es sonst nie tat. Tante Tootie schaute zum Haus zurück, beobachtete Oletta beim Tellerstapeln und runzelte die Stirn.
    Mrs Odell, die nichts zu bemerken schien, stand am anderen Ende des Gartens und begeisterte sich für irgendwelche roten Blüten, die in der Mitte gelb waren. »Ach, die haben so glückliche, kleine Gesichtchen.«
    Tante Tootie grinste. »Möchten Sie einen Strauß davon für Ihr Zimmer, Gertrude?«
    »Ach, sehr gerne.«
    »Dann hole ich mal die Gartenschere.« Auf dem Weg ins Haus legte Tante Tootie mir den Arm um die Schultern und sagte: »Komm mal mit.«
    Als wir aus Mrs Odells Hörweite waren,

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