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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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»Ich bin dort mit Sam verabredet.«
    »Danke, aber ich gehe zu Fuß«, erklärte Torayza fest. »Ich bin nicht in der Stimmung, mich verhöhnen und mir Steine nachwerfen zu lassen.«
    Elinda zuckte die Schultern. »Ignoriere diese cralmacs. Warum ärgerst du dich über sie?«
    »Wir können sie nicht ignorieren, und du solltest es auch nicht tun«, fiel Fellina ein. »Ehrlich, Eli, du machst uns alle zum Gespött.« Rund um den Tisch wurden Zustimmungen gemurmelt.
    »Das stimmt.« Rafaella sah Elinda finster an. »Ich habe die Absicht, Mutter Lauria beim nächsten Haustreffen darum zu bitten, dass sie die Geräte verbietet.«
    »Ich habe nicht das Recht, einen solchen Befehl zu erteilen«, fiel Mutter Lauria ein. »Es ist keine Eidesangelegenheit, und ich habe auch keine Autorität dieser Art über freie Frauen. Niemand wird gezwungen, die Geräte zu benutzen.«
    »Das tut auch niemand mehr außer Elinda«, erklärte Rafaella zornig. »Trotzdem, wird eine von uns gedemütigt, bedeutet das eine Demütigung für uns alle.«
    »Solange Elinda sich anständig benimmt und keinen Ärger heraufbeschwört, steht es uns nicht zu, ihr Vorhaltungen zu machen.«
    »Es wird aber Ärger geben«, behauptete Rafaella. »Die Leute verlangen schon, der Rat solle die Geräte aus der Stadt verbannen.«
    Elinda sah unglücklich auf ihren Teller nieder. Sie war so sicher gewesen, ihre Schwestern würden sich über die neuen Fahrzeuge ebenso freuen wie sie. Und nun stand zu befürchten, dass sie nicht einmal mehr ihr eigenes Rad benutzen durfte.
    »Ich war überzeugt, sie würden begeistert sein«, sagte sie traurig zu Sam, als sie ihn auf dem Marktplatz einholte.
    »Du bist deiner Zeit voraus, das ist alles.« Er wendete sein Rad.
    »Los, fahren wir zum Raumhafen um die Wette.«
    Lachend sausten sie durch die engen Straßen. Die Hohnrufe der Passanten, die Elinda immer ignoriert hatte, wurden für sie zu einer Herausforderung, ihre Geschwindigkeit zu steigern. An einer Ecke raste Sam, tief über den Lenker gebeugt, triumphierend an ihr vorüber und ging als Erster in die Kurve.
    Elinda hörte das Gebrüll, bevor sie sah, was passiert war. Sie entdeckte Sam in einem Durcheinander von Pferden und Männern und sich drehenden Rädern. Ein Tieflader lehnte schief an dem Gebäude zu ihrer Rechten, und seine aus Baumstämmen bestehende Fracht war über die Straße gerollt.
    Elindas Fahrrad schleuderte wild. Sie riss verzweifelt an der Lenkstange und kämpfte darum, das Gleichgewicht zu bewahren.
    Endlich gewann sie die Kontrolle zurück. Sie schoss an einem mit offenem Mund dastehenden Arbeiter vorbei, auf den Lastwagen hinauf, in einem unmöglichen Winkel über die schräg stehende Oberfläche und gelangte mit scharrenden Reifen wieder hinunter auf die Straße. Jetzt hatte sie Spielraum und konnte anhalten.
    »Sam!« Sie sprang ab und kletterte über den Holzhaufen. »Bist du verletzt?«
    Er lag auf dem Boden, halb unter und halb über seinem Fahrrad, und ein Bein hatte sich in der Kette verfangen. Rings um ihn schrie eine Gruppe von wütenden Arbeitern Flüche und Drohungen. Sam schüttelte benommen den Kopf und versuchte aufzustehen, aber das Fahrrad drehte sich und rutschte und warf ihn auf den Rücken. Die Arbeiter hörten mit ihren Schimpfreden auf und brüllten vor Lachen.
    »Zandrus Höllen!«, rief Elinda auf Darkovanisch. »Ihr lacht, wenn ein Mann verletzt wird?«
    »Mir ist nichts passiert«, sagte Sam, der mehr ihren Ton als ihre Worte verstand, mit schwachem Lächeln. Er entwirrte sich aus dem widerspenstigen Fahrrad, kam mit ziemlichen Schmerzen auf die Füße und massierte sich die Schulter.
    »Und was ist mit meinen Männern?« Ein bulliger, dunkelhaariger Mann trat vor und stellte sich, Sam verächtlich ignorierend, Elinda gegenüber. »Sollen sie wehrlose Zielscheiben für die Angriffe elender Terranan -Maschinen sein, die sämtliche Straßen unsicher machen?«
    »Jeder kann einen Unfall haben, Dom Kennet, auch auf einem Pferd.« Elinda sprach freundlich, sie war entschlossen, Streit zu vermeiden. Ausgerechnet Kennet, so ein Pech! Zu ihrer Bestürzung hatte sie in ihm einen hiesigen Baumeister erkannt, der die lauteste und feindseligste antiterranische Stimme Thendaras war. »Er hat die Xenophobie zu einer Kunstform erhoben«, hatte Cholayna einmal von ihm gesagt.
    »Ein Pferd würde nicht rücksichtslos durch die Straßen trampeln und erwarten, dass ihm jedermann aus dem Weg springt, und es würde auch nicht blindlings in

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