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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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haben will, um meinem Halbbruder zu helfen - nachdem ich meinen eigenen Weg gefunden habe.«

    Über Susan Holtzer und ›Die Nase des Kamels‹
    Eine hervorstechende Eigenart der darkovanischen Kultur ist die ausgesprochene Technophobie. Das hat nicht allzu intelligente Leser zu dem Schluss verführt, ich selbst sei entweder Technophobin oder Libertarierin.
    Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Ich verdanke die Fortsetzung meiner Existenz und die von mindestens zweien meiner Kinder der Technologie, und den Libertarianismus halte ich (wenn auch vielleicht nicht in der Theorie, so doch in der Praxis) für eine scheußliche Variante des sozialen Darwinismus mit der These vom ›Überleben der Reichsten‹.
    Warum habe ich dann die Darkovaner mit so viel Abscheu vor der Technik und einer Regierung ausgestattet? Nun, damals schien es mir eine gute Idee zu sein; Darkover ist vor allem ein
    ›Gedankenexperiment‹ (um in der Sprache der Philosophie zu reden), und zumindest auf dem Papier und in der Phantasie funktioniert die darkovanische Kultur. Susan Holtzer hat die darkovanische Technophobie hergenommen und mit ein bisschen Haarspalterei eine amüsante Geschichte verfasst, wie man eine Bresche für die Technologie schlagen kann.
    Susan sagt: »Ich habe jede vorstellbare Art von Non-Fiction geschrieben, auch während der drei unfruchtbaren Jahre, als ich einen Sauhaufen von mittleren Managern davon zu überzeugen versuchte, dass es das Wort Tutee nicht gibt.« (Ist ein Tutee einer, um den sich ein Tutor kümmert? Das Wort sollte es dann aber geben; eine derartige Lücke fordert Wortneubildungen und Sprachschnitzer heraus.) Sie nennt sich ›einen politischen Ausbrenner der Sechziger, der mehr Realität in der Science-Fiction als im zeitgenössischen Amerika findet.‹ (Nichtsdestotrotz ist sie ein Fan der Green Bay Packers und würde lieber ihren rechten Arm hergeben als ihr geliebtes New York. Okay, sie ist Linkshänderin, aber viel zeitgenössischer als das kann einer nicht gut sein.) Doch wollen wir jetzt nicht weiter über die Natur der Realität in der Science-Fiction und im zeitgenössischen Amerika, sondern über Susans Versuch nachdenken, auf Darkover (eine begrenzte) Technologie einzuführen.
    MZB

    Die Nase des Kamels
    von Susan Holtzer
    Elinda beugte sich tiefer über den Motor des Luftwagens, so dass ihr Gesicht nur noch ein paar Zoll von den sich drehenden Rotoren entfernt war. Benutze alle deine Sinne, hatte Sam gesagt. Nun, ihre Augen verrieten ihr nichts, und ihre Nase entdeckte nur den normalen Geruch von überhitztem Treibstoff. Sie legte den Kopf auf die Seite und lauschte.
    »Nun?«, fragte der Mann hinter ihr ungeduldig.
    »Ich glaube …« Sie zögerte. »Die Zündungseinstellung ist nicht in Ordnung.«
    »Aye, aber warum?«
    »Das muss doch am Mikroprozessor liegen, oder?«
    »Ach ja?«
    »Es liegt am Mikroprozessor, jawohl!«, erklärte Elinda. »Diagnose: Mikroprozessor ist zu ersetzen.«
    »Verdammt!« Sein Zorn ließ sie zusammenzucken. »Hör richtig hin!« Er stieß sie nach vorn, bis ihre Nase den Motor fast berührte.
    »Hörst du schlecht, Mädchen? Dieser tiefe, schnurrende Ton - das ist Metall auf Metall.«
    Sie konzentrierte sich, schloss die anderen Geräusche des Raumhafens aus. Nach einer Weile seufzte sie. »Natürlich. Und der Mikroprozessor spinnt, weil er versucht, die Bewegung der Stange zu kompensieren.« Sie zeigte darauf. »Diese da.«
    »Richtig!« Sam McCanns sommersprossiges Gesicht strahlte sie an.
    »Aus dir wird doch noch ein Techniker, auch wenn du ein Mädchen und eine Barbarin bist.« Elinda fasste seine Worte so auf, wie sie gemeint waren, als Kompliment, denn sie wusste, für den stämmigen Terraner war jeder ein Barbar, der Maschinen nicht liebte und nicht verstand. Das Wort wandte er unparteiisch auf Männer und Frauen, auf Darkovaner und Terraner an.

    »Komm.« Er schloss die Haube über dem widerspenstigen Motor.
    »Ertränken wir den Ölgeschmack in einem Glas guten terranischen Biers. Ich lade dich ein.«
    Sie schlenderten über die weite Betonfläche, und er musterte sie mit einem eigentümlichen Blick. »Du bist schon eine merkwürdige Darkovanerin, weißt du.«
    »Und ob ich das weiß«, lachte Elinda. »Wenn mein Vater richtig böse auf mich wurde, pflegte er zu sagen, ich sei schon verkehrt aus dem Mutterleib gekommen.«
    »Jedenfalls bist du der einzige Mensch auf Darkover, der sich entschlossen hat, unsere Technik zu studieren. Ja,

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