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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Hunde, 3 Katzen, 8 Ziegen, 2 Pferde, 26 Hühner, 22 Enten, 2
    Gänse, 7 Goldfische, 22 tropische Fische, 7 Mäuse, 1 Leguan und 1
    Kornschlange«. Ob einen das nun mit Neid oder Entsetzen erfüllt (zwei Reaktionen, die ich miterlebt habe), wir finden die Aussage beinahe unglaublich: »Neben dem Vorführen der Hunde bei Tauglichkeitsprüfungen, dem Melken der Ziegen, dem Abreiten der Ranch und dem Versorgen all der anderen Geschöpfe finde ich ab und zu doch noch Zeit zum Schreiben.« Soviel wir wissen, gibt es auf der Ranch keine Banshees oder tauben Hunde. ›Das Banshee‹
    erschien zuerst in Geschichten von den Freien Amazonen und verpasste um Haaresbreite die Chance, in den ersten Band mit Werken der Freunde Darkovers ›Der Preis des Bewahrers‹
    aufgenommen zu werden. Tatsächlich glaubte ich, es sei aufgenommen worden, und drückte Sherry mein Bedauern darüber aus, dass wir es nicht mit in diesen Band, für den es noch besser passe, hineinnehmen könnten. Sherry machte mich darauf aufmerksam, dass es im ›Preis des Bewahrers‹ nicht enthalten sei; ich sah im Inhaltsverzeichnis jener Anthologie nach, und sie hatte Recht.
    Offenbar hatte ich es mit Linda McKendricks Geschichte ›Die Rettung‹ durcheinander gebracht, eine der besseren Amazonen-Geschichten in dem früheren Band. Ich freue mich, diese Unterlassung wieder gutmachen und ›Das Banshee‹ hier präsentieren zu können.
    MZB

    Das Banshee
    von Sherry Kramer
    Wer den Winter nur preist am warmen Kamin, der mag ihn wohl lieben, doch kennt er ihn?
    So lautet das darkovanische Sprichwort. Nach fast einem Jahr auf Darkover hatte ich kein Bedürfnis mehr, den Winter kennen zu lernen. Ich hörte ihn deutlich genug, wie er um die gedrungene Steinhorst kreischte und stöhnte. Wenn der Sturm sich gelegt hatte, wollten wir vom Berg absteigen und nach Thendara zurückkehren.
    Der Winter war mein Gefängniswärter. Ich hätte Wochen früher aufbrechen sollen. Den Winter pries ich nicht, und ich wollte überhaupt nicht mehr von ihm reden. Ich hatte vom Winter ebenso genug wie von Darkover.
    Ich hörte das leise Scharren von Darlas Stiefeln auf dem Steinfußboden und drehte mich zu ihr um. »Wie ist das Wetter?«, fragte ich. »Was meinst du, wird es bald umschlagen?« Die Freie Amazone war meine Führerin gewesen, und ich hatte gelernt, ihre Wettervorhersagen ernst zu nehmen.
    »Es hat aufgehört zu schneien«, antwortete sie, »aber das ist nur eine Pause. Solange der Wind so bläst, wird es bestimmt wieder anfangen.« Sie nahm einen irdenen Becher vom Tisch und füllte ihn aus dem Krug, den Mhari vor ein paar Augenblicken gebracht hatte.
    »Wir haben Glück gehabt, dass wir die forst erreicht haben. Sie ist viel gemütlicher als eine Reiseunterkunft. Und besser mit Vorräten ausgerüstet. Wenn es sein muss, können wir den ganzen Winter hier abwarten.«
    »Vorausgesetzt, Eduin und Mhari sind damit einverstanden.«
    Darla sah mich überrascht an. »Glaubst du im Ernst, irgendein Gastgeber würde seine Gäste bei diesem Wetter hinauswerfen? Das wäre gleichbedeutend mit Mord. Schätzt du unsere Bergbevölkerung so gering ein?«

    »Nein, natürlich nicht. Allerdings hat ein Philosoph einmal gesagt:
    ›Gäste und Fische beginnen nach drei Tagen zu stinken.‹«
    »Das war zweifellos ein terranischer Philosoph«, meinte Darla.
    »Hier in den Bergen ist Gesellschaft zu selten, als dass sie unangenehm werden könnte.«
    »Und es ist zu kalt, als dass Fische stinken könnten«, murmelte ich.
    »Trotzdem, ich muss zur Basis zurück. Die Muster …«
    »Denen passiert nichts. Notfalls würden sie, gefroren in dieser Schneewehe, den ganzen Winter überstehen. Ich werde dich nach Thendara zurückbringen. Lebend. Wie ich mich vertraglich verpflichtet habe. Aber nicht heute oder morgen. Wahrscheinlich diese ganze Woche nicht mehr.«
    »Ich habe mich bereits verspätet. Wir hätten schon vor zwei Tagen wieder in Thendara sein sollen.«
    Sie spreizte die Hände. »Nicht einmal der Comyn-Rat kann dem Wetter befehlen.«
    »Noch ein Sprichwort?«
    »Eine Tatsache.« Sie nahm einen Schluck aus ihrem Becher. »Das ist ausgezeichnet. Hast du es schon probiert?«
    »Eine Art Wein, nicht wahr? Nein, ich habe noch nicht davon getrunken.«
    Sie goss mir etwas ein. »Winterwein. Gegorene Dornenpflaumen, die man im Schnee frieren lässt. Dies ist der Teil, der nicht gefroren ist.«
    Ich kostete. Es war ein herbes Getränk mit einem leicht harzigen Nachgeschmack.
    Darla ließ sich am

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