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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nächsten Gedanken, wird es ein prächtiges Abenteuer werden, von dem ich den anderen zu Hause erzählen kann.
    »Dann los!«, rief Mhari. »Wir sind zwei, und sie sind achtzehn, deshalb wird es bestimmt ein Abenteuer, von dem zu erzählen sich lohnt. Das heißt, wenn wir am Leben bleiben, um davon erzählen zu können.«
    Mhari führte Akiira hinter ein paar Bäume am Rand des Weges.
    »Sie werden bald hier vorüberreiten. Wir legen uns in den Hinterhalt.
    Wenn sie kommen, versuche ich, meinen Bruder zu befreien, damit wir dann drei gegen achtzehn sind. Das verbessert unsere Chancen ein wenig.« Sie hörte Akiira ein Ritual in ihrer eigenen Sprache flüstern. Avarra und Evanda!, fuhr es Mhari durch den Kopf, fünf Jahre ist es her, und jetzt soll ich meinen Bruder in einer solchen Situation wieder sehen!
    Die Karawane der Trockenstädter näherte sich mit ihrem Gefangenen. Rafe, lieg still!, sandte sie ihm zu. Ich habe eine Gefährtin, die mir helfen wird, und du wirst NIEMALS glauben, wer sie ist. Wir befreien dich und drücken dir ein Schwert in die Hand. Es wird genau wie früher bei unseren Fechtübungen sein …
    Mhari, Schwester, ich bin bereit, empfing sie seinen Gedanken. Sie und Akiira warteten hinter der Baumgruppe.
    »Jetzt!«, rief Mhari, und sie stürzten sich in die Schar der Trockenstädter. Mharis Messer und Akiiras langes Krummschwert fällten einen nach dem anderen. Mhari gelangte zu Rafael, schnitt seine Fesseln durch. Sie reichte ihm das Schwert eines Mannes, den sie getötet hatte, und jetzt waren sie drei wild entschlossene Kämpfer.
    Plötzlich stand Mhari dem Anführer gegenüber. Akiira und Rafael waren anderweitig beschäftigt.
    »Da hat Omar von Tarsa also eine von euch menhiedrini vor sich«, höhnte der Trockenstädter, »und du bist außerdem noch eine Comyn-Zauberin! Wo ich herkomme, kennt eine richtige Frau ihren Platz!«
    »Und wo ich herkomme«, erwiderte Mhari, »werden Menschen nicht in Ketten gelegt!« Sie spürte, dass ihr Sternenstein zu pulsieren begann, und ihr Zorn wuchs. Wie kannst du es wagen, dich mit deinen schmutzigen Händen an meinem Bruder zu vergreifen! Sie zwang seinen Geist, sich mit dem ihren zu verbinden, und schritt auf ihn zu, und er war unfähig, sich zu bewegen. Ich werde gnädig sein, dachte sie und löste sich aus seinem Gehirn. Dann stieß sie ihm das Messer in die Brust und tötete ihn auf der Stelle.
    Als die wenigen noch übrigen Männer sahen, dass ihr Anführer tot war, wichen sie zurück und flohen in den Wald. Mhari und Rafael sahen sich nur an, und dann umarmten sie sich als Verwandte. Akiira sah ihnen zu.
    »Rafe!«, rief Mhari mit feuchten Augen. »Es ist so lange her! Ich …
    ich habe immer gedacht, ich würde dich nie wieder sehen.«
    »Vater verbot mir, dich zu sehen, aber die Götter haben es anders gewollt«, sagte Rafael erleichtert. »Du und deine Gefährtin habt mich gerettet.« Er sah Akiira an. »Bitte, stelle mich vor.«
    »Das ist Lord Akiira Amara, meine Arbeitgeberin«, sagte Mhari stolz. »Sie ist eine Besucherin von Al Faa, wo Männer und Frauen umgekehrte Rollen spielen wie hier auf Darkover - man muss eine Frau sein, um ein Lord sein zu können. Sie ist mit dem laran des Lichtreisens durch den Weltraum nach Darkover gekommen, und sie gehört zu dem Orden der Lichtreisenden.«
    Rafael verbeugte sich vor Akiira. »Ihr erweist mir Gnade.« Akiira erwiderte die Verbeugung. Mhari, die die Gedanken ihres Bruders las, musste über seine Verwirrung lächeln. Es ist also wahr, die Rollen können vertauscht werden. Sie sind nicht angeboren.
    Auch Akiira hatte es empfangen. »Im Orden der Lichtreisenden kennen wir keine Rollen. Ebenso wie das Licht bestehen auch Menschen aus Molekülen«, erklärte sie.
    Dann sah sie zum Himmel hoch. »Ich muss auf meinen Planeten zurückkehren, bevor ich vermisst werde. Wenn bekannt wird, dass ich mich durch eine Lichtreise von Al Faa entfernt habe, ist die Strafe mein Tod und die Auflösung meines Clans.« Ihr Lachen klang beinahe bitter. »Meine Gesellschaft glaubt nicht daran, dass wir aus Molekülen bestehen. Sie hält uns für etwas anderes und Einzigartiges.
    Warum unternehme ich Lichtreisen und gefährde meinen ganzen Clan? Es ist nicht logisch, aber manchmal spüre ich den Drang, unlogische Dinge zu tun.« Sie fasste in eine Tasche und zog zwei Medaillons heraus, die das Symbol der parallelen Linien trugen.
    Diese reichte sie Mhari und Rafael. »Es ist das Emblem der Lichtreisenden«, sagte sie.

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