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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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eingeredet hat, du seist schuld, dann ist das noch schlimmer als das andere!« Sie küsste Marna auf die Wange.
    »Du wirst mir fehlen, Schwester, wenn du zur Schulung nach Thendara geschickt wirst. Aber du kommst ja wieder, wenn du gelernt hast, dich selbst zu verteidigen und mit dem zu leben, was dir Kummer macht, breda. «Scheu zog sie ihr Messer aus der Scheide.
    »Du hast mich verteidigt, als du dich selbst hättest verteidigen sollen.
    Willst du das Messer mit mir tauschen, Marna?«
    Marnas Augen wurden ganz groß. Dann zog sie ihr eigenes Messer.
    Feierlich steckten sie jede ihr Messer in die Scheide am Gürtel der anderen und umarmten sich. Marna hätte fast wieder angefangen zu weinen. »Ich will nicht weg!«, sagte sie. »Ich liebe euch alle, und ihr seid so gut zu mir gewesen …«
    »Aber du hast überall Schwestern«, fiel Reva freundlich ein. »Bald wirst du den Eid ablegen, und dann bist du eins mit uns.«
    Marna legte die Hand auf Gwennis’ Messer an ihrem Gürtel. Ja, das Messer ihrer Schwester war zu ihrer Verteidigung gezogen worden; jetzt war sie fähig, es zu ihrer eigenen Verteidigung zu ziehen. Eine Frau hatte sie verraten, aber von ihren Schwestern, die sie umgaben, wusste sie, dass keine sie je verraten würde. Dom Ruyvil, stellte sie zu ihrer Verwunderung fest, hatte sie nicht vernichtet; er hatte sie in ein neues Leben, ein wirkliches Leben getrieben. Was damals in ihren Augen das Ende der Welt gewesen war, hatte sie hierhergeführt.
    Er hatte sie in die Freiheit entlassen.

    Über Jane Bigelow und ›Taktik‹
    Jane Bigelow wohnt mit ihrem Mann und ihrem Kater ›Alphonse, der Streuner‹ in Denver. Man fragt sich, warum so viele Science-Fiction-Leute Katzen haben, denen nur wenige Hunde und - zum Beispiel -
    Hamster gegenüberstehen. Sie hat für verschiedene Lokalzeitungen in Boulder und dem Gebiet von Denver geschrieben, »gab die journalistische Tätigkeit aber nach einer Reihe von geplatzten Honorarschecks und Konkursen auf«. Gedichte von ihr sind schon in FineArts Discovery und in anderen Publikationen veröffentlicht worden. Gegenwärtig arbeitet sie an einem Katalog für die Jefferson County Public Libraries. In dieser Stellung hat sie ungehinderten Zugang zu neuen Büchern und eine Vier-Tage-Woche. Mit ›Taktik‹
    hat sie zum ersten Mal eine Erzählung verkauft.
    Die Personen in ›Taktik‹ sind zwar im strengen Sinn keine Freien Amazonen, wohl aber unabhängige Frauen im Geist der Entsagenden.
    MZB

    Taktik
    von Jane M. H. Bigelow
    Mit einem leisen Seufzer sah Bronwyn zu ihrem Mann auf der anderen Seite der Halle hinüber. Sicher, ein Mann hat für die Verteidigung seiner Familie zu sorgen, jeder Mann, und erst recht, wenn er ein Lord ist. Das stimmt schon. Aber muss er stundenlang über Schwert- und Schild-Techniken, Schlachtpläne und Strategien reden, wenn er gerade erst nach Hause gekommen ist?
    Ich werde meine Aufgabe als die Herrin deiner Halle erfüllen, Donal, dachte sie. Aber dieser Abend ist ein weiterer Stein in der Wand, die wir zwischen uns errichten.
    Daraufhin blickte er auf. Offenbar gelangten manche Gedanken durch die Barriere, die zu errichten sie gelernt hatten. Er machte lachend eine Bemerkung zu den Männern, die unter seinem Befehl standen, und kam zu ihr herüber.
    »Meine Gemahlin, ich bin mir bewusst, dass Euch all das zu Tränen langweilen muss, aber wenn Ihr ein Dach über Eurem Kopf haben wollt, werdet Ihr mich an seiner Verteidigung arbeiten lassen, ohne meine Gedanken ständig zu unterbrechen.« Er sprach mit leiser Stimme, aber in der ganzen Halle entstand Unruhe, eine Art von mentalem Geplapper, als die telepathisch begabteren Anwesenden ihre Gedanken energisch in eine andere Richtung lenkten.
    »Es war nicht meine Absicht«, murmelte sie, während ihr Zorn wuchs.
    »Immer noch keine bessere Abschirmung als eine Zwölfjährige?
    Bronwyn, du bist die Mutter von drei Kindern …«
    »Und bald von vieren«, unterbrach sie ihn. Sie hob ein wenig die Stimme. »Mein Lord, ich bin müde.« Sie wandte sich den in der Halle Versammelten zu. »Meine Lords, meine Ladies, leider muss ich mich früh zurückziehen. Das braucht niemandem anders den Abend zu verkürzen. Isolde wird in meiner Abwesenheit für euch sorgen.« Eine hoch gewachsene Frau mit kastanienbraunem Haar stand an ihrem Platz neben einem Kerzenleuchter auf und verbeugte sich leicht.
    In ihrem Zimmer gestattete sich Bronwyn den Luxus, Feuer mit einem schnellen Aufflammen ihres Zorns zu

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