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Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition)

Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition)

Titel: Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Vagner
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führt auch eine Hochspannungsleitung über den Pass. Und plötzlich
schwenkt ein greller Suchscheinwerfer seinen Strahl zu ihnen herüber.
    Der Helikopter hat sie
entdeckt!
    „Wenn du nicht schnell läufst,
werde ich dich jetzt erschießen, ehe ich mir selbst eine Kugel durch den Kopf
jage!“, schreit der Karner.
    Miriam nimmt seine Drohung
ernst. Sie läuft um ihr Leben. Die Rotorblätter des Hubschraubers zerschlagen
die Luft über ihnen mit ohrenbetäubendem Lärm. Der Konus des Suchscheinwerfers
liegt genau auf ihnen. Es ist taghell rund um sie.
    „Hier spricht die Polizei!
Geben Sie auf! Werfen sie alle Waffen beiseite und legen Sie sich mit
ausgestreckten Armen auf den Boden. Dann wird Ihnen nichts geschehen!“
    Der Sprecher im Helikopter
wiederholt seine Aufforderung über das Megafon mehrmals.
    Der Alois zieht die Hagazussa
an der Hundeleine an sich heran und drückt ihr demonstrativ die Pistole an die Schläfe.
Automatisch zieht sich der Hubschrauber wieder ein wenig zurück. Indessen haben
sie den Wald erreicht. Er stößt Miriam weiter voran und lacht nervös dabei.
Doch ist auch er bereits erschöpft, wie die Hagazussa aus ihrer Trance heraus
wahrnehmen kann. Er stolpert bereits mehr als er läuft, und er keucht zusehends
mehr.
    Alois bleibt kurz stehen. Die
Lichter des Suchtrupps sind noch immer weit entfernt, und der Hubschrauber kann
hier nicht heran. Solange er nicht landet, was auf dem abfallenden Gelände so
gut wie unmöglich ist, kann ihm einstweilen nichts geschehen. Er will nur eine
Minute lang Kraft tanken, dann soll es weiter gehen. Er kennt in diesem Wald
einen versteckten Pfad, den sie benützen könnten, um bis zu seinem Wagen zu
gelangen, den er hinter Büschen versteckt auf einem Forstweg abgestellt hat.
    Plötzlich spürt er einen
scharfen Hieb in den Rücken - und gleich darauf einen zweiten auf den
Hinterkopf! Er hechtet halb benebelt zur Seite, stolpert, geht zu Boden,
rappelt sich umständlich aus einer Schlammpfütze hoch, rutscht gleich wieder
aus, über ihm der keuchende Atem seines Widersachers, der versucht, ihm die Pistole
aus der Hand zu winden.
    Die Pistole!
    Er war gerade noch so
überrascht, dass er ganz vergaß, die Waffe zu benützen. Doch sein Angreifer ist
kein Schwächling. Er packt Alois und wirft ihn erneut zu Boden. Dabei gerät er
selbst in die Schlammpfütze und gleitet aus. An einem Ärmel reißt er Alois mit
nach unten, aber der tritt jetzt mit seinen Füßen gegen den Widersacher. Da, er
scheint ihn am Kopf getroffen zu haben, denn plötzlich taumelt dieser, weicht
einen Augenblick zurück und dann der Schuss. Ein langer, ausholender Widerhall
und das schmerzvolle Gestöhne eines zusammengebrochenen Mannes.
    Boris krümmt sich am Boden und
hält die Hände vor den Bauch, ohne ihn wirklich zu berühren. In seiner
Nabelgegend ist die Jacke aufgebrochen, darunter eine große, stark blutende
Wunde. Die Schmerzen sind so stark, dass Boris schon nach wenigen Sekunden das
Bewusstsein verliert.
    Indessen hat sich der Alois
wieder etwas gefasst. Aber wo ist Miriam? Sie hat sich inzwischen davon
gemacht!
    „Komm sofort zurück, sonst töte
ich deinen Helfer hier“, schreit er. „Ich töte deinen Helfer, hörst du?“
    Nach einer Weile ruft Miriam:
    „Komm her, du musst zu mir kommen,
mich holen!“
    Alois folgt ihrer Stimme.
    „Hier bin ich!“, ruft die
Hagazussa. „Hier, ganz in deiner Nähe.“
    Eine Weile treibt sie dieses
Spiel, bis sie meint, sich schon weit genug von Boris entfernt zu haben. Dann
schweigt sie, versinkt im Wald, in ihrem Element. Sie zerfließt zwischen den
Bäumen wie die Farbe eines Aquarells, atmet kaum, vermeidet jedes Geräusch. Sie
hat nur einen einzigen Nachteil: Es ist Nacht, und sie hat keine Ahnung, wo sie
sich befindet. So sieht sie einfach zu, dass sie immer bergab läuft, egal wo
auch immer sie hingelangt. Einen kleinen, ausgetrockneten Schmelzwasserbachlauf
schwebt sie fast lautlos hinunter, bis sie schließlich auf eine Art Forststraße
gelangt.
    Soll sie hier entlang
weitergehen?
    Die Frage stellt sich nur kurz,
denn sie spürt, wie sie jemand am Schenkel packt und derb zu Boden zerrt.
    Alois!
    Er konnte also doch seinen
Heimvorteil nutzen. Sie hat es befürchtet. Nun ist sie noch einmal Gefangene
dieses Wahnsinnigen. Und es bleibt ihr nichts anderes übrig, als abermals in
Trance zu gehen.
    Alois zerrt die Hagazussa in
die Büsche, und da steht auf einmal ein Geländewagen hinter dem Buschwerk.
    „Rein mit

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