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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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»Wir müssen mehr elektrische Leistung erzielen. Sie ist überlastet. Und ich werde sie auf keinen Fall umbauen. Das wird das Projekt 81-08 sein.«
    »Können Sie nicht jemand anderen daransetzen?«, fragte Barton mit einem verschleiernden Lächeln.
    »Ich brauche die Besten.«
    »Es gibt andere Teams, die besser ausgestattet sind, um ein Energieproblem zu lösen. Außerdem bin ich gerade mit ein paar anderen Dingen beschäftigt.«
    »Ich bin mit dem Projekt 81-07 nicht mehr zufrieden«, sagte GM ernst.
    Auf diese Eventualität war Barton vorbereitet – schon von Anfang an. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Tredwell so reagieren würde. »Warum möchten Sie es beenden, wenn Sie doch genau wissen, dass es eine nie dagewesene Bedeutung hat?«
    GM lehnte sich zurück.
    »Die Idee der Zeitreise«, fuhr Barton fort, »erfordert mehr Forschung. Das wissen Sie. Bedenken Sie, was wir alles erfahren könnten, wenn …«
    GM hob seine schmale Hand, und Barton verstummte.
    Sie sahen sich in die Augen.
    »Es ist zu gefährlich«, sagte GM .
    Bartons Blick blieb fest. »Es kommt nicht ohne Grund in den Qumran-Rollen vor.«
    Der alte Mann schloss die Faust um den Marker. »Zwei Jahre.«
    »Bedeutende Forschung braucht Zeit.«
    »Ich habe Milliarden ausgegeben.«
    Barton verdrehte die Augen. »Es kann sich nicht ums Geld drehen. Warum also der plötzliche Sinneswandel?«
    Eine Pause entstand. Schließlich antwortete GM : »Sie erfinden einen Mechanismus, um durch die Zeit zu reisen, Barton. Meiner Ansicht nach setzt mich das einem Risiko aus – und infolgedessen auch das Unternehmen.«
    Barton lächelte. »Sie sind nie ängstlich gewesen.«
    Der alte Mann heuchelte Gekränktheit. »Dann halten Sie mich für dumm?«
    »Das würde ich niemals.«
    Jasper ließ sich zum ersten Mal vernehmen. »Die Enterprise Corporation ist nicht zufällig das größte Unternehmen auf diesem Planeten«, sagte er. »Der Grund dafür ist, dass wir es verstehen, unser Risiko abzuschätzen. Dieses Experiment hat ein schlechtes Risikoprofil.«
    »Ich stimme mit Jasper überein«, sagte GM . »Für Enterprise Corporation springt außer kolossalen Kosten nichts dabei heraus.«
    »Ich bin Wissenschaftler«, merkte Barton an. »Das Risikoprofil zu erstellen obliegt Ihnen und Jasper. Und das haben Sie offenbar getan.«
    Der alte Mann lächelte; er hatte einen heftigeren Streit erwartet.
    Barton rieb sich das Kinn. »Sie haben recht, wenn Sie besorgt sind, GM . Ich bin es auch. Aber eines Tages werden Sie die Zeitmaschine brauchen, aus irgendeinem Grund. Ihre Erwähnung in den Schriftrollen hat einen Zweck – einen göttlichen Zweck, vermute ich.« Er zuckte die Achseln. »Ich baue die Maschine nur für Sie.«
    Die Auseinandersetzung währte noch zehn Minuten. Immer wenn GM Barton zur Konfrontation zwingen wollte, wich dieser geschickt aus. Und dabei wurde er jedes Mal ein bisschen energischer.
    »Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, ist vor zwanzig Jahren«, sagte Barton. »Die zweitbeste Zeit ist jetzt. Es hat keinen Sinn, den Test zu verschieben. Das hätte nur zur Folge, dass wir später darauf zurückkommen müssen.«
    GM war beeindruckt von Bartons Selbstbeherrschung. Einen Streit mit dem Vorstandschef zu vermeiden, wenn dieser es darauf anlegte, war eine schwierige Sache.
    »Wir haben das Schicksal auf unserer Seite«, meinte Barton zuversichtlich. »Wir könnten hundert Zeitmaschinen bauen – ich glaube, das würde gar nichts ändern. Alle Zeit existiert simultan. Sie ist nicht wie ein Faden, der durchgeschnitten werden kann. Die Zeit ist eine mehrdimensionale Kugel, die sowohl von der Vergangenheit als auch von der Zukunft beeinflusst wird.«
    »Sie wissen, ich verabscheue philosophische Diskussionen«, erwiderte GM .
    Barton fuhr sich durch seine weißen Haare. »Eine Betrachtung dieses Projekt ist immer philosophisch.«
    »Darum verabscheue ich jedes Gespräch, das wir darüber führen. Das ist esoterischer Mist! Sagen Sie mir einfach, wie viel Geld ich damit machen kann.«
    Barton wurde wieder ernst. »Es geht hier nicht ums Geldverdienen, GM . Ich stehe kurz vor einem Transporttest. Ich bin fast am Ziel. Und Sie haben bereits in dieses Projekt investiert – und ich meine nicht das Geld.«
    »Was meinen Sie dann?«
    Treib es nicht zu weit, sagte sich Barton, die Tredwells spüren selbst die leiseste Verzweiflung. Er räusperte sich und sagte: »Das Gefühl, dass Sie derjenige sind, der es wahr gemacht hat.«
    »Du meine Güte!«,

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