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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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ungeduldig gewartet hatte, bis das Feuer heruntergebrannt war, ging er um das zerstörte Motorrad herum und versuchte, ruhig zu bleiben. »Verankern Sie ein langes Seil«, sagte er und deutete auf die umgestürzte Stele. »Dann werfen Sie es in den Schacht. Lassen Sie niemand anderen hinein. Ich werde bald zurück sein.« Der Offizier bei ihm wirkte beunruhigt.
    »Aber Herr! Sie dürfen da nicht hinein. Der Fluch von Abu al-Hol.«
    Visblat drehte sich um und blickte ihn an. »Abergläubischer Narr«, sagte er. »Tun Sie, was ich sage. Verankern Sie das Seil, verstanden?«
    Von unerklärlicher Angst gepackt, wich der Offizier einen Schritt zurück; er hatte Visblat in die Augen gesehen.
    Der wandte sich ab und blickte in das Innere der Sphinx. Von tief unten schien ein wenig Licht herauf. »Tun Sie, was ich gesagt habe.«
    Damit verschwand er in der Öffnung.
    Der Gang, der unter dem Damm zwischen der Sphinx und der Chephren-Pyramide verlief, führte gut vierhundert Meter genau geradeaus. Am Ende mündete er in einer Kammer unter dem Totentempel. Wilson und Helena waren ein beträchtliches Stück durch die Dunkelheit gestürzt; es war unmöglich zu sagen, wie tief unter der Erde sie sich befanden.
    »Am Ende des Ganges stehen wir vor vier Türen«, sagte Wilson, der ein flottes Tempo vorlegte. »Da beginnt das Chephren-Labyrinth.«
    »Ein Labyrinth?«
    »Ja.«
    »Geht das schon wieder los, Wilson. Eine neue Pyramide, ein anderes Land.«
    »Wie haben Sie mich eigentlich gefunden?«
    »Oh, das war ganz leicht.«
    »Durch eine Vision?«
    »Eine alte Frau hat in einer dieser Gassen auf Sie geschossen«, sagte sie.
    »Ja … Kairo-Martha, die alte Hexe. Sie hätte mich fast umgebracht.«
    Helena packte Wilson am Ärmel und hielt ihn auf. »Warum will ein Zeitreisender die Pyramiden der ganzen Welt besuchen? Bitte, sagen Sie es mir …«
    »Die Chephren-Pyramide steht direkt auf einem natürlichen Energiespalt«, antwortet er und ging weiter. »Einem gigantischen Energieportal. Und ich bin hier, um es zu aktivieren.«
    »Wie viele solcher Portale gibt es?«
    »Drei. Dies ist das zweite.« Wilson schwieg einen Moment. Dann fragte er: »Wo ist Esther?«
    »Sie ist wieder bei George«, sagte Helena. »Ich soll Sie übrigens grüßen.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Er war damit beschäftigt, die Houstoner Polizei wegen irrtümlicher Festnahme und irrtümlicher Gewaltanwendung zu verklagen. Sollte er den Prozess gewinnen, springt einiges an Geld für ihn heraus. Wenn jemand sich aus einer üblen Klemme herauswinden und sie zu seinem Vorteil drehen kann, dann er.«
    Wilson musste lächeln. »Sie sagten, Sie haben Visblat gesehen?«, fragte er, wobei ihm das Lächeln prompt verging.
    »Zum ersten Mal vor einer Woche … zufällig auf der Straße in Kairo. Ich nehme an, dass Ihretwegen keiner nach Einbruch der Dunkelheit zur Sphinx durfte.«
    »Die Traumstele kann nur bei Nacht geöffnet werden«, erklärte Wilson. »Bei Tag geht es nicht.« Es schien, dass Visblat wirklich über alles Bescheid wusste.
    »Ganz Gizeh wimmelt von Soldaten«, erzählte Helena. »In den Medien hieß es, es sei wegen einer terroristischen Drohung. Sie sind kein Terrorist, oder?«
    »Das hängt davon ab, auf welcher Seite Sie stehen.«
    » Bitte … bringen Sie mich nicht noch mehr durcheinander.«
    »Natürlich bin ich kein Terrorist.« Wilson hatte nicht den Mut zuzugeben, dass diese Frau ihm drei Wochen lang nicht aus dem Kopf gegangen war. »Trotzdem sind Sie bei mir nicht sicher«, sagte er. »Sie hätten nicht kommen sollen.«
    »Sie brauchen mich«, sagte sie bestimmt.
    Ein schwaches Kratzen, das zunehmend lauter wurde, störte plötzlich die Stille. Kurz darauf taumelte Visblat in den Gang, nur hundert Meter hinter ihnen.
    Wilson und Helena wechselten einen alarmierten Blick.
    »Vielleicht brauche ich Sie wirklich«, meinte Wilson, und beide rannten so schnell sie konnten.
    Der Gang mündete in eine hell erleuchtete, sechseckige Kammer.
    Der perfekt symmetrische Raum besaß eine hohe, spitz zulaufende Decke und Wände aus Sandsteinquadern. Er hatte fünf Eingänge – den, durch den sie gekommen waren, und vier weitere. Die sechste Wand war mit Hieroglyphen bemalt. Die safrangelben Zeichen waren schwarz umrandet und schienen auf einem Steinblock zu rotieren. Es sah verblüffend aus.
    Dort stand also das Rätsel der Kammer. *

    Wilsons Blick huschte zu den vier Ausgängen, über denen jeweils eine Gruppe von Symbolen stand. Die vielen Stunden des

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