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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Motorradfahrer kam in den Blick. Helena klappte ihr Helmvisier hoch und klopfte ungeduldig mit der Hand auf den Sozius.
    »Na los!«, rief sie. »Beeilung! Uns bleibt nicht viel Zeit!«
    Wilson war sprachlos.
    »Na los!«, rief Helena noch einmal.
    Wilson kam zu sich, sprang hinter ihr auf den Sitz und griff ihr um die Taille. Sie trug schwarze Soldatenkleidung, ein kurzärmliges Polohemd, Hosen mit großen Taschen an den Oberschenkeln und Reitstiefel. An einer Kevlarweste mit vielen Taschen hatte sie zwei Schusswaffen festgeklettet.
    »Ich habe überall nach Ihnen gesucht«, sagte sie.
    »Zur Sphinx!«, rief Wilson. »Wir müssen zur Sphinx!« Helena schwenkte das Geländemotorrad gekonnt herum und fuhr im Zickzack in offenes Gelände – und in die falsche Richtung. »Da entlang!«, schrie Wilson. »Ich muss zur Sphinx!«
    »Es sind überall Soldaten!«, rief sie.
    Wilson schlang die Arme umso fester um sie. »Wenden Sie!«
    An den Sanddünen blitzte Mündungsfeuer auf. Die anschließende Kugelsalve pfiff über ihre Köpfe hinweg. Zur gleichen Zeit traf das Vorderrad eine halb verdeckte Bodenrinne, riss das Motorrad in die Höhe und katapultierte die Besatzung über den Lenker, dass sie durch den Sand rollte.
    Helena sprang katzengewandt auf, zog eine Waffe und feuerte wahllos drei Schüsse in die Dunkelheit, duckte sich hinter eine Mastaba und zog sich den Helm vom Kopf.
    »Sie sind schon seit Wochen hier!«, sagte sie wütend. Der Motor der im Sand liegenden Maschine lief noch; der Scheinwerfer beleuchtete die großen Steinblöcke an der Ostseite der Chephren-Pyramide.
    Ein Konvoi von drei Fahrzeugen – eine silberne Limousine und zwei schwarze Ford Bronco – raste eine Palmenallee hinunter auf das Gizeh-Plateau zu. Sonst fuhr niemand auf der Straße. Als sie die Anhöhe erreichten, war das Mündungsfeuer bei den Pyramiden zu sehen.
    Visblat knurrte in sein Walkie-Talkie: »Was ist da los?«
    »Wir haben sie eingekreist«, antwortete der Offizier mit gedämpfter Stimme. Im Hintergrund hallten Schüsse. »Sie werden uns nicht entkommen.«
    Visblat war sofort auf hundertachtzig. »Stellen Sie das Feuer ein! Das ist ein Befehl! Er darf nicht verletzt werden!«
    »Sie sind zu zweit!«
    »Feuer einstellen!«, blaffte Visblat.
    Immer wieder peitschten Schüsse durch die Nacht, und eine Leuchtkugel stieg auf. Um das erbeutete Nachtsichtgerät einer Benutzung zuzuführen, zog Wilson es Helena über die Augen und schaltete es ein.
    Sobald Helena klar sah, spähte sie um den Granitblock.
    »Ich lasse mich nicht festnehmen«, sagte sie entschlossen. »Das sage ich Ihnen. Ich schieße mir den Weg frei, wenn es sein muss, aber ich ergebe mich nicht. Niemals.« In diesem Moment legte sich eine unheimliche Stille über das Plateau.
    Die Schüsse hatten seltsamerweise aufgehört.
    »Ich muss zur Sphinx«, beharrte Wilson. »Das ist lebenswichtig.«
    »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben«, sagte Helena. »Da gibt es ein kleines Hindernis.« Sie schaute kurz zu den Männern, die sich in den Dünen verschanzt hatten. »Da sind ungefähr dreißig Soldaten, die mit Ihren Reiseplänen nicht einverstanden sind.«
    »Ich gehe trotzdem!«
    Helena starrte ihn durch das Nachtsichtgerät an.
    »Sie gehen da lang«, sagte Wilson, zur Seite zeigend, »und ich gehe hier lang.«
    Helena schüttelte den Kopf. »Nein.« Sie hatte alles aufs Spiel gesetzt, als sie gegen den Willen ihres Vaters um die Welt gereist war, um Wilson zu finden. Es war einfach zu gefährlich hier und es gab zu viele offene Fragen, als dass sie ihn ziehen lassen konnte. Helena steckte in der Sache drin – worum es sich auch handelte – und würde ihren Teil tun.
    »Ich muss gehen!«, beharrte Wilson.
    »Dann gehen wir zusammen«, sagte sie entschlossen.
    »Es gibt einen geheimen Eingang«, erklärte Wilson. »Zwischen den Vorderpfoten der Sphinx steht ein Gedenkstein. Das ist der Eingang, und den muss ich nehmen.«
    » Wir müssen ihn nehmen«, korrigierte Helena. Sie riss eine Klettverschlusstasche auf und holte eine Tränengasgranate heraus, ein hochexplosives britisches Modell von Pains Wessex. Es war dazu gemacht, den Gegner außer Gefecht zu setzen. »Wir bekommen nur eine Chance, von hier zu verschwinden«, sagte sie. »Sind Sie sicher, dass Sie wissen, was Sie tun?«
    »Ganz sicher.«
    »Nur die eine Chance!«, wiederholte sie und griff an den Stift, um ihn zu ziehen.
    Wilson schwankte nicht. »Werfen Sie sie einfach!«
    Helena deutete auf das umgekippte

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