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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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auseinander.
    Helena zog Wilson von der Kante zurück.
    »Gehen Sie nicht da raus«, sagte sie.
    »Was bleibt uns anderes übrig?« Er löste sich aus ihrem Griff und rannte über den Abgrund auf die andere Seite, wo er die Hände gegen die Steinquader presste, die sein Vorwärtskommen behinderten. Die Länge der Mauer entsprach der Außenseite der Pyramide. Aber wie komme ich hinein? Nirgends bot sich ein Hinweis. Keine Zeichen. Keine Hebel. Nur Steinquader.
    Er stemmte sich mit aller Kraft gegen die Wand, doch nichts geschah.
    Helena kam leichtfüßig neben ihn und richtete die Waffe nervös auf die Ausgänge des Labyrinths. Ihre Befürchtungen bewahrheiteten sich, als Visblats Stimme aus einem der benachbarten Gänge in die Höhle schallte.
    »Warum wollen Sie mir nicht zuhören, Mr. Dowling? Warum?«
    Helena zielte über den Lauf und versuchte herauszuhören, aus welchem Gang er kommen würde. Es war schwierig, weil seine Stimme von den Wänden widerhallte.
    »Ich habe versucht, vernünftig zu sein!«, schrie Visblat. »Oh ja! Aber Sie wollen nicht kooperieren!«
    Wilson drehte sich auf der Stelle um. »Ich bin bereit zu reden«, rief er zurück.
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte Helena.
    »Sagen Sie Miss Capriarty, sie soll die Waffe runternehmen!«, verlangte Visblat.
    »Tun Sie es, Helena«, flüsterte Wilson.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Tun Sie es trotzdem.« Wilson drückte den Pistolenlauf zum Boden.
    Visblat schlenderte ruhig ins Freie. Er stand am benachbarten Ausgang. Seine Waffe zeigte ebenfalls zum Boden. »Sie können die Hieroglyphen lesen, wie ich sehe. Sehr beeindruckend, Mr. Dowling. Sie haben in sehr kurzer Zeit sehr viel gelernt.«
    Visblat sah ein wenig dünner aus als beim vorigen Mal, fand Wilson.
    »Sie haben den falschen Weg gewählt«, erwiderte Wilson und grinste selbstbewusst.
    Visblat grinste ebenfalls. »Nein, Sie, Mr. Dowling.«
    Helena war wie erstarrt, als sie Visblats Augen sah. Ihr Puls raste, ihre Hände waren schweißnass. Sie hatte ein Gefühl im Magen, als würde ihr gleich alles hochkommen.
    »Sie haben gesehen, wie der Sand von der Decke rieselt«, sagte Wilson. »Das Labyrinth wird bald einstürzen. Wenn Sie nicht aufpassen, werden Sie immer noch hier drinnen sein.«
    »Es bleibt noch reichlich Zeit«, entgegnete Visblat.
    Die beiden Männer sahen sich über den Abgrund hinweg an, der die beiden Brücken voneinander trennte, Wilson geschützt durch seine Sonnenbrille.
    »Sie machen einen großen Fehler«, wiederholte der ehemalige Polizeichef. »Sie sollten mir vertrauen.«
    »Hören Sie nicht auf ihn«, flüsterte Helena, die sich zum Sprechen zwingen musste.
    »Sagen Sie mir, was Sie wollen«, rief Wilson, ohne auf die Warnung einzugehen.
    »Das zweite Portal wurde manipuliert«, behauptete Visblat. Er klang jetzt ungewöhnlich ruhig, als wollte er seine Rolle oscarreif spielen. »Öffnen Sie es nicht. Gehen Sie direkt zum dritten Portal weiter.«
    »Woher soll ich wissen, ob Sie die Wahrheit sagen?«
    »Das können Sie nicht wissen.«
    »Warum sollte ich Ihnen trauen?«
    Visblat lächelte spöttisch. »Weil ich Sie längst hätte töten können, wenn ich gewollt hätte.«
    Das überzeugte Wilson nicht so ganz. »Sie sollten Ihre Überredungskünste verbessern.«
    Visblat bezwang einen Wutausbruch. »Das Portal wurde manipuliert«, wiederholte er.
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    Es folgte eine Pause. »Ich weiß es eben.«
    »Woher?«
    »Was spielt das für eine Rolle?« Ein erregter Tonfall schlich sich in seine Stimme, als wäre es mit der Selbstbeherrschung gleich vorbei. Sein rechtes Auge zuckte, ebenso seine Hände und Finger. »Barton Ingerson ist der Grund, weshalb ich hier bin, Sie Narr!«
    Wilson war sprachlos.
    »Ja! Er hat mich geschickt, damit ich Sie aufhalte. Ha!« Der große Mann benahm sich, als hätte er eben beim Pokerturnier einen Royal Flush aufgedeckt. »Mehr Rechtfertigung ist nicht erforderlich, Mr. Dowling. Barton Ingerson hat mir gesagt, dass das zweite Portal manipuliert worden ist.«
    »Sie kommen aus der Zukunft«, murmelte Wilson.
    Als Antwort erklang ein irres Lachen. »Woher sollte ich sonst kommen …«
    Wilson kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Beweisen Sie es.«
    Und Visblat tat es.
    »Sie sind ein Gen- EP -Kandidat, Mr. Dowling.« Visblat war wieder ganz ruhig, als hätte er die Frage erwartet. »Es waren nur vierzehn Tage Zeit, um Sie auf das Unternehmen vorzubereiten. Barton Ingerson wusste als Einziger, dass Sie in die

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