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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Vergangenheit reisen würden. Die anderen Mitglieder des Mercury-Teams glaubten, Sie würden nur dreißig Minuten in die Zukunft versetzt.« Visblat machte die Sache Spaß, das konnte Wilson ihm ansehen. »Sie haben sich alle Mühe gegeben, in nur zwei Wochen alles zu lernen.«
    »Wer hat Sie wirklich geschickt?«, fragte Wilson in bewusst zweifelndem Tonfall.
    »Wie ich bereits sagte – Barton Ingerson.«
    »Und Sie wurden hier Polizeichef?«
    »Ich musste mir irgendwie die Zeit vertreiben. Sie haben mich sechs Jahre warten lassen, Mr. Dowling.«
    »Trauen Sie ihm nicht«, flüsterte Helena, der die Schweißperlen von der Nase tropften.
    »Halten Sie den Mund!«, brach es aus Visblat hervor.
    »Barton und ich hatten ein Codewort für ein solches Szenario«, sagte Wilson. »Für den Fall, dass das Unternehmen abgebrochen werden muss. Nennen Sie es mir, und ich tue, was Sie sagen.«
    Visblat verzog keine Miene.
    »Was ist?«, forderte Wilson ungeduldig.
    »Es gibt kein Codewort«, widersprach sein Gegner, dessen rechtes Auge wieder zuckte. »Und ich warne Sie, Mr. Dowling – ich kann solche Spiele nicht leiden.« Eine neuerliche Woge der Feindseligkeit türmte sich auf. »Wenn Sie das zweite Portal aktivieren, wird Barton sterben. Ja, Sie Narr! Sein Leben hängt davon ab, dass es offen bleibt.«
    Allein die Vorstellung brachte Wilson ins Trudeln.
    »Er lügt«, raunte Helena ihm zu.
    Plötzlich war Wilsons Verstand vollkommen klar. Als hätten ihre Worte ihn von dem Gedankenwust befreit, der seine Denkfähigkeit behinderte. Sie hatte recht: Der Mann log.
    »Glauben Sie, dass der Zufall ein Wegweiser für etwas ist?«, fragte Wilson.
    Visblat schien verwirrt. »Was ist das für eine blöde Frage?«
    »Ich wette, Sie kennen nicht mal Bartons Lieblingsplatz zum Angeln.«
    Visblat streichelte den Lauf seiner Pistole, als wäre sie eine Katze. »Ich sagte es schon … wenn Sie nicht tun, was ich sage, wird Barton nie wieder angeln!«
    »Waren Sie mal auf dem Mount Whitney?«
    Visblat ging auf und ab. Er überlegte, wie lange er brauchen würde, durch das Labyrinth zu laufen und den richtigen Ausgang zu Wilsons Brücke zu finden, um ihm Verstand einzubläuen.
    Wilson starrte in den schwarzen Abgrund zwischen den beiden Brücken. »Was dagegen, wenn ich Ihnen etwas zeige?« Er hob die Sonnenbrille und blickte seinem Gegner in die Augen.
    Doch mit dieser Wirkung hatte er nicht gerechnet.
    Ihm wurde es eng in der Brust, und die Knie wurden ihm weich. Er hatte Angst. Lähmende Angst. Das war ein deut-licher Hinweis, dass Visblats optische Trakenoide übermäßig verstärkt worden waren.
    »Sie machen mich wütend, Mr. Dowling«, sagte Visblat, der reglos dastand, während der flackernde Lampenschein sein zorniges Gesicht beleuchtete. »Glauben Sie, ich bin empfänglich für etwas so Lächerliches wie eine Trakenoid-Reaktion? Ich bin besser, als Sie jemals sein können!« Visblat schätzte die Entfernung zwischen den Brücken ab. Da er einsah, den Sprung nicht schaffen zu können, trat er einen Schritt zurück und hob die Waffe.
    Helena bezwang ihre Angst und hob ebenfalls die Waffe, zielte aber aus den Augenwinkeln, um direkten Blickkontakt zu vermeiden. Als hätte der große Mann ihren Trick bemerkt, richtete er seinen furchterregenden Blick auf sie.
    »Na los, erschießen Sie mich! Aber Sie trauen sich ja doch nicht!«
    Helena hielt den Blick abgewandt und zielte weiterhin nicht über den Lauf ihrer Waffe. Sie wollte abdrücken, doch irgendetwas hielt sie zurück. Dann merkte sie, dass es an der Vision lag, die sie von Wilson empfing. »Setzten Sie die Sonnenbrille wieder auf«, flüsterte sie. »Tun Sie es!«
    »Wir können eine Vereinbarung treffen«, bot Wilson an.
    In einem Wutausbruch riss Visblat die Arme hoch und schritt auf der Brücke auf und ab. »Dafür ist es zu spät! Von jetzt an machen wir es auf meine Art!«
    »Sie brauchen mich«, sagte Wilson, »sonst wären Sie nicht hier.«
    »Das zweite Portal ist manipuliert worden!«, brüllte Visblat. »Wie oft soll ich es denn noch sagen! Wir müssen direkt zum dritten Portal gehen! Ich werde Sie selbst hinbringen!« Er zögerte. »Aber dabei ist kein Platz für drei …«
    Für Wilson ging alles in Zeitlupe über. Visblats Augen. Seine .44 Magnum. Helena an seiner Seite. Die kalte, schale Luft. Die zahllosen Ölflämmchen an der Höhlenwand. Irgendwie war ihm klar, was passieren würde. Ohne an seine eigene Sicherheit zu denken, trat er in die Schusslinie.
    Die

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