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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Zeit nebeneinander existierte –, aber das war nicht der Augenblick, um Einspruch zu erheben.
    GM lehnte sich zurück. »Sagen Sie mir eines, alter Freund. Wenn die Texte verschlüsselte Botschaften enthielten, die nach Geheimhaltung verlangten, würden Sie das tun?«
    Barton überlegte einen Moment. »Wenn ich überzeugt wäre, dass für Enterprise Corporation keine Gefahr besteht«, sagte er, »oder für ein Mitglied des Mercury-Teams, würde ich die Information geheimhalten, ja.« Jasper beugte sich zu seinem Großvater und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Barton redete weiter. »Bei jedem Mercury-Experiment gibt es ein gewisses Risiko, das es zu beherrschen gilt. Das war immer so. Jedenfalls bei meinen Experimenten.«
    »Sie sagen mir also, dass Sie Geheimnisse haben?«
    »Wenn ich Informationen zurückhalte, die Sie nicht unbedingt kennen müssen, und Sie das als Geheimnis werten, ja, dann habe ich Geheimnisse. Unsere Projekte sind immer komplex. Ich kann Ihnen nicht alles mitteilen, was passiert, sonst kämen wir mit unserer Arbeit nicht voran.«
    »Wie entscheiden Sie, was ich erfahren sollte und was nicht?«
    Barton holte kurz Luft. »Sie geben mir das Ziel vor, GM – ich liefere Ihnen immer das Ergebnis. Denken Sie daran, dass wir dieses Unternehmen gemeinsam aufgebaut haben. So ist es immer gewesen, und so wird es bleiben, zumindest was mich betrifft. Das ist einer der Gründe, warum wir so erfolgreich gewesen sind. Sie bezahlen mich, damit ich Lösungen finde. Und das tue ich. Sie haben mich noch nie gefragt, wie ich das mache … oder wann.«
    GM sah ihm in die Augen. »Heute frage ich Sie danach. Sind Sie damit einverstanden?«
    Barton zuckte nicht mit der Wimper. »Wenn Sie es wünschen.«
    GM drückte auf das Gegensprechgerät an seinem Revers. »Bringen Sie sie bitte herein.«
    Die vier Männer saßen schweigend da und musterten einander. Kurz darauf erschien Cynthia mit einer länglichen Holzschachtel in der Tür. Wilson sah gern eine so schöne Frau, aber diesmal war es die Holzschachtel, die seinen Puls beschleunigte. Cynthia stellte sie auf den Tisch, klappte den Deckel auf und nahm die Kupferrolle heraus.
    »Verraten Sie mir, was die mit Zeitreisen zu tun hat«, verlangte GM .
    Barton blieb einen Augenblick stumm und starrte auf die Röhre. »Wilson wollte sie sehen.«
    GM wandte sich Wilson zu. »Warum wollten Sie sie sehen?«
    »Er hat sich gefragt …«, setzte Barton an, doch GM hob die Hand.
    »Nicht Sie, Barton. Mr. Dowling kann antworten.«
    »Ich habe Barton gebeten, sie mir zu zeigen«, sagte Wilson vorsichtig.
    »Warum, wenn die hier doch nur ein Duplikat sein soll?«, fragte GM und hielt die Rolle in die Höhe.
    Damit war klar, dass die Tredwells die Echtheit erkannt hatten. Gegen Bartons Anweisung setzte Wilson auf die Wahrheit. »Sie werden feststellen, dass es die echte Kupferrolle ist«, sagte er selbstbewusst.
    Der alte Mann verriet keinerlei Überraschung, als er sich Barton wieder zuwandte. »Sie haben mir gesagt, das sei eine Kopie.«
    »Wilson hat recht«, gab Barton zu. »Wenn das die Rolle aus dem Lagerraum ist, halten Sie die echte Kupferrolle in der Hand. Ich habe eine Kopie anfertigen lassen und mit dem Original im Foyer vertauscht, damit ich jederzeit Zugang dazu haben konnte.«
    »Warum haben Sie das getan?«
    »Weil ich die Kupferrolle zu der Zeit für bedeutsam hielt.«
    »Und was glauben Sie jetzt?«, fragte GM verschlagen.
    »Die Kupferrolle, die Sie in der Hand halten, ist belanglos.«
    GM s Blick bohrte sich in Wilsons Augen. »Warum wollten Sie sie dann sehen?«
    »Weil sie zu keinem Schatz geführt hat«, antwortete dieser.
    »Erklären Sie mir das bitte.«
    Barton bot sich höflich für die Erklärung an, und GM war einverstanden. Der Wissenschaftler verbreitete sich ausführlich über die römische Invasion, geführt von Vespasian, und über den kostbaren Tempelschatz von Jerusalem.
    »Und diese Rolle führte zu keinem Versteck?«
    »Stimmt«, bekräftigte Barton.
    »Wohin dann?«
    »Ich bin mir nicht sicher, GM . Vielleicht zu gar nichts.«
    Das Kupfer blinkte in der Sonne, während der alte Mann die Röhre in den Händen drehte. Wilson fand erneut, dass sie das ungewöhnlichste Museumsstück war, das er je gesehen hatte. Er würde nie vergessen, wie es sich anfühlte, sie in der Hand zu halten – dieses leise Vibrieren. Cynthia nahm GM die Rolle ab und legte sie behutsam auf den Tisch.
    »Warum wollten Sie sie sehen, wenn Sie doch wussten, dass die Rolle ein

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