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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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hinein. Sein Blick wurde sofort von der Transportkugel angezogen, die unter einer Reihe von Punktstrahlern unheilvoll leuchtete. Ihre gebogene, transparente Tür stand offen. Als sie herangingen, konnte er das Kristall leise summen hören.
    Barton blieb ein paar Schritte davor stehen. »Ich möchte die Gelegenheit nutzen und Ihnen sagen, dass Sie Ihre Aufgabe erstklassig bewältigt haben. Ich bin sicher, Sie haben nun alle Informationen, die Sie brauchen, um das Unternehmen Jesaja zum Erfolg zu führen.«
    »Sollten Sie das unbedingt hier sagen?«, meinte Wilson misstrauisch.
    »In unserem Labor gibt es keine Überwachungsgeräte«, versicherte Barton. »Das ist ein geheimer Arbeitsbereich. Hier drinnen können Sie sagen, was Sie möchten.« Er zwinkerte – eine untypische Geste für ihn. »Sorgen Sie nur dafür, dass es keiner von Ihren Lippen ablesen kann.«
    Durch die Glaswand sah Wilson das Mercury-Team bei der Überprüfung des Transportsystems. Karin schaute über ihren holographischen Computer hinweg und begegnete seinem Blick, sah aber rasch wieder weg. Wilson drehte sich um und betrachtete die Kristallkugel. Er konnte sich noch nicht so recht entschließen, die Reise wirklich anzutreten – er musste sich etwas einfallen lassen, wie die Sache sich noch hinausschieben ließ.
    »Ich bin neugierig, Barton«, sagte er. »Was läuft zwischen Ihnen und Karin?«
    »Was meinen Sie?«
    »Sie haben gesagt, wir sollten ehrlich miteinander sein.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?« Barton blockte das Thema sichtlich ab.
    »Ich weiß, was ich gesehen habe.«
    »Ich versichere Ihnen, es ist eine rein berufliche Beziehung.«
    »Zwischen Ihnen geht etwas vor«, beharrte Wilson. »Und bevor ich in diese Kugel steige, will ich wissen, was.«
    »Was reden Sie denn da?«
    »Kommen Sie schon! Sie werden in Kürze meine Moleküle zerstäuben, Menschenskind! Und Sie haben gesagt, dass wir ehrlich miteinander sein sollten, bei allem. Ich habe meinen Teil dieser Abmachung erfüllt – jetzt tun Sie mir den Gefallen.«
    »Für Ihre Aufgabe ist das völlig irrelevant.«
    »Nicht für mich.«
    Barton trat näher an ihn heran. »Warum glauben Sie, dass da etwas läuft?«
    »Ich weiß es einfach!«, antwortete Wilson selbstbewusst.
    »O Gott.« Barton seufzte.
    »Das ist doch ganz offensichtlich, Barton.« Wilson beobachtete Karins Gesicht von weitem. »Und ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Irgendwie tut es gut zu wissen, dass Sie auch nicht perfekt sind. Das gibt jemandem wie mir ein bisschen Hoffnung für die Zukunft.«
    »Glauben Sie, dass auch andere es bemerkt haben?«, fragte Barton leise.
    Wilson sah zu dem Team hinter der bombenfesten Scheibe hinüber. »Diese Leute sind hochintelligent, aber zum Glück nicht besonders scharfsichtig, was zwischenmenschliche Beziehungen angeht.«
    Barton rieb sich das Kinn. » IQ versus EQ «, sagte er, als wäre damit alles erklärt. »Beim Emotionstest haben Sie außerordentlich gut abgeschnitten, Wilson. Ich sollte mich nicht wundern, dass Sie es bemerkt haben.«
    »Also erzählen Sie: Wie lange geht das schon so?«
    »Das ist jetzt wirklich nicht der Augenblick, um darüber zu reden. Richten Sie Ihre Gedanken auf das, was Sie zu tun haben. Bleiben Sie konzentriert.«
    »Im Moment bin ich für alles dankbar, was mich davon abhält, in diese Kugel zu steigen, Barton. Ich könnte noch stundenlang über dieses Thema reden.«
    Barton schaute zur Wanduhr. »Tut mir leid, Wilson. Es ist Zeit, die Reise anzutreten.«
    Plötzlich fiel Wilson das Atmen schwer. Bestürzt blickte er auf die leise summende Transportkugel. »Tun Sie mir einen Gefallen«, sagte er. »Sagen Sie mir noch mal, dass alles gut gehen wird.«
    Der Leiter der Forschungsgruppe, einer der intelligentesten Männer der Welt, musterte das Transportgerät mit echter Zuneigung. »Ich weiß, was ich tue.«
    Wilson musterte die Laserkanonen, die ringsherum standen. »Das hat auch General Custer am Little Big Horn gesagt.«
    »Es wird gelingen.«
    »Hoffentlich haben Sie recht, Barton. Denn wenn die Sache schiefgeht, werde ich kaum in der Lage sein, Ihnen zu sagen, wie enttäuscht ich bin. Sind Sie sicher, dass Sie an alles gedacht haben? Ich fände es furchtbar, wenn Sie und Ihre Freundin irgendeine Kleinigkeit vergessen hätten und die Hälfte meiner Moleküle nach Pakistan schickten.«
    »Denken Sie positiv, Wilson. Denken Sie an das, was Sie erreichen müssen. Ich sorge dafür, dass Sie hinkommen. Vertrauen Sie mir.«
    Vertrauen Sie mir. Das

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