Die Frequenz: Thriller (German Edition)
Unwetter noch anhält?«
Wilson wusste es nicht, sagte aber: »Nicht mehr lange.« Mit schmerzenden Muskeln stieg er mühsam die Stufen zur nächsten Besichtigungsebene hoch, die über die gesamte Seite der Halle reichte. Das Boot war prachtvoll, das Holz dunkel wie reife Pflaumen, und jede Verbindung präzise und festgefügt. Auf dem hinteren Deck gab es eine rechteckige Kajüte. Wilson schaute hinein. Sie hatte Chiffongardinen in Rosa und Hellblau und ein niedriges, goldverziertes Bett, auf dem Dutzende Seidenkissen lagen.
An verschiedenen Stellen des Museums rann der Regen durch das Dach und sammelte sich zu immer größeren Pfützen.
»Wenn das Unwetter noch schlimmer wird«, sagte Wilson, »sollten wir hoffen, dass dieses Ding schwimmt.«
Helena dachte daran, wie sie um Wilson getrauert hatte, als er scheinbar tot in ihren Armen lag. Das Gefühl war überwältigend, selbst jetzt noch. Sie betrachtete ihn, seinen Gang, seine nackte Brust, den Bauch, das Lächeln, mit dem er sie bedachte und dabei ein restloses Selbstvertrauen verströmte. Sie fand ihn gutaussehend, nicht mehr enervierend wie sonst. Während sie Wilson in die Kajüte folgte, öffnete sie ihre Kevlar-Weste und ließ sie fallen. Ihre nassen Sachen klebten an jeder Rundung ihres Körpers.
Sie sah ihm in die Augen.
Schon wie sie ihn anblickte, machte ihn verlegen.
»Solange dieses Wetter anhält, können wir hier nicht weg«, sagte sie leise. »Stimmt’s?«
»Wahrscheinlich nicht.«
»Dann sitzen wir hier fest?«, stellte sie halb fragend fest.
Wilson blickte durch die Scheiben an der Ostwand. Das Unwetter schien immer noch zuzulegen. Das Dach ächzte und knirschte, als würde es jeden Moment davonfliegen.
»Da könnten Sie recht haben«, sagte er und hatte noch nicht ganz zu Ende gesprochen, als sie die Lippen auf seine drückte und ihm leidenschaftlich die Zunge in den Mund schob. Dann zog sie sich zurück und ließ ihn stehen.
War das nur ein Experiment, um zu sehen, ob er den Kuss erwidern würde?
Helena beobachtete, wie er überlegte.
Ein Wassertropfen kullerte ihr aus den Haaren über die Wange. Sie leckte ihn weg, als er die Oberlippe erreichte, hob die Hände an den obersten Hemdknopf und öffnete nacheinander alle Knöpfe. Der Sturm wütete gegen die Mauern des Museums, während sie sich das militärische Kleidungsstück auszog, sodass sie wie Wilson mit nacktem Oberkörper dastand.
Bei ihrem Anblick waren seine Muskelschmerzen vergessen, und er ließ sich rückwärts aufs Bett sinken. Helena kroch langsam über die Seidenkissen zu ihm und drückte sich an ihn. Ihre Lippen trafen sich zu einem sanften Kuss, der schnell drängender wurde. Der Wind pfiff durch das Dach des Museums, doch die Luft in der Kajüte der Königsbarke war vollkommen still. Nasse Kleidungsstücke wurden eins ums andere ausgezogen und landeten klatschend auf dem Boden. Ihre Haut war heiß und wurde schnell trocken.
Als Wilson mit der Nummer 23 gesegelt war, hatte er solche Phantasien gehabt – und nun wurden sie wahr. Alles war so natürlich, so unkompliziert, als sie sich aneinanderdrängten und verlangend küssten.
Helena verlagerte ihre Küsse auf seinen Hals und die Brust. Wilson betrachtete die sanften Wölbungen ihres Körpers, als sie sich bewegte. Einen Moment lang fragte er sich, ob der Pharao seine Frauen auf diesem Bett geliebt hatte. Aber wenn, war es bestimmt nicht mit dem vergleichbar, was er jetzt erlebte.
Helena spürte Wilsons Körperkraft, und das beflügelte ihr Verlangen. Wer war dieser Mann? Wahrscheinlich würde sie es nie ganz erfahren, doch sie fühlte sich zu ihm hingezogen, und je mehr sie sich berührten, desto heißer brannte das Feuer ihrer Leidenschaft.
Hingerissen von Helenas Schönheit hielt Wilson einen Moment inne. Das dunstige Blau ihrer Augen war umwerfend. Er zog sie auf sich, und sie setzte sich rittlings und küsste ihn so leidenschaftlich, wie sie noch nie geküsst hatte. Ganz gleich, was sie sonst noch für ihn empfand, ihr Verlangen nach ihm war überwältigend. Sie wollte ihn jetzt, egal was danach käme – sie wollte nicht länger warten.
Helena streckte sich auf ihm aus, und er glitt in sie hinein.
Sie bewegte sich sanft mit einer Kraft, die Wilsons Sinne überwältigte. Jeder Stoß war reine Ekstase. Helena kratzte sanft über Wilsons Haut und stöhnte voller Lust. Als sie den Orgasmus kommen fühlte, warf sie sich herum und zog Wilson auf sich, sah zu, wie er sie liebte, sie anbetete, sie mit Blicken
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