Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
Vom Netzwerk:
endlich besänftigt.
    Captain Lewis suchte in seinen Taschen und reichte ihr ein sauberes Taschentuch. »Heute ist ein so schöner Morgen. An einem solchen Tag sollte man nicht traurig sein.« Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte.
    Helena war mit ihren Kräften am Ende. »Bringen Sie mich nach Hause, Warren.«
    Mit langsamen Schritten geleitete er sie zum Flugzeug. Er hatte Helena noch nie so aufgelöst erlebt. »Ihr Vater hat angerufen, als Sie weg waren«, sagte er. »Aber keine Sorge, ich habe Sie gedeckt.«
    Helena nahm nur die Hälfte von dem auf, was er sagte.
    Als sie nichts erwiderte, fügte er hinzu: »Haben Sie den Gewittersturm in der Nacht gesehen? Es war faszinierend.«
    Wilson fände das witzig, dachte Helena.
    Alle paar Minuten starteten und landeten Verkehrsflugzeuge; ihre Turbinen dröhnten im Hintergrund. Captain Lewis redete weiter, als sie die Treppe zum Flugzeug hinaufstiegen. »Ich werde den Zoll informieren, dass wir abfliegen. Wir sind in Null Komma nichts von hier weg. Ich habe schon aufgetankt, alles ist startklar.« Er verschwand ins Cockpit.
    Helena ging in die Hauptkabine und direkt an den Computer. Als sie die Entertaste drückte, leuchtete der Bildschirm auf. Die Internetseite war noch dieselbe. Da stand: Erdionosphären-Hohlraumresonanz, Parkfield, Kalifornien und Arrival Heights, Antarktis.
    Helena wischte sich erneut die Tränen ab und setzte sich, um sich die Diagramme anzusehen. Sie hatten sich enorm verändert. Die Schumann-Frequenz war gesunken, wie Wilson angekündigt hatte, auf unter sieben Hertz. Es schien, als wäre alles wieder im Gleichgewicht.
    »Du hast es geschafft«, flüsterte Helena. Aber eigentlich hatte sie nichts anderes erwartet.
    Sie lehnte sich zurück und betrachtete die ägyptische Münze. »Das ist alles, was mich an dich erinnern wird«, flüsterte sie. Sie hatte Blut an den Fingern – Wilsons Blut. Eines Tages würde die Münze den Weg zu ihm finden. In fünfundsiebzig Jahren würde sie in seiner Schublade liegen und eng mit seinem Leben verbunden sein. Es war tröstlich zu wissen, dass nicht alles vorbei war. In gewisser Hinsicht fing alles erst an.

48.
Kalifornien, Amerikanischer Kontinent
Krankenhaus, 3. Etage (Zimmer A3)
26. Juni 2081
Ortszeit: 11.45 Uhr
34 Tage nach dem Transporttest
    Durch die halb offenen Fenster fiel warmer Sonnenschein ins Krankenhauszimmer, und ein lauer Wind wehte den feinen Duft von Sommerblumen herein. Wilson machte die Augen auf. Noch schläfrig sah er jemanden am Fußende des Bettes stehen. Er rechnete mit Barton, musste aber überrascht feststellen, dass es Professor Author war.
    »Ich kann es kaum erwarten, Ihre Geschichte zu hören«, meinte Author mit fragendem Blick. »Also erzählen Sie: Wie haben Sie diesen Schuss abbekommen?«
    »Wo bin ich?«
    Der Einstein-Doppelgänger machte eine ausholende Geste. »Bei Enterprise Corporation.«
    »Was tun Sie hier? Wo ist Ingerson?«
    Author blickte ihn ratlos an. »Ich kenne keinen Ingerson, aber eines weiß ich: Die Leute hier sind übergeschnappt! Sie glauben, ich bin Ihr nächster Verwandter. Dabei sehe ich eindeutig besser aus als Sie.« Der Professor setzte sich auf die Bettkante. »Aber ich kann Ihnen sagen, man hat hier gewisse Vorteile. Sie haben mich mit einem Flugzeug hergebracht, alles erstklassig – Limousine, feines Hotelzimmer, französisches Bett. Hummer Thermidor zum Abendessen.« Er küsste seine Fingerspitzen. »Köstlich! Wissen Sie, wo wir gerade davon sprechen … diese hinterhältigen Blutsauger wollen mich manipulieren. Sie wollen etwas von mir. Und Ihrem Zustand nach zu urteilen, hat es mit Ihnen zu tun.«
    Wilson blickte sich um. »Wie lange bin ich schon hier?«
    Der Professor zuckte die Achseln. »Junge, sie haben mich vor drei Tagen hierher gezwungen. Ich habe keinen blassen Schimmer, was los ist. Ich hatte gehofft, Sie könnten es mir sagen. Sie haben uns übrigens eingeschlossen. Kein gutes Zeichen. Und wo sind Sie eigentlich in den letzten Wochen gewesen? Ich habe Ihre dämliche Plauderei vermisst.«
    Obwohl Wilson sich matt fühlte, strengte er sein Gedächtnis an. Er hob den Kopf und sah zwei Deckenkameras, die auf ihn gerichtet waren. Alles wurde beobachtet – Author wurde benutzt, damit er ihm einen Reisebericht entlockte. Warum sollte man sie sonst zusammen einschließen?
    »Ich will Barton Ingerson sprechen!«, rief Wilson. »Haben Sie verstanden? Ich will ihn sofort sprechen!«
    »Wer ist dieser Barton Ingerson?« Author blickte

Weitere Kostenlose Bücher