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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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gehen.«
    »Ich erzähl’s Ihnen schon noch, Professor. Versprochen.« Wilson zog sein Krankenhaushemd auseinander und schaute an sich hinunter. Die Stelle der Schusswunde war noch kräftig rosa. Er verzog das Gesicht bei dem Gedanken an die eisige Gefühllosigkeit, die er von der Taille abwärts empfunden hatte. Das hoffte er nie wieder erleben zu müssen.
    Schließlich kamen drei Ärzte ins Zimmer und stellten ihn zwanzig Minuten lang mit allen möglichen Geräten auf den Kopf. Wilson rang sich eine gewisse Höflichkeit ab, doch seine Geduld wurde arg strapaziert. Irgendwann riss er einem der Ärzte die Krankenakte aus der Hand und sah sich die Werte an; dann warf er sie zum Zeitvertreib dem Professor zu.
    Die Ärzte versuchten, sich das digitale Dokument zurückzuholen, doch der Professor wich ihnen ständig aus. Es sah aus wie eine Nummer von Zirkusclowns, wie die drei in ihren weißen Kitteln bei ihrer Jagd ständig über die Füße der anderen stolperten.
    »Bitte!«, sagte einer. »Sie müssen uns die Papiere zurückgeben!«
    »Haltet ihn fest«, rief ein anderer.
    Author duckte sich und entkam erneut. »Sie sehen doch, dass ich lese.« Nach drei Runden durchs Zimmer wurde Author endlich in eine Ecke gedrängt, doch er machte Anstalten, den Handheld zu zertrümmern, wenn die Ärzte noch näher herankämen.
    »Geben Sie das zurück!«, rief jemand im Befehlston.
    Jasper Tredwell stand in der Tür, hinter ihm der vornehme GM . Sie trugen beide schwarze Nadelstreifenanzüge mit einer seltenen schwarzen Nelke im Knopfloch. Alles deutete darauf hin, dass Barton in ernsten Schwierigkeiten steckte.
    GM hob seinen Elfenbeinstock und zeigte damit auf Wilson. »Sie haben uns eine Menge zu erklären, Mr. Dowling. Wo sind Sie während der letzten achtundzwanzig Tage gewesen?«
    »Wo ist Barton?«, fragte Wilson energisch.
    » Sie werden auf meine Fragen antworten«, erwiderte GM kalt.
    »Ich rede mit niemandem außer Barton.«
    »Barton ist tot«, sagte GM kalt.
    »Er wurde vor zwei Wochen tödlich verletzt«, führte Jasper näher aus.
    Wilson fühlte sich plötzlich vollkommen kraftlos. Obwohl er mit diesem Ausgang gerechnet hatte, war die Bestätigung ein Schock. Visblat hatte die Wahrheit gesagt.
    »Wie ist es passiert?«, wollte Wilson wissen.
    »Es geschah im Mercury-Labor«, antwortete Jasper. »Ein verrückter Unfall.«
    Wilson hörte förmlich Visblats Stimme in seinem Kopf: Wenn Sie das zweite Portal öffnen, wird Barton sterben.
    »Es war kein Unfall«, sagte Wilson. »Barton wurde ermordet.«
    Niemand verzog eine Miene.
    GM wandte sich an die Ärzte. »Lassen Sie uns allein. Sie auch, Davin.«
    Wilson hielt Author auf. »Bleiben Sie bitte hier«, raunte er ihm zu. Doch der Professor flüsterte zurück: »Ich würde lieber gehen, wenn’s recht ist«, und wollte zur Tür.
    Wilson sprang aus dem Bett und packte ihn beim Kragen. »Ich brauche einen Zeugen. Bleiben Sie hier!«
    »Warum unterstellen Sie, dass Barton ermordet wurde?«, fragte GM .
    »Weil es so ist!«, antwortete Wilson spitz. »Dessen können Sie sicher sein.« Wilson gab sich stark; in Wirklichkeit jedoch kam er sich wie ein verirrtes Kind vor. Es gab so viele Dinge zu begreifen, so viele Blickwinkel zu beachten. Sein Herz raste. Er war einer Panik nahe. Er sah sich einer Verschwörung gegenüber – das hatte Visblat ebenfalls gesagt.
    »Sie haben Fragen, GM , und ich ebenfalls. Aber die Sache wird Zeit brauchen.« Wilson rieb sich die Stirn. Er hatte ein Gefühl, als stünde sein Gehirn vor dem Platzen.
    »Wissen Sie, was Ihr Streifzug mich gekostet hat?«, fragte GM . »Sie haben sich an der Zeit zu schaffen gemacht. Ihre Anwesenheit hier beweist das. Und eine Folge ist der Tod Bartons. Ist Ihnen beiden wenigstens ein einziges Mal der Gedanke gekommen, dass es falsch sein könnte, was Sie tun?«
    Wilson sah Bartons Gesicht vor sich. »Nicht eine Sekunde.«
    Die nächsten zwei Minuten drehte das Gespräch sich im Kreis, und GM überhäufte ihn mit Anschuldigungen, während Wilson versuchte, Zeit zum Nachdenken zu schinden.
    »Warum sollte ich Ihnen Zeit lassen?«, fragte GM .
    »Barton war mein Freund.«
    »Sie haben ihn nur zwei Wochen lang gekannt«, schnaubte Jasper.
    GM stieß seinen Gehstock vor Wilsons Füßen auf den Boden. »Ich werde nicht nachgeben! Sie werden mir meine Fragen beantworten!«
    »Sie haben versucht, meinen Auftrag zu sabotieren«, erwiderte Wilson anklagend.
    »Das habe ich nicht!«, widersprach GM .
    »Sie haben einen

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