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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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– alles lief perfekt. Zeit, den zweiten Motor zu starten.
    Eine Antiterroreinheit der Polizei, in schwarze Uniformen gekleidet, stand am Fenster des Terminals. Helena sah, wie sie ihren Einsatz planten und dann zu den Ausgängen rannten. »Bewaffnete im Anmarsch!«, sagte sie.
    Wilson sah die Männer, als der zweite Motor ansprang. Nachdem er Hydraulik und Enteisung eingeschaltet hatte, trat er beide Fußpedale gleichzeitig, und die hydraulische Bremse löste sich. Er packte den Steuerhebel, drehte ihn so weit wie möglich nach rechts und drückte die Gashebel nach vorn. Die General-Electric-Turboprops drehten sich schneller, doch aus irgendeinem Grund rührte das Flugzeug sich nicht vom Fleck.
    »Die Bremsklötze!«, rief Helena. Sie hatte sie von der Treppe aus gesehen. »Geben Sie mehr Gas!«
    Die Polizisten sprinteten übers Rollfeld, Maschinenpistolen im Anschlag.
    Wilson schob behutsam die Gashebel weiter vor. Das Dröhnen der Motoren wurde ohrenbetäubend. Eine Erschütterung ging durch die Kabine. Dann, mit einem spürbaren Satz, hüpfte das Flugzeug über die Blockierung und beschleunigte.
    Draußen riss es die Polizisten von den Füßen, als der linke Tragflügel an ihnen vorbeisauste und heftige Winde ihnen entgegenschlugen.
    Eine Männerstimme krächzte über Funk: »An den Piloten von Texas Air 6965. Kehren Sie zum Terminal zurück. Wiederhole: An den Piloten von Texas Air 6965 …«
    Wilson legte einen Schalter um, und die Stimme verstummte. »Wissen die nicht, dass ich mich konzentrieren muss?« Er fuhr die Landeklappen aufs Maximum aus. »He … wo ist denn die Startbahn?« Die Bodenlichter erschienen wie ein buntes Wirrwarr. Von ferne rasten Polizeiwagen auf sie zu. Sie würden in ein paar Sekunden bei ihnen sein.
    »Da!«, rief Helena. »Da drüben!«
    Wilson nahm Kurs auf ein orange-blaues Lichtermeer. Das Flugzeug beschleunigte zusehends. Ein schwarzer Asphaltstreifen erstreckte sich in die Dunkelheit. Wilson drückte die schweren Gashebel so weit es ging nach vorn, und der Schub verzehnfachte sich, sodass sie in ihre Sitze gedrückt wurden.
    Polizeiwagen, mindestens vier, wichen den Rädern der Maschine gefährlich knapp aus.
    » STOPP !«, schrie Helena.
    Ganz oben im rechten Fenster stachen zwei weiße Scheinwerfer durch den Dunst. Ein Flugzeug kam auf einer anderen Landebahn herein.
    Sie waren auf Kollisionskurs!
    Wilson blickte auf den Luftgeschwindigkeitsanzeiger – er hatte seine Drehungsgeschwindigkeit noch nicht erreicht.
    »Warum sehen die uns nicht?«, schrie Helena und zog ihren Gurt strammer.
    »Ups«, murmelte Wilson.
    »Was soll das heißen, ups?«
    Wilson schaltete das Kennfeuer ein. Die Außenlampen leuchteten auf, und der herannahende Jet brach seine Landung ab und schoss in letzter Sekunde himmelwärts.
    Doch sie waren schon zu nah dran!
    Indem er den Steuerknüppel nach vorn drückte, versuchte Wilson sein Flugzeug am Boden zu halten und unter dem Jet hinwegzuschießen.
    Warnlampen blinkten auf.
    Kollisionsalarm blökte.
    Helena schloss die Augen und hoffte auf ein Wunder.
    Dröhnend zog der Linienjet über sie hinweg. Die Turbulenzen erfassten sie Augenblicke später, rissen die Saab zur Seite und schleuderten zwei Polizeiwagen von der Rollbahn ins Gras. Wilson zog den Steuerknüppel hart zurück, und sie schossen mit ächzenden Tragflächen himmelwärts durch die orkanartig wirbelnde Luft. Durch das brutal schnelle Abheben wurde Esther aus dem Cockpit in die Passagierkabine geworfen und rollte durch den Gang zwischen den Sitzreihen.
    Es dauerte ein paar Augenblicke, bis Wilson begriff, dass alles in Ordnung war, während er beobachtete, wie der Höhenmesser stieg. Die Kabine bebte. Die Skalen sämtlicher Anzeigen im Cockpit waren in heftiger Bewegung.
    Durch das Seitenfenster sah Wilson die Lichter des Flughafens kleiner werden. Er drosselte die Treibstoffzufuhr. Als das Flugzeug in die Waagerechte kam, prüfte er die Anzeigen. Zufrieden, dass alles bestens war, begann er, an den Instrumenten herumzuspielen, um ein Gefühl für die Reaktionen der Maschine zu bekommen. Er musste grinsen. »Das hat man nicht alle Tage«, meinte er.
    »Ich kann nicht glauben, dass Sie sich freuen! Sie haben gerade ein Verkehrsflugzeug gestohlen!«
    Wilson musterte die Fremde neben ihm. Sie sah ein bisschen blass aus. » Wir haben es gestohlen, schon vergessen?«
    Zwei Polizeiwagen hielten am Ende der Startbahn. Ihre blau-roten Lichter zuckten in der Dunkelheit. Zwei Männer stiegen aus und

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