Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
Vom Netzwerk:
Südosten.« Er spürte, wie Helenas Selbstvertrauen wuchs. »Ach, und noch was«, sagte er. »Fliegen Sie nicht gegen eine Bohrinsel. Die stehen hier überall herum.«
    Helena verging das Lächeln.

19.
Houston, Texas
Polizeizentrale
27. November 2012
Ortszeit: 7.15 Uhr
Unternehmen Jesaja – dritter Tag
    Es klopfte an der Bürotür.
    »Herein«, rief Visblat. Seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus hatte er so dagesessen. Er trug einen Heftpflasterverband an der Stirn und hatte Blutergüsse im Gesicht. Beim Hubschrauberabsturz hatte er mehrere Verletzungen davongetragen. Er hatte sich das linke Handgelenk gebrochen – es war bis zum Ellbogen eingegipst –, ein paar Rippen angeknackst und eine Verstauchung im linken Fußgelenk. Es war ein Wunder, dass er so glimpflich davongekommen war. Der Pilot hatte nicht so viel Glück gehabt.
    Die Tür ging auf, und Detective Robinson trat ein. Visblat musterte ihn von oben bis unten. »Was tun Sie denn noch hier?« Robinsons Schicht war um halb vier in der Frühe zu Ende gewesen.
    »Wagner hat sich krankgemeldet, Sir. Ich springe für ihn ein, bis der Ersatz kommt.« Robinson kannte allerdings den Bericht von den Vorfällen in der Richey Road und war entsprechend vorsichtig. Visblat hatte den Piloten gezwungen, aufzusteigen, ohne Flugerlaubnis abzuwarten; die Folge war der Absturz gewesen. Es ging das Gerücht, dass der Bürgermeister Visblats Kündigung unterschreiben würde, sobald er am Morgen ins Büro käme. Es war nur eine Frage von Stunden, bis der Commander offiziell aus dem Dienst entlassen wurde. Bis dahin würde Robinson jedoch das normale Dienstverhalten an den Tag legen müssen.
    »Was wollen Sie?«, fragte Visblat.
    »Ich bin gekommen, um Sie auf den neuesten Stand zu bringen, Sir.«
    »Und?«, fragte Visblat ungeduldig.
    Robinson machte sich auf eine schroffe Reaktion gefasst. »Sir … wie es aussieht, ist der Flüchtige entkommen. Sie hatten recht. Er hat vom Flughafen eine Maschine entführt … ein Regionalflugzeug von Texas Air.«
    »Sie haben mir gesagt, dass er schwer verletzt ist!«, hielt Visblat ihm vor.
    »Unsere Erkenntnisse waren falsch.«
    »Wie ist das möglich?«
    »Er war offenbar nicht der Mann, der in den Unfall verwickelt war, Commander.«
    Visblat ignorierte seine Schmerzen und stand von seinem Schreibtischsessel auf. Die Wut kochte in ihm hoch. »Ich hatte Ihnen gesagt, dass er entwischt, stimmt’s? Ich hab’s Ihnen gleich gesagt!«
    Robinsons Herz klopfte heftig. »Wir vermuten, das Flugzeug könnte abgestürzt sein, Sir«, sagte er zögernd. »Nach dem Start flog es nach Nordosten über den Golf, dann verschwand es vom Radar. Kurz darauf verlor die Flugkontrolle das Transpondersignal. Das kann nur eins bedeuten: Die Maschine ist ins Meer gestürzt.«
    Visblat war plötzlich wieder ruhig. »Haben Sie Zeugen?«
    »Wohl nicht, Commander. Noch nicht.« Es schien, dass Visblat die Neuigkeit außerordentlich gut aufnahm. Er sah beinahe zufrieden aus. Der Commander muss verrückt geworden sein, schloss Robinson.
    »Ehe es keine Bestätigung dafür gibt«, sagte Visblat, »ist das Flugzeug nicht abgestürzt. Verstehen Sie? Das ist ein Trick. Wilson fliegt nach Süden, nach Mexiko, höchstwahrscheinlich so tief, dass er auf dem Radar nicht zu sehen ist.« Er tippte sich mit dem Daumen an die Unterlippe. »So würde ich es machen.«
    Eine lange Pause entstand; dann fragte Robinson: »Der Flüchtige heißt Wilson? Sie nannten gerade diesen Namen. Soll ich das in meinen Bericht schreiben?«
    Visblat hob den Blick. Seine Stirn war gerunzelt; offenbar dachte er über die Frage nach. »Nein, nicht nötig, Detective. Ich habe mir den Namen für ihn ausgedacht.« Er ging ans Fenster und zog die Jalousie hoch. Heller Sonnenschein drang durch die schmutzigen Scheiben. Es war das erste Mal seit vielen Monaten, dass er Tageslicht ins Zimmer ließ. »Zum Kotzen, dass er wieder entwischt ist«, murmelte er.
    »Commander, ich habe noch andere Neuigkeiten.« Robinson straffte sich. »Ich wurde hergeschickt, um Ihnen mitzuteilen, dass … äh, die Fahndung nicht mehr in Ihre Zuständigkeit fällt.«
    Visblat drehte sich um. Im harten Morgenlicht sahen seine Gesichtsverletzungen noch schlimmer aus. »Lassen Sie mich raten«, sagte er. »Der Fall ist jetzt Sache des FBI .«
    »Ja, Sir. Ich habe einen Anruf von dort bekommen. Sie haben die Ermittlungen übernommen. Ich hatte nichts damit zu tun. Man hat mich eben erst unterrichtet.«
    »Ich verstehe.« Visblat

Weitere Kostenlose Bücher