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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Sie für mich?«, fragte er dann.
    Robinson wies eine Handvoll Unterlagen vor. »Wir haben ein verlassenes Fahrzeug am Flughafen gefunden, einen schwarzen Mercedes. Es ist der Wagen aus der Richey Road. Er hat ein Einschussloch in der Windschutzscheibe. Ich habe die Nummer prüfen lassen, er gehört einer Miss Helena Capriarty. Sie ist zufällig die Tochter von Lawrence Capriarty, dem Multimillionär. Sie werden sich vielleicht erinnern: Seine Frau wurde vor ein paar Jahren umgebracht. Es ging durch die gesamte Presse.«
    Visblat nickte. »Ja, ich erinnere mich.«
    »Hier ist eine Kopie ihres Führerscheins.« Visblat nahm den Fotoausweis und betrachtete das Foto. Robinson reichte Visblat ein weiteres Blatt. »Das ist der Flugzeugtyp, eine Saab 340. Bisher gab es keine Meldung von einer Absturzstelle. Sie könnten recht haben, Commander. Vielleicht war es ein Trick.«
    Visblat warf nur einen kurzen Blick auf die Propellermaschine.
    »Sie sind nur zu zweit an Bord. Es scheint, dass der Flüchtige der Pilot ist. Er hat beide Motoren gestartet, dann ist das Flugzeug über die Bremsklötze gehüpft und hätte beinahe mehrere Männer von der Antiterroreinheit erwischt, die den Start verhindern wollten.«
    Visblat wirkte nicht überrascht. »Was ist mit seinen Verletzungen?«
    »Wir haben fünfzig Augenzeugenberichte. Der Flüchtige macht einen völlig gesunden Eindruck. Das beweist, dass er mit dem Unfall auf der I-610 nichts zu tun hat.«
    Visblat betrachtete noch einmal das Foto im Führerschein. »Was haben Sie sonst noch?«
    Robinson hielt ihm ein weiteres Blatt hin. »Hier ist etwas sehr Interessantes: das Protokoll des Flughafenwachmanns. Er sagt aus, dass Miss Capriarty den Flüchtigen ›Wilson‹ nannte.« Robinson tippte auf das Blatt, wo der Name stand. »Sie haben ihn auch so genannt.«
    Visblat blickte ihn an. »Da haben Sie recht.«
    »Woher wussten Sie, wie er heißt?«
    »Das nennt man Ermittlung!«, blaffte Visblat und gab die Unterlagen zurück. »Detective«, sagte er ein wenig ruhiger. »Sie haben gute Arbeit geleistet. Ich werde das bei Ihrer nächsten Bewertung zur Sprache bringen. Das könnte Ihnen zu einer Beförderung verhelfen.«
    Robinson lächelte in sich hinein. Visblat würde man in Kürze entlassen, und mit ein bisschen Glück könnte Robinson dann sogar selbst an die Spitze vorrücken. »Danke, Commander.«
    Visblat deutete auf den Eingang der Asservatenkammer hinter sich. »Ich will mir ein paar Beweisstücke ansehen. Sie müssen mit mir unterschreiben.« Er schritt zielstrebig auf die kugelsichere Scheibe zu.
    Robinson war plötzlich besorgt. Die Asservatenkammer war der bestbewachte Raum der Polizeizentrale. Dort waren ständig zwei Bewaffnete postiert, und auf den Eingang war eine Kamera gerichtet. Das kleine Lager enthielt alle Beweisstücke einschließlich beschlagnahmter Gelder, Drogen und Waffen. Zugang bekamen nur hochrangige Kollegen, die zu zweit sein mussten. Nicht einmal Visblat wurde allein eingelassen.
    »Bitte um Einlass«, sagte Visblat in das Mikrofon an der Tür. »Detective Robinson ist mein Begleiter.«
    Der Wachposten notierte ihre Namen; dann drückte er auf den Sprechknopf. »Welche Beweise wollen Sie sehen, Sir?« Sein Stift schwebte über dem Formular.
    »Machen Sie die Tür auf!«, schnauzte Visblat.
    Robinson blickte den Wachposten an, dann seinen Commander. Das Letzte, was er wollte, war eine Auseinandersetzung – zumal an Visblats letztem Tag. Was konnte es noch schaden? Da drinnen konnte er wahrscheinlich weniger anrichten als woanders.
    »Ich werde Ihnen zeigen, woher ich Wilsons Namen kenne«, bot Visblat an. »Dabei können Sie was lernen.«
    Robinson war neugierig. War es möglich, dass dort Beweise lagerten, von denen nur Visblat wusste? »Geht in Ordnung, Jeff«, sagte er ins Mikrofon. »Öffnen Sie. Wir füllen die Unterlagen später aus.«
    Der Türöffner summte. Visblat drückte die schwere Stahltür mit dem eingegipsten Arm auf und trat ein. Robinson grüßte die beiden Wachposten; er kannte sie ziemlich gut. Die Tür schloss sich automatisch mit einem dumpfen Laut. Die Asservatenkammer hatte einen charakteristischen Geruch, der nicht angenehm war: Es roch nach Geld.
    Visblat blickte über die endlosen Regalreihen, die bis unter die Decke vollgestopft waren.
    »Wonach suchen Sie, Commander?«, fragte Robinson, doch Visblat war schon in einem der Gänge verschwunden und antwortete nicht. Robinson drehte sich zu den beiden Kollegen um und zuckte die

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