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Die Frucht des Bösen

Die Frucht des Bösen

Titel: Die Frucht des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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Haus vor acht Monaten bei einer Zwangsversteigerung erworben haben. Sie wollten es instand setzen und haben sich dabei auf seine handwerklichen Fähigkeiten verlassen. Außerdem kam er dank seiner Anstellung im Baumarkt günstig an Material. Geplant war wohl, die oberen Etagen zu vermieten. Die Renovierung war fast geschafft, als er seinen Job verloren hat. Kein Geld mehr und auch kein Rabatt.»
    «Eine Riesenhypothek, aber keine Mieteinnahmen», ergänzte D. D.
    «Ja, düstere Aussichten.»
    «Die Eheleute standen also unter Stress.» D. D. richtete sich auf. «Was hat sie gemacht?»
    «Denise Harrington war Sprechstundenhilfe bei einem Zahnarzt. Mrs Nancy Seers, die Nachbarin von gegenüber, sagt, Denise sei immer schon um drei Uhr von der Arbeit zurückgekommen, um die Kinder vom Bus abholen zu können.»
    «Wie alt?»
    «Hmmm …» Phil blätterte in seinem Notizbuch. «Neun, zwölf und vierzehn. Junge, Mädchen, Junge.»
    D. D. nickte und ging zurück in die Küche. Auf dem Herd befand sich noch eine Bratpfanne, die nach Olivenöl und Hühnerfett roch. Daneben stand ein großer Topf für Nudeln oder Maiskolben. Auf dem Küchentresen gab es weitere Hinweise auf eine kürzlich zubereitete Mahlzeit: Reste eines Salatkopfes, eine Tüte Möhren und eine halbe Salatgurke.
    Sie suchte nach weiteren Bierdosen und entdeckte drei im Abfalleimer. Sie öffnete den Kühlschrank, der gut bestückt war, was den Einkauf bestätigte. Er enthielt verschiedene Sorten Brot, Eier, Frühstücksfleisch, Obst, Gemüse und Undefinierbares in Tupperware. In den Fächern der Tür steckten zwei Dutzend Gewürzdosen und eine halbleere Flasche Pinot Grigio. Kein Bier.
    Sie rechnete nach: ein Sixpack, aufgeteilt auf zwei erwachsene Personen. Oder vielleicht auch nur von einer getrunken? Wie auch immer, das reichte nicht für einen Amoklauf im Vollrausch.
    Jack McCabe von der KTU kam zur Tür herein und seufzte, als er Anrichte und Tresen voller Lebensmittel sah. «Ist das alles schon fotografiert worden?», fragte er.
    «Ja», antwortete Phil.
    Jack seufzte ein zweites Mal. D. D. konnte ihm nachfühlen. In der Küche Spuren zu sichern war äußerst mühselig und am Ende wahrscheinlich vergebens. Aber es musste getan werden.
    «Nimm dir zuerst mal die Messer vor», sagte sie.
    «Da sind keine Messer», entgegnete Jack mit Blick auf den Tresen.
    «Aber es muss welche geben», erwiderte D. D. und deutete auf die aufgeschnittene Gurke.
    «Oh ja, da ist eins», sagte Phil und führte D. D. hinaus in den Flur.
     
    Auf halbem Weg entdeckten sie die ersten Blutspuren, Spritzer und Schmierflecken, die sich vom blankpolierten Boden deutlich abhoben und bis in den hinteren Teil des Hauses fortsetzten, wahrscheinlich bis zu den Schlafzimmern.
    Ein Mann in braunem Anzug stand daneben, skizzierte die Spuren und versah sie mit nummerierten Beweismittelschildchen.
    «Das sollten Sie sich ansehen», sagte er und winkte D. D. und Phil zu sich. «Die Tropfen verlaufen in zwei Richtungen, gut zu sehen an der Stelle hier.»
    D. D. ging in die Hocke und musterte die Spur. Tatsächlich, etliche Tropfen schienen nach vorne gespritzt zu sein, andere in die gegenläufige Richtung. Gleiches traf auf die verschmierten Flecken zu. Es schien, dass zwei Körper oder Gegenstände durch den Flur geschleift worden waren.
    «Er hat sie im Schlafzimmer attackiert», sagte der Mann fast beiläufig. «Sie ist ihm entwischt und hier entlanggelaufen. Aber weit kam sie nicht.»
    «Hat er sie niedergestochen?», fragte D. D. und krauste die Stirn.
    «Nein. In dem Fall wäre das Blut bis an die Wände gespritzt, vermutlich sogar bis unter die Decke. Ich würde sagen, er hat sie gepackt, an den Haaren vielleicht, und dann zurückgeschleift, um ihr den Rest zu geben. Da sehen Sie’s. Die einen Blutstropfen zeichnen eine Verlaufsspur zur Eingangstür hin, die anderen in entgegengesetzter Richtung. Während die Schmierspuren …»
    «Die stammen wohl von ihren Fersen», murmelte D. D.
    «Genau. Grauenhaft, so was der eigenen Stieftochter anzutun.» Der Mann klappte seinen Skizzenblock zu und streckte die Hand aus. «Sie müssen Sergeant Warren sein. Mein Name ist Alex Wilson. Ich werde für einen Monat Ihrem Kollegen Phil über die Schulter schauen.»
    D. D. warf Phil einen Blick zu. Der zuckte mit den Achseln und sagte: «Habe ich selbst erst vor einer halben Stunde erfahren. Aber so ist es ja immer. Wir sind die Letzten, die informiert werden.»
    D. D. schüttelte dem

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