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Die fünf Seelen des Ahnen (German Edition)

Die fünf Seelen des Ahnen (German Edition)

Titel: Die fünf Seelen des Ahnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Nolte
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die
mir Treue schwört. Wenn Sie das bewerkstelligen können, Antique Lazarus, werde
ich Ihnen alle Macht geben, die Sie begehren. Meine Großzügigkeit wird so weit
reichen, Ihr Schiff mit einem Überlichtantrieb auszustatten, damit Ihre Untertanen
sehen, wie wertvoll meine Freundschaft ist.“ Lazarus verbeugte sich dankbar,
doch der Regent hielt ihn mit einer Handbewegung zurück. „Ich bin noch nicht
fertig. Wenn Sie das Schiff nicht für mich gewinnen können, sind Sie für
mich nutzlos. Mehr als das, Sie sind gefährlich, wie es ein kluger und
ehrgeiziger Mann immer ist. Wenn Sie versagen, dann werde ich Sie hinrichten
lassen, und zwar auf äußerst schmerzhafte Weise. Nun, Kapitän, lassen Sie sich
auf dieses Spiel ein?“
    Lazarus lächelte nur. „Ich bin ein
leidenschaftlicher Spieler. Mein Lehnsherr.“ Er ging auf ein Knie nieder und
überreichte Nkosi mit gebeugtem Kopf seinen Degen.
     
    Auf dem Weg zurück sprachen sie kein
Wort. Schweigend stiegen sie in das Shuttle. Randori überprüfte, dass niemand
ihrem Privatflieger nahe genug gekommen war, um ihn mit Abhörgeräten zu
versehen. Sie startete. Als die Maschine den Hangar verlassen hatte, sagte sie:
„Einen Augenblick lang habe ich dir das tatsächlich abgenommen.“
    Lazarus grinste. „Oh Gott,
wirklich? Für wie karrieresüchtig hältst du mich eigentlich?“
    „Dazu äußere ich mich lieber
nicht.“ Sie kaute überlegend auf ihrer Unterlippe. „Wir haben zwei Wochen
Zeit.“
    „Wir haben so viel Zeit, wie wir
brauchen. Wenn uns innerhalb von zwei Wochen nichts einfällt, um mit Nkosi
fertig zu werden, dann bekommt er eben seine Jubelfeier und hinterher sehen wir
weiter.“
    „Tja, ich weiß nicht, ob ich den
Empfang rechtzeitig organisieren kann“, sagte sie versonnen. „Es hätte schon
einen gewissen Reiz zu sehen, was Nkosi unter einer schmerzhaften Hinrichtung
versteht.“
    „Oh, vielen Dank.“
    Sie wandte sich zu Graph um, der
sich seiner Aufgabe gemäß im Hintergrund gehalten hatte, bis man ihn fast
vergaß. „Können Sie Ihre Gedächtnisinhalte im begrenzten Netz eines Shuttles
speichern?“ Der Crew nickte knapp. „Gut, dann möchte ich, dass Sie die
Höhepunkte unseres Besuches zu einem Informationsfilm zusammenstellen. Wenn wir
an der Arche anlegen, werden Sie diese Daten in den öffentlichen Strom
kopieren, damit alle Passagiere ihn sich anschauen können. Das ganze Schiff
soll wissen, was Regent Nkosi gesagt und getan hat.“
    Lazarus fragte: „Du willst die
Passagiere informieren? Das klingt verdächtig nach demokratischen Prinzipien.
Demnächst wirst du dir noch einen Zylinder aufsetzen.“
    „Spar dir die Ironie. Wenn ich
gegen eine bis an die Zähne bewaffnete Arche vorgehe, will ich jeden an
Bord auf meiner Seite haben. Also Graph, versuchen Sie einen möglichst aufrüttelnden
Film zu erzielen und legen Sie den Schwerpunkt auf Nkosi’s Jagdkult und die
gefangenen Seelen im Energiekern des Schiffes. Dschinns Auftritt bei der
Vollversammlung hat so viele Emotionen aufgewühlt, dass diese Übertragung wie
eine Bombe einschlagen dürfte.“
    Dschinn betrachtete sie
nachdenklich von der Seite. „Du glaubst tatsächlich, die Passagiere werden sich
auf meine Seite stellen. Obwohl sie gegen ihr eigenes Volk kämpfen müssten –
und gegen ein absolut überlegenes Kriegsschiff.“
    „Darauf kannst du Gift nehmen“,
sagte Randori heftig. „Ganz abgesehen davon, dass Nkosi intelligente Wesen zu
Tode foltert, werden wir uns nicht diesem größenwahnsinnigen Gott ausliefern!“
    „Aber ich bezweifle, dass wir
allein mit ihm fertig werden“, stellte Lazarus fest und sah Dschinn scharf an.
„Als wir deine Rede für die Vollversammlung ausgearbeitet haben, hast du von
einer gemeinsamen Verteidigungsfront gesprochen. Du hast den Passagieren
gesagt, Technologie und Biologie könnten sich ergänzen, Menschen und
Gestaltwandler könnten eine unschlagbare Einheit bilden. War das nur
aufrüttelnde Rhetorik, oder kannst du deine Leute tatsächlich dazu bringen, an
unserer Seite zu kämpfen? Wir brauchen Hilfe und zwar schnell.“
    „Die werdet ihr bekommen.“ Dschinn
wandte ihm ein Gesicht zu, das nur aus spitzen Zähnen zu bestehen schien. „Ihr
werdet Nkosi nicht alleine töten. Mein Volk wird hinter euch stehen und dieses
Jagdschiff aus dem Himmel holen. Das schwöre ich dir.“
     

 
    Dschinn hatte ihre Mädchengestalt
übergestreift, als sie einige Stunden später auf Archensee zuflog. Diesmal saß
sie selbst als

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