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Die fünfte Kirche

Die fünfte Kirche

Titel: Die fünfte Kirche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Hintereingang und fuchtelte mit den Armen.
    «Nein, nein,
nein

    Merrily blieb wenige Meter von ihm entfernt stehen. «Geht es ihr schlechter?»
    «Es geht ihr besser», sagte Greg. «Das ist es ja gerade. Ich bin Ihnen echt dankbar, dass Sie die Hexe mitgenommen haben und so, aber ich werde nicht zulassen, dass Sie meine Frau aufregen.»
    Merrily nickte resigniert.
    «Tut mir leid, Frau Pfarrer», sagte Greg. «Ich habe zwar gesagt,dass ich Marianne frage, ob sie mit Ihnen reden will, aber dann hab ich’s doch nicht gemacht. Ich will das alles lieber nicht wieder aufrühren – die letzten Tage waren ein echter Albtraum. Das verstehn Sie doch, oder?»
    «Glauben Sie, sie kommt zurecht?»
    «Sie spricht mit mir. Das reicht fürs Erste.»
    «Hmhm, na gut   …» Merrily zuckte die Achseln. «Danke. Dann bis bald, Greg.»
    Es war fast elf Uhr vormittags. Martyn Kinsey von BBC Wales hatte sie gesehen, als sie gekommen war, und ihr verschwörerisch zugewinkt. Martyn würde ihr letzter Ausweg sein, wenn sie mit Marianne Starkey nicht weiterkam. Martyn Kinsey und eine große, unchristliche Lüge:
Bei der Diözese sind zwei sehr ernst zu nehmende Beschwerden über Vater Nicholas Ellis eingegangen, aber das muss vertraulich behandelt werden. Ja, natürlich von Frauen
.
    Aber das war wirklich der letzte Ausweg.
    Merrily hatte gerade wieder die Straße erreicht, als sie hörte, wie ein Fenster geöffnet wurde. «Wer ist da?», rief eine Frau.
    «Schon o.   k., ich hab das schon geklärt», rief Greg nach oben. «Leg dich wieder hin, ja?»
    «Hey!» Marianne lehnte sich aus dem Fenster. «Ich hab Sie doch schon mal gesehen, oder?»
    Merrily wartete ab.
Bitte, lieber Gott   …
    «Auf der Toilette», sagte Marianne, «mit Judy Prosser. Aber da hatten Sie doch so ’n   … wie heißt das nochmal   … um den Hals.»
    Merrily legte sich die Hand an den Hals. «Ich hab heute frei.»
    «Marianne, lass gut sein, ja?», sagte Greg nervös.
    «Wollen Sie eine Tasse Tee?»
    «Das wäre wunderbar», sagte Merrily. «Es ist heute ganz schön kalt, nicht?»
     
    Greg wollte offenbar in der Nähe bleiben, aber Marianne sagte: «Ist schon gut, geh du mal deine Bierfässer austauschen.»
    Sie waren in dem Wohnzimmer über dem Pub. Die Möbel sahen billig, aber neu aus, als hätten sie ihre alten Sachen weggeworfen, als sie hergezogen waren. Um ganz von vorn anzufangen.
    Greg hob den Zeigefinger. «Du sagst nur, was du sagen willst.»
    Marianne ließ sich auf ein zitronengelbes Sofa fallen, vor dem der Fernseher lief.
    «Hab lange geschlafen», sagte Marianne. «Musste erst mal ’n klaren Kopf kriegen.»
    «Gut.»
    «Glauben Sie, dass man danach wirklich einen Neuanfang machen kann?»
    «Warum nicht?»
    «Setzen Sie sich   … bitte.» Marianne nahm eine Schachtel Zigaretten vom Sofa. «Alles ist jedenfalls nicht weg, die hier brauch ich immer noch. Sie ja wahrscheinlich nicht   …»
    «Eigentlich schon   …» Merrily zog Janes Dufflecoat aus, den sie sich wieder einmal geliehen hatte, ließ ihn auf den Teppich fallen, setzte sich auf die Armlehne eines Sessels neben dem Fernseher und nahm eine von Mariannes Mentholzigaretten.
    «Verdammt, dafür kommen Sie in die Hölle, trotz allem.»
    «Ich glaube lieber, dass ich einfach ein bisschen früher in den Himmel komme. Wie geht es Ihnen denn, Marianne?»
    «Ich fühle mich irgendwie merkwürdig. Irgendwie leer.»
    «Das ist alles ziemlich plötzlich gekommen, oder?»
    «Ich kann das alles gar nicht fassen. Ich fühl mich wie ein kleines Kind. So unsicher. Brauch jemanden, der mein Händchen hält.»
    Deshalb war sie wahrscheinlich so froh gewesen, Merrily zu sehen. Einen weiblichen Pfarrer. Jemand, der sie verstehen würde.
    «Ich meine, auf einer Beerdigung sollte man sich nicht so fühlen, oder?», sagte Marianne. «Das is nich richtig.»
    «Sie meinen, weil Sie sich gut gefühlt haben?»
    «Ja.»
    «Haben Sie mitgesungen?»
    «Ja klar hab ich mitgesungen.»
    «Hmmm. Ich weiß, wie das ist.»
    «Das nehm ich doch an, Frau Pfarrer.»
    «Merrily.»
    «Schöner Name. Ja, so ist das gekommen, Merrily. Ich bin eigentlich nur so hingegangen. Mich hat alles so genervt, auch Greg. Greg meinte, einer von uns müsste sich da sehen lassen. Die Einheimischen sind nun mal extrem gottesfürchtig. Also hab ich es gemacht – auch weil die alle denken, ich wär ’n Flittchen. Also hab ich meinen Hut aufgesetzt und bin in die Dorfhalle gegangen und wollt’s denen mal so richtig

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