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Die fünfte Kirche

Die fünfte Kirche

Titel: Die fünfte Kirche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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geworden waren, gewann er eine beträchtliche Zahl von Anhängern› blablabla   … ‹Pfarrer McAllman setzte sich 1998 desillusioniert zur Ruhe, nachdem er Opfer einer skrupellosen Kampagne geworden war, die ein Journalist aus Tennessee in der Zeitung
Goshawk Talon
initiiert hatte. Zwar wird Pfarrer McAllmans Wirken nach wie vor kontrovers diskutiert, jedoch wird sein Name überall verehrt, wo› blablabla   –»
    «Na also», unterbrach Sophie, «als Nächstes suchen wir also diese Zeitung,
Goshawk Talon

    Eirion tippte den Namen ein. «Gefunden: ‹
Goshawk Talon
und Marshall McAllman›, o.   k.   … Oh.»
    «Und was jetzt?», sagte Jane enttäuscht, die ihm über die Schulter sah.
    «Eine Passwortsicherung.» Sophie seufzte. «Man fragt sich, wie die Menschheit so lange ohne all diese Technik überleben konnte.» Dann tat sie etwas extrem Unsophiehaftes – sie stampfte mit dem Fuß auf. «
Ruft sie an
, Kinder! Telefone müssen sie doch haben in Goshawk, Tennessee. Wenn es diese Zeitung noch gibt, finden wir auch die Nummer heraus. Wenn nicht, lassen wir uns etwas anderes einfallen. Jane, geh auf die Seite der internationalen Auskunft.»
    «Ich weiß nicht, wie.»
    Sophie seufzte mit milder Geringschätzung. «Überlasst das mir.» Sie stolzierte aus der Tür.
    «Wow», sagte Jane, «das Turbo-Twinset.»
    Eirion lächelte sein Eirion-Lächeln, das eine ziemliche Wirkung auf sie hatte, aber das war jetzt nicht der richtige Moment. Es war nie der richtige Moment. Jane war angespannt. Was war, wenn zu Hause jemand anrief, der wichtigere Informationen hatte als die hier, und sie war nicht da? Leicht paranoid hörte sie per Telefon den Anrufbeantworter im Pfarrhaus ab. Eine Nachricht für Mom, sie sollte Onkel Ted anrufen.
Scheiß drauf!
    «Von Kali Drei sind wir jetzt irgendwie ganz abgekommen», sagte Eirion und tippte die Buchstaben ein.
    «Nein, nicht», sagte Jane. Sie stand am Fenster und starrte auf das Kaminholz, das im Hof aufgestapelt war. Sie hatte das Gefühl, als wären sie ganz nah dran, aber alles war so vage, so geisterhaft. Kali Drei jetzt wieder aufzurufen würde vielleicht Unglück bringen. Sie wandte sich wieder zu Eirion um.
    «Wir müssen da hin.»
    «Nach Old Hindwell?», fragte Eirion. «Ich weiß nicht. Warum denn?»
    «Wir
müssen
einfach.»
    «Ganz bestimmt nicht.» Sophie stand in der Tür.
    «Sophie, es gibt wirklich schwerwiegende   –»
    «Glaubst du nicht, dass deine Mutter schon genug Sorgen hat? Setz dich hin und sprich mit dem Mann von der Zeitung. Oder sollte ich das lieber selbst machen? Vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich mit ihm spreche.»
    «Sie hat recht», sagte Eirion. «Vor ihr haben sie bestimmt mehr Respekt, besonders dieser Joe-Bob McCabe vom
Goshawk Talon

    «Der Name des Mannes», sagte Sophie, «ist Eliot Williams. Er hat im Moment zu tun, aber sein Redakteur wird dafür sorgen, dass er zurückruft. Ich glaube, er wittert eine gute Geschichte.»
    «Wow», sagte Jane, «Sie sind ja unglaublich.»
    Aber Sophie war schon auf dem Weg in ihr Büro, wo das Telefon klingelte.

46
Die öffentliche Ordnung
    Ein dunkles, viktorianisches Wohnzimmer. Merrily gefangen im Schoß eines hohen Ledersessels, den Mantel auf ihren Knien gefaltet, die Tasse obenauf.
    Judith Prosser verstand es, ihrem Besuch einen Nachteil zu verschaffen.
    «Und seit wann ist Religion etwas für die Polizei, Mrs.   Watkins?»
    «Wenn es um sexuelle Übergriffe geht, schon», sagte Merrily und trank einen Schluck Kaffee.
    «Wissen Sie, was ich glaube?» Judith saß auf ihrem Stuhl viel höher als Merrily. «Ich habe Erkundigungen über Sie eingeholt, und wissen Sie, was ich glaube? Ich glaube, dass Vater Ellis es gewagt hat, in das einzudringen, was Sie als Ihr Gebiet betrachten. Sie glauben, das, was er macht, sei Ihre Aufgabe.»
    «Sie glauben,
ich
–»
    «Woher soll ich wissen, was Ihnen heutzutage so alles einfällt, wo die Kirche nichts weiter ist als eine Art Sozialdienst?»
    «Jetzt kommen wir der Sache langsam näher», sagte Merrily.
    «Tun wir das, Mrs.   Watkins?»
    Merrily versuchte, sich in ihrem Sessel aufrechter hinzusetzen. Sie fühlte sich wie ein Kind. An den Wänden hingen Dutzende Fotos, auf den meisten waren Männer mit Amtsinsignien zu sehen, auf einigen neueren Jungs mit Motorrädern und Siegerpokalen.
    «Welcher
Sache
kommen ‹wir› denn näher?» Judith lehnte sich mit verschränkten Armen zurück.
    «Der Tatsache, dass man in Old Hindwell lieber sein

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