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Die Fünfundvierzig

Titel: Die Fünfundvierzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Dumas d. Ä.
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sich Mühe gab, in seiner Sprache zu reden, in vortrefflichemFranzösisch zu ihm: »Du wirst hier sterben, obgleich du ein Flamländer bist, wenn du uns nicht auf der Stelle hinüberfährst.«
    »Haltet fest, meine Herren, haltet fest,« rief der Fähnrich, »in fünf Minuten sind wir bei euch.«
    Aber während sich die Franzosen auf den Zuruf umwandten, band der Schiffer den Knoten los, der seine Barke am Ufer festhielt, stieß rasch ab und ließ sie auf dem Ufer. Doch einer von den Gendarmen ritt mit seinem Pferde in den Fluß und streckte den Bootsmann mit einem Pistolenschuß nieder. Ohne Führer drehte sich das Schiff um sich selbst, und der Wirbel trieb es zum Ufer zurück.
    Die Männer bemächtigten sich des Bootes, sobald es am Rande war, und setzten sich sogleich darin fest. Der Fähnrich wunderte sich über den Eifer, mit dem sie sich abzusondern suchten, und fragte: »Ei! meine Herren, wer seid ihr denn, bitte?« – »Mein Herr, wir sind Offiziere vom Regiment der Marine und ihr Gendarmen von Aunis, wie es scheint.«
    »Ja, meine Herren, und wir fühlen uns sehr glücklich, euch nützlich sein zu können; werdet ihr uns nicht begleiten?« – »Gern, meine Herren.«
    »So steigt auf die Wagen, wenn ihr zu müde seid, uns zu Fuß zu folgen.«
    »Darf ich euch fragen, wohin ihr geht?« sagte der von den Marineoffizieren, der noch nicht gesprochen hatte.
    »Mein Herr, wir haben Befehl, bis Rupelmonde vorzurücken.«
    Hierauf teilte der Offizier mit, sie seien auf einen Trupp von etwa fünfzig Spaniern gestoßen, die noch nicht weit sein könnten. Henri stellte fest, daß sich an der Mündung der Rupel in die Schelde ein Dorf befinde, wo sich wahrscheinlich die Spanier aufhielten. Er beschloß sofort, sich dorthin zu wenden.
    Eine Stunde nachher fand man das Dorf, das in der Tat von den Spaniern besetzt war, von denen der Offiziergesprochen hatte; im Augenblick, wo sie es am wenigsten erwarteten, überfallen, leisteten sie kaum Widerstand.
    Henri ließ die Gefangenen entwaffnen, schloß sie in das stärkste Haus des Dorfes ein und stellte einen Posten von zehn Mann davor, um sie bewachen zu lassen. Ein anderer Posten von zehn Mann wurde zur Bewachung des Bootes abgeschickt. Zehn weitere Leute wurden als Schildwachen auf verschiedenen Posten zerstreut, mit dem Versprechen, nach Verlauf einer Stunde abgelöst zu werden.
    Henri bestimmte nun, man könnte je zu zwanzig Mann zu Abend essen, in dem Hause dem gegenüber, wo die spanischen Gefangenen eingeschlossen waren. Für Diana und Remy, die er nicht mit den andern wollte zu Nacht speisen lassen, wählte Henri ein Zimmer im ersten Stock.
    Er ließ den Fähnrich und siebzehn Mann Platz nehmen, die beiden Marineoffiziere dazu holen und machte sich dann selbst auf, alle Posten genau zu kontrollieren. Als Henri zurückkehrte, sah er, daß man mit dem Mahl trotz des größten Hungers auf ihn gewartet hatte.
    Man bezeichnete Henri den Ehrenplatz. Er setzte sich und sagte: »Esset, meine Herren!«
    Sobald diese Erlaubnis gegeben war, bewies der Lärm der Messer und Gabeln, daß sie mit einer gewissen Ungeduld erwartet und mit äußerster Zufriedenheit aufgenommen wurde.
    »Ah!« fragte Henri den Fähnrich, »hat man unsere beiden Marineoffiziere wiedergefunden?« – »Ja, Herr.«
    »Wo sind sie?« – »Dort am Ende der Tafel.«
    Sie saßen nicht nur am Ende der Tafel, sondern am dunkelsten Orte des Zimmers.
    »Meine Herren,« rief Henri, »ihr habt einen schlechten Platz und eßt nicht, wie mir scheint.«
    »Wir danken, Herr Graf,« erwiderte einer von ihnen, »wir sind sehr müde und bedürfen mehr des Schlafes als der Speise; wir sagten das schon Euren Herren Offizieren, aber sie entgegneten beharrlich, es sei Euer Befehl, daßwir mit Euch zu Nacht speisten. Das ist eine große Ehre für uns, wofür wir Euch sehr dankbar sind. Doch wenn Ihr nichtsdestoweniger, statt uns länger zu behalten, die Güte haben wolltet, uns ein Zimmer zu geben ....«
    Henri hatte mit tiefer Aufmerksamkeit zugehört, doch offenbar mehr auf die Stimme als auf die Worte.
    »Und das ist auch die Ansicht Eures Gefährten?« sagte Henri, als der Marineoffizier nicht mehr sprach. Und er schaute diesen Gefährten, der seinen Hut über die Augen niedergeschlagen hielt und hartnäckig kein Wort sprach, mit so tiefer Aufmerksamkeit an, daß mehrere Tischgenossen seinen Blicken zu folgen anfingen.
    Genötigt, die Frage des Grafen zu beantworten, quetschte der Unbekannte die fast unverständlichen

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