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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Wagens war es deutlich dunkler gewesen.
    Ich stolperte hinter McKay her, die wenigen Stufen hinab, die auf den Boden führten.
    Dann blieben wir beide wie angewurzelt stehen. Ich glaubte, meinen Augen nicht zu trauen.
    Auf dem Boden lag ein untersetzter, kräftiger Mann. Zweifellos war er tot.
    Seine Augen waren weit aufgerissen, sein Gesicht vor Entsetzen verzerrt.
    Die Hände griffen zum Hals...
    Wie ein schwarzer Strich lag ein dickes Stromkabel auf dem Boden. Es führte quer über den Platz. Vermutlich zu irgendeinem der Wohnwagen hin.
    Dieses Kabel bildete eine Schlinge, die sich um den Hals den Toten zugezogen hatte...
    McKay stürzte auf den am Boden Liegenden zu.
    "Mein Gott, Arthur!" entfuhr es ihm. Er beugte sich nieder, faßte Arthur bei den Schultern und rüttelte ihn. Aber da kam jede Hilfe zu spät.
    In diesem Augenblick spürte ich wieder jene eigenartige geistige Berührung.
    Die Anwesenheit einer unvorstellbar fremdartigen Kraft. Ein eisiger Hauch schien mein Inneres zu erfassen. Ich zitterte am ganzen Körper, obwohl die Sonne heiß vom Himmel brannte.
    Wie beim ersten Mal dauerte diese Berührung nur einen kurzen Moment. Schwindel erfaßte mich, aber diesmal konnte ich mich besser gegen diesen unheimlichen Einfluß abschirmen. Ich blieb auf den Beinen, obwohl sich für eine Sekunde alles vor meinen Augen drehte und ich das Gefühl hatte, ins Bodenlose zu fallen. Doch dann hatte ich mich wieder unter Kontrolle. Über dem Toten sah ich, wie die Luft zu flimmern begann.
    Die Hitze, dachte ich.
    Oder etwas anderes?
    Das eigenartige Flimmern begann zu wandern.
    Es befand sich direkt über McKays Kopf.
    "McKay!" schrie ich.
    Dieser drehte sich irritiert herum. Sein Gesicht zeigte den Ausdruck völliger Verstörung. Ich stürzte vorwärts, auf McKay zu.
    Dem Flimmern entgegen.
    "Über Ihnen!" Ich schrie es heraus. Eine Ahnung hatte mich erfaßt und ließ mich nicht mehr los. Gefahr! das war der einzige klare Gedanke, der in diesem Augenblick in meinem Bewußtsein war. Gefahr!
    Als ich McKay erreichte, schien das Flimmern
    zurückzuweichen.
    Einige Meter nur, aber mit einer Geschwindigkeit, der des Lichts zu gleichen schien.
    McKay sah mich an. Ich deutete auf das Flimmern.
    "Sehen Sie!" flüsterte ich, halb von Sinnen.
    "Ich verstehe nicht..."
    "Dort!"
    Er folgte mit den Augen jener Richtung, in die ich den Arm ausgestreckt hatte.
    "Ich sehe nichts", sagte McKay.
    Ich blinzelte gegen die Sonne, deren Helligkeit mir in diesem Augenblick furchtbar grell erschien. Das Flimmern war nicht mehr zu sehen. Ich starrte an jene Stelle, an der ich es zuletzt gesehen hatte und schluckte. Ein Gefühl breitete sich in mir aus, als ob ich den Boden unter den Füßen verlieren würde...
    Der Schrecken saß tief.
    Im Hintergrund dröhnte die hämmernde Musik zu uns herüber. Ein dumpfer Beat, der den Boden erzittern ließ.
    *
    Per Handy rief ich die Polizei, die auch wenig später eintraf. Bis die Kriminalpolizei aus dem nahen Bournemouth auftauchte, dauerte es etwas länger.
    Die Untersuchung wurde von einem etwas knurrig wirkenden Inspector geleitet, dessen Name Clansing war. Er trug einen buschigen Schnurrbart und hatte ein rundes Gesicht, das fast genauso verknittert aussah, wie sein Hemd.
    Seine blauen Augen wirkten aufmerksam.
    Er hörte sich unseren Bericht an, ließ sich die Personalien geben und knurrte dann in meine Richtung: "So, so, Klatschreporterin sind Sie..."
    "Sie sagen das nicht gerade auf eine Weise, als hätten Sie große Hochachtung für unseren Berufsstand."
    "Wie kommen Sie denn darauf, Miss..."
    "Vanhelsing."
    "Ah, ja, richtig..." Er zuckte die Schultern. "Mir geht es um die Wahrheit, Ihnen doch nur um die Sensation!"
    "Sie schätzen mich falsch ein."
    "Ich schätze Sie genau richtig ein, Miss Vanhelsing. Aber meine Devise ist: Leben und leben lassen!"
    "Was Sie nicht sagen..."
    Clansing atmete tief durch und knöpfte sich den ersten Hemdknopf auf, nachdem er die grellbunte Krawatte etwas lockerte. "Von Ihnen beiden will also keiner gesehen haben, wie dieses Kabel um den Hals des Toten gelangt ist!"
    "Das ist wahr", sagte ich.
    "Wer ist der Mann?"
    Jetzt antwortete McKay. "Er heißt Arthur Jordan und arbeitet bei Poldinis Riesenrad. Kümmert sich um die Technik. Ich kenne ihn schon jahrelang..."
    Ein Team der Spurensicherung tauchte jetzt auf. Und ein Gerichtsmediziner kümmerte sich um den Toten. Inspector Clansing begrüßte sie alle mit einem kurzen Nicken und einem undeutlich gesprochen, kaum

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