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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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verständlichen "Hallo". Dann stierte er McKay an. "Sie kenne ich doch..."
    "Mir gehört die Geisterbahn."
    "Ja. Aus Ihrem Fundus stammt doch die Waffe, mit der der Obdachlose erschlagen wurde."
    "Das kann ich nicht abstreiten", erwiderte McKay niedergeschlagen und düster. "Ich habe alles gesagt. Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich jetzt wieder gehen..."
    "Tun Sie das ruhig", nickte Clansing. McKay wandte sich kurz an mich.
    "Sie wissen ja, wo Sie mich finden können, Miss Vanhelsing."
    "Ja, natürlich."
    "Auf wiedersehen."
    McKay ging in Richtung des Jahrmarktes davon, und ich sah ihm einen Augenblick lang nach. Dann wandte ich mich an den Inspector. "Bearbeiten Sie auch den Fall George Smith..."
    "Ah, deswegen sind Sie hier."
    "Sie haben meine Frage nicht beantwortet."
    "Ja, ich bearbeite diesen Fall. Aber ich werde Ihnen nichts weiter dazu sagen."
    "Das bedeutet, Sie haben noch keine Erklärung für das, was in jener Nacht geschah..."
    "Wir arbeiten daran, Miss Vanhelsing. Seien Sie ganz unbesorgt..."
    "Haben Sie zum Beispiel eine Idee, wie es zum Aufleuchten sämtlicher Lichter kam? Weshalb sich das Riesenrad und einige Karussells in Bewegung gesetzt haben?"
    Clansing lächelte breit.
    "Sie fragen wie ein Maschinengewehr, Miss Vanhelsing!"
    "Kein charmanter Vergleich!"
    "Tut mir leid. Im Grunde meinte ich es als Kompliment. Sie sind hartnäckig. Bei meinen Kollegen schätze ich das."
    "Bei Reportern wohl nicht."
    "Bei Reportern geht es einem auf die Nerven, Miss Vanhelsing!"
    "Wieso habe ich jetzt das Gefühl, daß Sie abzulenken versuchen, Inspector Clansing?"
    Er seufzte hörbar. Es gefiel ihm nicht, daß ich in diesem Frage-und Antwortspiel die Initiative nicht aus der Hand gegeben hatte, so sehr er sich drehte und wendete. Sein Gesicht wirkte etwas verkniffen.
    Er seufzte erneut.
    "Also gut", sagte er dann. "Sie wollen meine Antwort, was die Phänomene angeht, die Sie gerade erwähnten..."
    "So ist es."
    "Meiner Meinung nach ist es gar nicht sicher, daß es diese Effekte wirklich gegeben hat..."
    "Aber..."
    "...und wenn es Ihnen wirklich um die Wahrheit geht, wie Sie behaupten, dann sollten Sie auch nichts anderes schreiben, Miss Vanhelsing!"
    Clansing schien ein knochentrockener Vertreter seines Berufstandes zu sein. Die Chance, ihm noch irgend etwas an Informationen aus der Nase ziehen zu können, schien mir ziemlich gering zu sein. Trotzdem gab ich nicht auf.
    "Sie meinen also, daß diese Linda Poldini und ihr Freund Lügner sind... Oder Verrückte."
    Clansing zuckte die Achseln.
    "Fragen Sie sie doch selbst!" knurrte er. Und damit deutete er auf eine Gruppe von Zuschauern, die sich die Ermittlungen der Polizei eingehend ansah. Eine junge Frau stand unter den Leuten. Sie trug ein helles Kleid. Das dunkle Haar fiel ihr lang über die Schultern. Sie wirkte nervös und verstört.
    Für einen Moment trafen sich unsere Blicke.
    Dann drehte sie sich herum und ging davon. Ich sah, wie sie in der Menge untertauchte.
    Ich machte ein paar schnelle Schritte.
    "Warten Sie!" rief ich.
    Aber die junge Frau war schon nicht mehr zu sehen. Clansing holte mich ein.
    "Heh, nicht so eilig!" rief er.
    "Was ist denn?" fragte ich.
    "Was mache ich, wenn ich wider erwarten noch ein paar Fragen an Sie haben sollte, Miss Vanhelsing? Wo kann ich Sie erreichen? Schließlich sind Sie Zeugin in diesem Fall. Und eigentlich müßten wir auch ein Protokoll aufnehmen." Ich öffnete meine Handtasche und gab ihm eine meiner Visitenkarten, die die LONDON EXPRESS NEWS für seine Angestellten hatte drucken lassen.
    "Hier", sagte ich. "Da ist meine Handy-Nummer drauf. In welchem Hotel ich heute Nacht unterkommen werde, weiß ich noch nicht, aber unter dieser Nummer können Sie mich jederzeit erreichen."
    Clansing sah mich skeptisch an.
    Dann nickte er.
    *
    Das Wesen zog sich in eine dunkle, schattige Nische zurück und wartete. Es fühlte sich ausgeglichener. Langsam kehrte Ruhe seinem Inneren ein. Die Wogen der Haßgefühle ebbten ab. Es fühlte Müdigkeit.
    Eine angenehme Schwere.
    Das Wesen verfiel in einen Zustand, der sich beinahe wie Schlaf anfühlte. Es spürte die Ahnung von...
    Frieden.
    Alles schien sich aufzulösen.
    Es blieb nur Dunkelheit und Gleichgültigkeit.
    PATRICIA VANHELSING...
    Selbst dieser Name, der das Wesen kurz zuvor noch so beunruhigt hatte, schien jetzt auf einmal keine Rolle mehr zu spielen.
    TOT, dachte das Wesen. WARUM NICHT? ALLES LOSLASSEN,
    ALLES
    VERGESSEN... FRIEDEN.
    Aber noch bevor es das Bewußtsein

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