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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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die Antwort schuldig. Er führte mich zwischen zwei Buden hindurch. Und wenig später befanden wir uns auf einem Platz, der nicht zum eigentlichen Jahrmarkt gehörte. Hier standen die Wohnwagen und Mobilheime der Schausteller. Riesige, lastwagengroße Wagen standen da und bildeten eine Art provisorisches Dorf auf Rädern. Zwei, drei Monate, dann würden hier die Zelte abgebrochen und man würde nichts mehr von dem ganzen Rummel sehen.
    McKay führte mich zu seinem Wagen.
    "Kommen Sie", sagte er. "Ich mache Ihnen eine Tasse Kaffee oder plündere meinetwegen auch meinen Mineralwasservorrat für Sie...
    Ich zögerte noch.
    Ich fragte mich, mit wem ich es hier eigentlich zu tun hatte. Mit einem Wichtigtuer oder jemandem, der wirklich etwas zu sagen hatte. Ich beschloß, mich überraschen zu lassen.
    "Tun Sie, was Sie wollen, Miss, aber stehen Sie da nicht herum!" raunte McKay.
    "Wovor haben Sie Angst?"
    "Angst?" echote er. Sein Lachen war heiser. Er wirkte unsicher. "Reden Sie keinen Quatsch!"
    *
    Das Wesen war ihnen gefolgt.
    Es war noch immer verwirrt durch die mentale Berührung. PATRICIA VANHELSING...
    Der Name schwirrte noch immer in seinem Bewußtsein herum. Es registrierte den angstvollen Blick des Mannes, die Verwirrung der jungen Frau...
    Das Wesen wartete.
    Ein geradezu übermächtiges Gefühl stieg in ihm auf. Haß, Wut, Zerstörungslust, der Wille zur Vernichtung... Ein Orkan düsterer Leidenschaft.
    Eine Kraft, die nicht mehr allzulange in ihm gefangen bleiben konnte.
    *
    McKay führte mich ins Innere des Wagens, das gediegen aber praktisch eingerichtet war. McKay schüttete Wasser in die Kaffeemaschine.
    "Warum dieses ganze Theater?" fragte ich.
    "Finden Sie es nicht gemütlicher?"
    "Sehen Sie, ich bin eigentlich nicht hier, um irgendwo gemütlich herumzusitzen, Mr. McKay. Ich muß in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Informationen zu einem höchst mysteriösen Todesfall sammeln... Das ist mein Job." Er grinste.
    "Profi durch und durch, was?"
    "Etwas dagegen einzuwenden?" fragte ich. Er schüttelte den Kopf. "Nein, durchaus nicht..."
    "Sie sind mir immer noch eine Antwort schuldig!"
    "Kann ich Ihren Presseausweis noch mal sehen?"
    "Sicher."
    Ich holte ihn heraus, er betrachtete ihn eingehend und schob ihn mir schließlich wieder zu.
    "In jener Nacht, als Smitty starb...", begann McKay dann stockend. Er schluckte, ehe er in der Lage war fortzufahren. Mit einer nachlässigen Handbewegung holte er Tassen und Untertassen aus dem Schrank, stellte sie auf den Tisch. "Es war seltsam", flüsterte er. "Die Starkstromkabel waren unterbrochen, nichts hätte sich auf dem Rummel rühren können... Und doch schien plötzlich Strom in der Leitung zu sein. Die Lampen leuchteten auf, das Riesenrad drehte sich in atemberaubenden Tempo, die Karussells setzten sich auf gespenstische Weise in Bewegung..."
    "Das haben die beiden Zeugen wohl auch ausgesagt und sich dann an die Agenturen gewandt, als man bei der Polizei ihre Aussage nicht so recht ernstnahm...", warf ich ein.
    "Ja", murmelte er. "Linda Poldini und ihr Freund..."
    "Sie kennen die beiden?"
    "Den jungen Mann, mit dem sie immer herumzieht nicht, aber Linda kenne ich, seit sie geboren wurde. Sie ist die Tochter von Craig Poldini. Ihm gehört das Riesenrad. Ich weiß nicht, welcher Teufel die beiden geritten hat, der Polizei so etwas zu sagen. Sie hätten doch wissen können, daß
    man ihnen nicht glauben würde. Die beiden können froh sein, daß man sie nicht gleich in eine geschlossene Abteilung eingewiesen hat!"
    "Aber es entsprach doch der Wahrheit. Zumindest in dem Punkt, den Sie erwähnten."
    Er sah mich an und nickte dann leicht.
    "Ja, es stimmte. Und jeder von uns, jeder, der in jener Nacht in einem dieser Wagen übernachtet hat, müßte das bestätigen können. Mein Gott, es sah aus, wie..." Er schüttelte den Kopf und brach ab. "Ich habe keine Worte dafür, Miss Vanhelsing... Als ob eine unheimliche Kraft plötzlich in all diese Geräte gefahren wäre und für dieses unheimliche Schauspiel gesorgt hätte..."
    McKay war ganz bleich geworden, als er mir den Kaffee einschüttete. Seine Hand zitterte leicht. Sein Blick war leer.
    "Wir standen alle draußen in dieser mondhellen Nacht und schauten es uns an. Wie gebannt starrten wir auf dieses einzigartige Feuerwerk aus Licht und Bewegung... Und dann war da noch Smittys Todesschrei!" McKay wischte sich mit einer nervösen Geste über das Gesicht. "Ich träume jede Nacht davon, Miss Vanhelsing. Verstehen Sie

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