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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kommst du hier her? Und..." Ich sah mich um. Ich befand mich zweifellos in meinem Hotelzimmer. Auf dem niedrigen Tisch stand mein Laptop. Tom hatte sich neben mich auf die etwas klobig wirkende Couch gesetzt und sah mich besorgt an. "Ich weiß, daß ich hier einen Artikel geschrieben und an die NEWS geschickt habe", sagte ich.
    "Ja", bestätigte Tom. "Als ich in der Redaktion war, war er gerade eingetroffen. Glücklicherweise hast du den Telefonanschluß hier im Hotel für dein Modem benutzt..."
    "Ja, der Akku meines Handys war schon ziemlich leer und ich wollte nicht riskieren, daß die Übertragung nicht klappt!"
    "Jedenfalls war es so nicht schwer, dich hier zu finden."
    "Aber..."
    "Du mußt eingenickt sein, Patti."
    Ich blickte auf die Uhr. "Für zweieinhalb Stunden?" Tom lächelte. "Warum nicht?" Dabei küßte er mich zärtlich auf die Stirn. Ich war noch immer ein bißchen verstört.
    "Ich habe völlig das Gefühl für die Zeit verloren", bekannte ich.
    "Das ist nicht weiter ungewöhnlich."
    "Und du hast dich gleich in deinen Wagen gesetzt und bist hier her, nach Poole gefahren?"
    "So ist es, Patti. Mein Flug hatte ein bißchen Verspätung. Aber ich habe mich gut ausruhen können. Eigentlich hatte ich gehofft, dich in der Redaktion anzutreffen... Aber da sagte man mir, mit was für einer wichtigen Story du betraut worden bist!"
    Ich schmiegte mich an ihn, froh darüber, daß er da war. Er legte den Arm um mich, hielt mich fest.
    "Oh, Tom, du weißt gar nicht, wie sehr du mir gefehlt hast!"
    "Ich habe dich vermißt, Patti!" hauchte er mir ins Ohr. Und dann fanden sich unsere Lippen zu einem Kuß voller Leidenschaft. Eine Woge des Glücks durchflutete mich. Mein Gott, dachte ich. Wie lange hatte ich darauf gewartet!
    *
    "Du solltest in Zukunft dein Zimmer abschließen", meinte Tom irgendwann. Ich hatte ihm von der Story erzählt, an der ich arbeitete. Auch von der Verabredung, die ich in der Nacht mit Linda Poldini hatte.
    Die ganze Zeit über hatte er mir zugehört.
    Der Blick seiner grüngrauen Augen ruhte dabei auf mir. Er wirkte nachdenklich.
    Schließlich fragte er: "Wovon hast du geträumt, als ich dich geweckt habe?"
    Ich schluckte.
    Die schreckliche Szene stand mir Sekundenbruchteile später wieder lebhaft vor Augen, und ich hatte Mühe zu sprechen. Ein dicker Kloß schien mir im Hals zu sitzen.
    "Tom, ich..."
    "Es war einer jener Träume, in denen sich deine übersinnliche Gabe manifestiert, nicht wahr?" Er kannte mich zu gut.
    Selbst wenn ich gewollt hätte, wäre eine Lüge sinnlos gewesen. Ich nickte. "Ja", sagte ich. "Zweifellos..."
    "Was ist geschehen?"
    "Es war furchtbar..."
    Ich schlang meine Arme um ihn und war froh, seinen Herzschlag zu spüren. In diesem Augenblick schien er mir der einzige Halt zu sein.
    "Ich glaube, ich habe meinen Tod gesehen", erklärte ich dann.
    "Oh, Patti!"
    Tränen rannen mir über das Gesicht. Ich konnte einfach nicht mehr an mich halten.
    Und währenddessen berichtete ich stockend von der furchtbaren Traumszene. Die Erinnerung allein reichte schon, um mir kalte Schauer über den Rücken zu treiben. Schließlich atmete ich tief durch.
    "Du hast doch nicht zum erstenmal einen Traum gehabt, von dem du geglaubt hast, daß er dir deinen Tod zeigen würde", gab Tom zu bedenken. Seine Hand strich mir zärtlich über das Haar.
    Zweifellos versucht er, mich zu trösten und mir Mut zu machen.
    Ich nickte.
    "Ja, das ist wahr", sagte ich.
    "Na, also!"
    "Aber es war niemals so... intensiv!"
    "Patti, du weißt, daß das, was in deinen Visionen erscheint, nicht zwangsläufig genau so auch eintreten muß."
    "Ich weiß..."
    "Hat nicht deine Tante Lizzy immer gesagt, daß es sich lediglich um Bilder einer wahrscheinlichen Zukunft handelt, die aber nicht wie ein unabänderliches Schicksal aufzufassen ist?"
    "Oh, Tom!" murmelte ich. "Es war so furchtbar..."
    *
    Wir gingen zur nahen Uferpromenade und genossen den kühlen Abendwind, der vom Meer herüberwehte. Er wirkte so erfrischend, verglichen mit der stickigen Hitze dieses Tages. Zuvor hatte Tom sich ebenfalls im Cyprus Lane Inn eingemietet. Das war kein Problem. Mein Zimmer war ohnehin eigentlich ein Doppelzimmer gewesen, und der Wirt war froh, nun den vollen Preis dafür nehmen zu können.
    "Erzähl mir von deiner Reise", sagte ich.
    "Ist das jetzt so wichtig?"
    "Es lenkt mich vielleicht etwas ab", erwiderte ich. "Und Ablenkung brauche ich jetzt, damit ich wieder zur Besinnung komme..."
    Ich schlang den Arm um seine Taille. Ich

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