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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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den Kopf. Der knochentrockene Scotland Yard-Inspektor Gregory Barnes vielleicht? Wohl kaum.
    Tom sah mich an.
    "Also gut", sagte er. Ein nachsichtiges Lächeln spielte um seine Lippen. "Vermutlich würdest du mir ohnehin folgen..."
    "Ganz sicher!"
    "Aber ich weiß nicht, ob ich dich das nächste Mal schützen kann, wenn der Leichenwagen auftaucht. Dieses Wesen scheint immer stärker zu werden..."
    Und so fädelte er sich wieder in den Verkehr ein.
    "Wohin geht es?" fragte ich.
    "Zur Villa der Bascombs!"
    *
    Die Villa der Bascombs lag in den Außenbezirken der Riesenstadt London, die sich im Laufe der Zeit immer weiter ins Umland hineingefressen hatte.
    Wir brauchten eine Weile, bis wir aus dem City-Bereich heraus waren. In diesem Moment stellte ich mir Michael T. Swann vor, wie er in seinem Büro auf und ab tigerte, ab und zu auf die Uhr blickte und mich vielleicht verwünschte, weil ich nicht pünktlich war.
    Für einen Moment erwog ich in der Redaktion anzurufen. Aber dann entschied ich mich dagegen.
    Ich wollte mich in diesem Moment nicht mit irgendwelchen Einwänden auseinandersetzen müssen.
    Die Villa der Bascombs lag auf einem weitläufigen, beinahe parkähnlichen Grundstück in landschaftlich traumhafter Lage. Das Themseufer war ganz in der Nähe. Das Grundstück grenzte daran.
    Wir fuhren durch ein gußeisernes Tor, das sich selbsttätig öffnete, nachdem Tom sich über eine Gegensprechanlage gemeldet hatte.
    Die Villa selbst war ein Bau aus hellem, angegrauten Sandstein. Das Gebäude wirkte protzig und hatte nichts von verwinkelter Gemütlichkeit viktorianischer Villen. Der Regen hatte indessen nachgelassen. Nebel erhob sich vom Fluß und kroch langsam das Ufer empor.
    Wir parkten auf dem gepflasterten Platz neben dem Haus und stiegen aus dem Wagen.
    Ich blickte hinüber zu dem repräsentativen Portal mit den Löwenköpfen am Ende der steinernen Treppengeländer. Sie waren ganz offensichtlich jenen Löwen am Trafalgar Square nachgebildet, die Admiral Nelson bewachten. Ein Mann, der seiner Kleidung nach der Butler war, stieg die Stufen hinunter.
    Sein Gesicht wirkte regungslos, sein Alter war schwer zu schätzen. Von 60 Jahren aufwärts schien alles möglich zu sein. Die Haare waren zu einem strengen Scheitel gekämmt. Sein faltiges Gesicht hatte etwas Mumienhaftes an sich. Der Butler kam auf uns zu.
    Er musterte uns kühl.
    Auf Toms Gesicht zeigte sich ein eigenartiges Lächeln. Es dauerte nur einen winzigen Augenblick...
    "Hallo, Cyril!" sagte er.
    Der Butler hob die Augenbrauen und wirkte etwas peinlich berührt.
    "Kennen wir uns, Sir?"
    "Allerdings, auch waren Sie vielleicht..."
    "Das muß ein Irrtum sein, Sir. Meine Ansicht nach sind wir uns nie begegnet, Mister...."
    Tom verzog das Gesicht.
    "Zumindest kenne ich Sie: Sie sind Cyril Porter. Bei Zachary Bascomb traten Sie einst Ihre erste Stelle an. Wir sind uns oft begegnet, als ich ..."
    Der Butler sah Tom ungerührt an.
    "Sie müssen Mr. Hamilton sein - der Mann, den meine Herrschaften erwarten", unterbrach Cyril ihn. Er wandte sich an mich. "Sie sind nicht angemeldet, Miss..."
    "Vanhelsing. Patricia Vanhelsing."
    "Ich bestehe auf der Anwesenheit von Miss Vanhelsing bei diesem Gespräch", erklärte Tom.
    Der Butler verzog keine Miene.
    "Darüber habe ich nicht zu entscheiden, Sir", erklärte er, ohne die geringste Emotion dabei mitschwingen zu lassen.
    "Verstehe", murmelte Tom.
    "Wenn Sie mir bitte folgen würden."
    "Natürlich."
    Wir folgten dem Butler die Stufen des Portals hinauf. An der zweiflügligen Tür prangten messingfarbene Löwen, die uns grimmig anzustarren schienen. Ein beklemmende Gefühl, machte sich in mir breit, als wir die Villa betraten. Ich konnte nicht genau sagen, worin es eigentlich begründet lag. Eine düstere Aura schien über diesem Ort und dieser Villa zu liegen.
    Wir traten in einen hohen Empfangsraum. An den Wänden hingen großformatige Jagdbilder. Eine Sitzgruppe mit zierlichen Sesseln und einem kleinen Sofa war um einen runden Tisch herum gruppiert.
    Der Butler schloß die Tür.
    "Bitte warten Sie hier", sagte er.
    Tom fragte: "Was ist eigentlich aus Gonzo geworden?" Der Butler runzelte die Stirn. Zum ersten Mal gab es so etwas wie eine Regung in seinem Gesicht. Er schien verwirrt zu sein.
    "Gonzo?" echote er.
    "War das nicht der Name von Onkel Zacharys Hund? Er hat mir mal ins Bein gebissen, als ich mich erdreistete, eine der Jagdflinten von der Wand zu nehmen..."
    "Wie können Sie von Gonzo wissen?" stieß der Butler

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