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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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mordgieriges Ungeheuer... Ein blindwütiger Rachegeist..."
    Ich schwieg.
    Wir sahen uns nur an.
    "Kannst du dich an irgendwelche Einzelheiten aus George Bascombs Leben erinnern?"
    "An jede, Patti!" Er lächelte matt. "Du willst mich auf die Probe stellen, nicht wahr? Ich nehme dir das nicht übel. Ich würde genauso handeln." Er atmete tief durch und setzte dann hinzu: "Vielleicht möchtest du einen Beweis... Wenn ich dir jetzt sage, daß ich tatsächlich an dem Mordkomplott gegen Zachary Bascomb beteilig war, dann wird dich das kaum zufriedenstellen. Meine Komplizin und ich wurden
    freigesprochen, ein junger Anwalt hat uns sehr effektiv verteidigt..."
    "Harold Carrington!" vollendete ich. "Mußte er deswegen sterben?"
    "Vielleicht. Diese junge Frau, die von dem Wagen umgebracht wurde, könnte eine Wiedergeburt meiner damaligen Komplizin sein... Onkel Zacharys junge Frau Clarissa. Genau wird sich das nicht mehr feststellen lassen. Ich habe ein bißchen nachgeforscht. Die Tote hieß Lori Garnett und es gibt einige augenfällige Parallelen zwischen ihrem und Clarissas Leben."
    "Ich dachte, die Identität der Toten sei noch nicht geklärt!"
    "Ich habe ganz gute Kontakte zu Scotland Yard", erklärte er lächelnd. "Aber es spielt auch keine Rolle, wer sie jetzt war..."
    "Du sprachst eben von einem Beweis!" hakte ich nochmals nach.
    Er nickte.
    "Als George Bascomb führte ich einige Jahre lang Tagebuch. Diese Tagebücher müssen sich nach wie vor in der Villa der Bascombs befinden. In einem Geheimfach. All die Jahre waren sie dort, ohne daß jemand etwas davon wissen konnte... Ich kenne den Inhalt. An jede Zeile erinnere ich mich. Ich habe heute vormittag einen Termin deswegen."
    "Einen Termin?"
    "Ja, mit Sandra und Eric Bascomb, den jetzigen Herren der Bascomb-Villa. Sie sind Nachfahren von Jason Bascomb, Zacharys Sohn aus erster Ehe, der bereits vor Jahren bei einem tragischen Verkehrsunfall starb..." Er ballte die Hände zu Fäusten und fügte dann noch in gedämpftem Tonfall hinzu:
    "Wenn ich dieses Tagebuch in der Villa auffinden würde - genau dort, wo ich es in einem früheren Leben versteckte - dann wäre das auch für mich selbst endlich so etwas wie Gewißheit."
    Er schluckte.
    Wie hätte er ahnen können, daß ihn nur zu gut verstand. Wenn es tatsächlich der Wahrheit entsprach, was er mir berichtet hatte, mußten die Zweifel in seinem Inneren ihn schier zerreißen.
    Mir selbst war es mit jener Fähigkeit, die Tante Lizzy meine Gabe genannt hatte, nicht anders gegangen.
    Ich schaute ihn an.
    Zweifel war auch in mir.
    Ich war hin-und hergerissen.
    Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als die moderne Wissenschaft bis heute zu erklären vermag! ging es mir durch den Kopf.
    Dennoch...
    Das Mißtrauen blieb.
    Es mischte sich jedoch mit einer anderen, immer stärker werdenden Empfindung, so daß es mehr und mehr verwässert wurde.
    Unsere Blicke verschmolzen miteinander. Ich fühle mich ihm in diesem Augenblick sehr nahe. Was er mir berichtet hatte, war nicht ungewöhnlicher als das, was wir zusammen in dem baufälligen Haus erlebt hatten. Ich glaubte ihm. Und ich wußte wie er, was es bedeutete, durch Träume gequält zu werden, deren Bedeutung man zunächst nicht zu entschlüsseln weiß. Es kann eine furchtbare Qual sein, mit den Bruchstücken einer fremdartigen Wirklichkeit konfrontiert zu werden. Er strich mir sanft über die Stirn und wischte ein paar Haare aus meinem Gesicht, die sich aus der Frisur gestohlen hatte. Ein angenehmer Schauder überlief mich.
    Während unsere Blicke sich ineinander festgesogen hatten, war der Abstand zwischen uns immer kleiner geworden, ohne daß
    mir das zunächst aufgefallen wäre.
    Ich wollte etwas sagen, aber mein Kopf schien leer zu sein. Worauf läßt du dich nur ein, Patti? fragte eine Stimme in meinem Inneren und ich fragte mich, ob sie vielleicht ein ganz bißchen so klang wie die von Tante Lizzy.
    Aber darüber dachte ich im nächsten Moment schon nicht mehr nach, als sich unsere Lippen zum erste Mal berührten. Ein Kuß, der zunächst voller Vorsicht war, dann aber immer leidenschaftlicher wurde.
    *
    "Was hat du jetzt vor?" fragte ich etwas später. Er sah mich fragend an und ich setzte hinzu: "Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich jetzt in meinen Mercedes steige und seelenruhig in die Redaktion fahre... Tom, laß uns zusammen nach einem Weg suchen, dieses Wesen aus dem Totenreich zu stoppen!"
    Wer würde es sonst auch tun? ging es mir im gleichen Moment durch

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