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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dann hervor. Für einen Moment schien er sämtliche Regeln seines Berufsstandes vergessen zu haben.
    Doch nur für einen einzigen Augenblick.
    Dann hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    Er atmete tief durch.
    "Ich werde den Herrschaften Ihre Ankunft melden, Mr. Hamilton", kündigte er dann wieder auf seine gewohnt unterkühlte Art und Weise an.
    "Tun Sie das!" nickte Tom.
    Der Butler drehte sich herum und verschwand durch eine von insgesamt fünf völlig gleich aussehenden Türen, durch die man diesen Raum verlassen konnte.
    Wir waren allein.
    Tom ergriff meine Hand und drückte sie voller Zärtlichkeit. Es war ihm anzusehen, wie sehr in der Anblick dieses Raumes überwältigte.
    "Es ist seltsam, jetzt wieder an diesem Ort zu stehen, Patti. Ich bin noch völlig fassungslos. Jeden Winkel kenne ich in diesem Haus... Ich war George Bascomb - und in gewissem Sinn bin ich es jetzt auch noch."
    Wir standen dicht nebeneinander. So dicht, daß ich sein After Shave riechen konnte. Unsere Blicke begegneten sich.
    "Du wirst mir glauben, Patti", war er überzeugt. "Eines Tages jedenfalls...
    *
    Der Butler führte uns wenige Augenblicke später in einen weitläufigen Salon. Eine Frau und zwei Männer hatten um einen runden, zierlich wirkenden Tisch herum platzgenommen. Die Frau hatte rotstichiges Haar und ein trauriges Gesicht. Ihr Blick wirkte nach innen gewandt. Sie schien uns kaum zu bemerken. Der Butler stellte uns einander vor. Die junge Frau war Sandra Bascomb.
    Ihr Bruder Eric sah ihr wie aus dem Gesicht geschnitten aus. In seinem dreiteiligen Anzug wirkte er sehr förmlich. Seine Züge waren ernst und voller Sorge.
    Die dritte Person trug einen dunklen Bart. Seine Kleidung war ebenfalls völlig in grau und schwarz gehalten, so daß er beinahe wie eine Art Priester wirkte. Ein eigenartiges Amulett trug er um den Hals.
    Seine Augen hatte einen äußerst intensiven, beinahe stechenden Blick.
    Und sein Name war für mich eine Überraschung.
    "Das ist Mr. Alexander Milton", stellte Eric Bascomb ihn uns vor. "Mr. Milton ist seit langer Zeit ein Freund des Hauses und berät uns in Dingen, die..." Er suchte nach den passenden Worten und setzte schließlich etwas unbeholfen hinzu: "...die über das hinausgehen, was der Mensch bis heute zu erklären vermag."
    Alexander Milton war ein vollendeter Gentleman. Er begrüßte mich mit einem angedeuteten Handkuß.
    "Es freut mich außerordentlich, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen, Miss Vanhelsing."
    "Ihr Name ist mir ein Begriff, Mr. Milton. Sie sind ein bekannter Okkultist und Parapsychologe. Es ist noch nicht lange her, da habe ich eines Ihrer Werke in den Händen gehalten. Es befaßte sich mit der Beschwörung von
    Rachegeistern..."
    Alexander Miltons Lächeln wirkte kalt und geschäftsmäßig. Es war nichts weiter als eine Maske, hinter der dieser Mann seine wahren Regungen verbarg.
    "Nun, meine Werke haben nicht dieselbe Verbreitung wie Ihre Artikel, Miss Vanhelsing. Sie sind doch jene Patricia Vanhelsing, die für die LONDON EXPRESS NEWS berichtet und dabei hin und wieder auch Dinge streift, die in mein Interessengebiet hineinfallen."
    "Ich stehe diesen Dingen sehr aufgeschlossen gegenüber", sagte ich. "Allerdings bin ich der Ansicht, daß man einen klaren Trennungsstrich zwischen tatsächlichen Begebenheiten ziehen sollte, die den Bereich des Übersinnlichen berühren, und den Machenschaften von Leuten, die als Scharlatane und Geldschneider auftreten!"
    "Ich sehe mich als eine Art Wissenschaftler, Miss Vanhelsing", erklärte Milton. "Und für einen Wissenschaftler ist der Zweifel genauso wichtig wie für Sie als Reporterin." Jetzt mischte sich Eric Bascomb ein.
    Er wandte sich an Tom.
    "Es war nicht abgemacht, daß diese Dame von der Presse bei unserer Unterredung anwesend ist!"
    "Nun, erstens ist sie bei derselben Zeitung angestellt wie ich - auch wenn ich nicht als Reporter hier bin. Und zweitens hatte ich auch keine Ahnung von der Anwesenheit dieses Mr. Milton."
    "...auf dessen Gegenwart ich aber bestehen möchte!" erklärte Eric.
    "So wie ich darauf bestehe, daß jemand meines Vertrauens im Raum ist."
    Eric atmete tief durch. Er wandte den Blick an Sandra. Diese nickte leicht.
    "Ist schon gut, Eric. Ich habe nicht dagegen."
    "Wenn du meinst..."
    "Es ist in Ordnung!"
    Eric wandte sich an uns. "So setzen Sie sich doch bitte!" Wir nahmen Platz.
    Jetzt ergriff Alexander Milton das Wort.
    Er sah Tom mit seinen stechenden Augen an und fixierte ihn geradezu mit seinem Blick. Ein

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