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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gefühl des Unbehagens machte sich in mir breit.
    "Sie sind also der Mann, der behauptet, die Wiedergeburt von George Bascomb zu sein..."
    "Das ist leider wahr", sagte Tom. "Und ich kann es vielleicht sogar beweisen. Nach Zacharys Tod lebte ich mit dessen Witwe Clarissa einige Monate hier in diesem Haus, ehe wir beiden dann kurz hintereinander von einem Wagen überfahren wurden... Einem Leichenwagen!"
    "Das konnte nie geklärt werden!" warf Sandra Bascomb ein. Tom wandte den Kopf.
    "Ich war dabei, Miss Bascomb. Vergessen Sie das nicht!"
    "Sie sprachen von einem Beweis!" erinnerte Eric Tom. Dieser nickte. "So ist es. Ich führte damals Tagebuch und habe dieses Tagebuch an einem Ort deponiert, an dem es vielleicht noch heute liegt... Unter meinen Sachen, die ich hier ins Haus mitbrachte befand sich ein antiker
    Schreibtisch, vielleicht aus dem siebzehnten Jahrhundert. Damals waren raffinierte Geheimfächer groß in Mode..."
    "Und in einem dieser Fächer deponierten Sie das Tagebuch?" hakte Eric nach.
    "So ist es."
    "Nun, wir haben die Einrichtung komplett ausgetauscht, als wir dieses Haus erbten", sagte Eric. "Nur Sandra hat in ihren Teil der Villa einige Möbelstücke übernommen, aber ein Schreibtisch war - glaube ich - nicht darunter." Sandra hob die Schultern.
    Sie schüttelte den Kopf.
    "Es tut mir leid, Mr. Hamilton..."
    Und Eric fügte hinzu: "Wenn noch etwas von den alten Sachen vorhanden ist, muß es sich im Keller befinden..."
    "Dann schlage ich vor, dort nachzusehen!" meinte Tom.
    *
    Wir stiegen eine schmale Wendeltreppe hinab und traten durch eine schwere, eisenbeschlagene Holztür, die sich mit einem Knarren öffnete.
    Die Scharniere mußten seit einer Ewigkeit nicht mehr geölt worden sein.
    Dann ging es durch einen sich lang hinziehenden, schlecht beleuchteten Gang. Im Abstand mehrerer Meter sorgten schwache Glühbirnen für Licht. Aber auf deren Glas hatte sich der Staub vieler Jahre abgesetzt, so daß ihr Schein matt und grau wirkte.
    "Das Haus ist so groß, daß wir auf den Keller im Grunde nicht angewiesen sind", erklärte Eric. "So benutzen wir ihn lediglich als Abstellfläche..."
    "Sind die alten Möbel nicht verkauft worden?" fragte Tom.
    "Es waren viele Antiquitäten darunter, die einen erheblichen Wert darstellen."
    "Oh, das meiste ist verkauft worden", erklärte Eric.
    "Allerdings gab es einige Stücke, für die sich kein Interessent fand. Manche, weil sie schadhaft waren und der vermutliche Verkaufserlös nicht groß genug gewesen wäre, um in einem vernünftigen Verhältnis zu den Restaurierungskosten zu stehen."
    Wir erreichten eine weitere Tür, hinter der sich ein großer, von drei Glühbirnen erleuchteter Raum befand, der mit Möbelstücken und Kisten vollgestellt war.
    Bei jeder allzu heftigen Bewegung stieg einem der Staub in die Nase und ließ einen heftig niesen.
    Jahrelang war hier unten niemand mehr gewesen.
    Spinnenweben spannten sich zwischen den in die Luft zeigenden Beinen umgedrehter Stühle und zitterten.
    "Hier ist er!" rief Tom.
    Er stand vor einem Möbelstück, dessen obere Hälfte durch eine alte, mottenzerfressene Decke bedeckt war. Er riß sie zur Seite und strich über das Holz.
    Ich sah mit einer Mischung aus Erstaunen und Entsetzen die Veränderung, die sich in seinem Gesicht abzuspielen begann. In Toms Augen leuchtete es. Diesen seltsamen Glanz kannte ich nicht an ihm.
    Er ist jetzt ein anderer! dachte ich spontan und erschrak. George Bascomb, der Mann der mit seiner Geliebten Clarissa ein Mordkomplott geschmiedet und einen Menschen vergiftet hatte...
    Mir schauderte unwillkürlich bei dem Gedanken.
    Ich hatte mich schließlich in Tom verliebt und das, was ich bislang über George Bascomb wußte, paßte so gar nicht zu dem, was ich von Tom kennengelernt hatte.
    Wer weiß, als wer du schon auf der Welt warst, Patti!
    sagte eine Stimme in mir. Nur kein Hochmut... Vielleicht würdest du erschrecken, wenn du es wüßtest.
    Und vielleicht war es gut so, daß normalerweise niemand wußte, ob oder in welcher Gestalt er schon einmal über die Erde gewandelt war. Das Leben blieb auf diese Weise unbelastet von der Hypothek einer verfluchten
    Vergangenheit...
    Genau das bezweifelten allerdings die Anhänger der Reinkarnationslehren.
    Sie glauben, daß unser Schicksal von dem bestimmt wird, was wir in vergangenen Leben durchgemacht haben.
    Ein Gedanke, der mir nicht gefiel.
    Zumindest die Illusion eines freien Willens wollte ich mir erhalten.
    Tom blickte auf den Schreibtisch.

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