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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ist es! ging es mir wie ein Blitzschlag durch den Kopf. Das Böse, von dem Meany gesprochen hat...
    Es ist unter uns!
    Innerhalb von Sekunden krochen derweil von
    gespenstischem Leben erfüllte Wurzelarme aus der Furche heraus und wucherten die ersten Stufen des Portals empor...
    *
    Schreie gellten durch die Nacht. Die aufgebrachten Männer und Frauen ließen ihre Fackeln fallen und stoben in alle Richtungen davon, um zu ihren Wagen zu gelangen. Nur noch Panik beherrschte sie. In George Malldoons Gesicht zeigte sich ein Ausdruck blanker Verzweiflung. Wie erstarrt stand er einige Augenblicke da.
    Meany schrie im selben Moment auf, als einer der Wurzelarme nach seinem Fußgelenk griff. In letzter Sekunde zog er den Fuß zurück.
    Mit einem zischenden Geräusch wuchs dieser Arm weiter empor, wucherte Stufe um Stufe hinauf, gefolgt von anderen, die sich nicht weniger gierig emporarbeiteten.
    Meany taumelte und stolperte die Treppe des Portals hinauf.
    Seine Augen waren weit aufgerissen, als er mich anblickte.
    "Gehen Sie ins Haus! Dort wird Ihnen nichts geschehen!"
    "Aber..."
    "Vertrauen Sie mir!"
    Er wollte mich vor sich her schieben. Ich blickte an seiner Schulter vorbei und sah dann etwas sehr seltsames. Meany schien es ebenfalls bemerkt zu haben. Er drehte sich halb herum und kniff die Augen zusammen.
    Ein grelles Leuchten begann sich wie eine Aura um den knorrigen Baum zu legen. Dann bildete sich der menschliche Kopf zurück. Die Schultern verschwanden und wurden wieder eins mit dem verwachsenen Stamm. Jetzt schoß die Leuchterscheinung den Stamm hinab und wurde einen der dicken Wurzelstränge entlanggeleitet. Es wirkte wie eine Art Blitz.
    Eine gewaltige Entladung geheimnisvoller Energien!
    Ich konnte sie regelrecht fühlen. Es war wie ein Schlag vor den Kopf. Ich taumelte zurück. Tom hielt mich fest. Undeutlich sah ich, wie die Leuchterscheinung aus der Furche herausdrang. Sie sprang aus der Erde, einem Ball aus reinem Licht gleich und sprang auf George Malldoon. Während dieses Sprungs veränderte das Licht seine Farbe. Die gleißende Helligkeit verwandelte sich in tiefstes Schwarz. Aus dem Lichtball wurde innerhalb eines Sekundenbruchteils etwas Dunkles, Formloses...
    Der Schatten eines gespenstischen Wesens...
    Dieselbe Erscheinung, die ich für wenige Augenblicke durch die wabernden Nebelschwaden auf den umliegenden Wiesen hatte geistern sehen...
    George Malldoon schrie.
    Keiner der Leute, mit denen er gekommen war, achtete darauf.
    Die Leute aus dem Dorf waren allesamt in panischer Flucht begriffen.
    Malldoon taumelte rückwärts. Er hob die Hand und versuchte dem Schatten auszuweichen.
    Doch der war viel zu schnell.
    Dieses Etwas landete auf ihn, hüllte ihn einen kurzen Augenblick lang ein wie ein pechschwarzes Tuch und löste sich dann vor unseren Augen auf.
    Malldoon stand mit ungläubigem Gesicht da, schaute an seinem Körper herab und schien sich darüber zu wundern, völlig unversehrt dazustehen.
    Er öffnete halb den Mund, um etwas zu sagen. Aber nicht ein einziger Laut kam über seine Lippen. Noch immer stand ihm der Schrecken ins Gesicht geschrieben.
    Seine Muskeln und Sehnen waren angespannt.
    Er schluckte.
    In diesem Augenblick rannte Meany die Stufen des Portals hinunter. Er stieg über die in ihrer Bewegung erstarrten, die Stufen hinaufwuchernden Wurzelarme einfach hinweg. Er schien keine Furcht mehr vor ihnen zu haben. Mit einem Satz sprang er über die Furche.
    Malldoon wich vor ihm zurück und setzte dann zu einem Spurt an. Er lief davon, als ob der Leibhaftige selbst hinter ihm her gewesen wäre.
    "Warten Sie doch, Malldoon!"
    Aber Malldoon dachte nicht im Traum daran. Er hetzte hinter den Männern und Frauen her, mit denen er hier hergekommen war. Doch die waren längst mit ihren Wagen davongebraust.
    "Verdammt, so warten Sie doch!" rief Meany. Ein irrer, heiserer Schrei verhallte in der Nacht. Ein Laut des Wahnsinns, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte. "Nein!"
    George riß die Tür seines alten Fords auf, den er am Straßenrand abgestellt hatte. Wie vom Leibhaftigen getrieben ließ er den Motor aufbrausen und jagte davon. Er vergaß
    sogar das Licht einzuschalten, so erfüllt von Panik war er. Meany atmete tief durch.
    Er ballte die Hände zu Fäusten. Dann wandte er sich herum. Ich sah das Glitzern in seinen Augen. Er stieg die Stufen wieder empor.
    "Haben Sie gesehen, was geschehen ist?" fragte er mich und musterte mich dabei eingehend. "Haben Sie es wirklich

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