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Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition)

Titel: Die Gabe der Patricia Vanhelsing - 5 Patricia Vanhelsing-Romane (Sonderband) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sein könnte. Daß sein Wagen am Abend noch hier abgestellt war, hat uns natürlich gewundert... Mr. Field war im übrigen sogar hier bei uns im Salon. Wir sprachen kurz miteinander..."
    "Darling!" meldete sich nun Sir Wilfried ziemlich ungehalten.
    Lady Margret wandte den Blick in seine Richtung.
    "Schon gut, Wilfried!"
    "Wie gesagt", erklärte Sir Wilfried. "Wir werden Ihnen bei Ihrer Suche wohl kaum behilflich sein können. So leid es mir tut..."
    Er will uns so schnell wie möglich wieder loswerden! ging es mir durch den Kopf. Irgend etwas hatten die Barnstables zu verbergen. Sie wußten mehr, als sie uns sagen wollten.
    "Mr. Field war auf der Suche nach einer jungen Frau", sagte ich dann ruhig. Ich studierte dabei genauestens die Gesichter der Barnstables. Sir Wilfrieds Züge blieben beinahe unbewegt. Lediglich unterhalb seines linken Auges zuckte kurz ein Muskel.
    Lady Margret hingegen runzelte die Stirn und öffnete den Mund, ohne jedoch ein Wort zu sagen.
    Ich holte die Bilder hervor, die Jim in der Umgebung von Barnstable Manor geschossen hatte.
    Jene Bilder, auf der die geheimnisvolle Frau mit den pechschwarzen Augen zu sehen war...
    "Sehen Sie die Frau im Hintergrund?" fragte ich, nachdem ich den Barnstables die Bilder übergeben hatte. Ich registrierte, daß Sir Wilfried lediglich einen sehr flüchtigen Blick darauf warf.
    "Eine Fotomontage!" war dessen Kommentar. Auf eine Diskussion darüber, wie die Bilder zustande gekommen waren, wollte ich mich nicht einlassen.
    "Wer ist die Frau?" fragte ich.
    "Tut mir leid... Kennst du sie, Darling?" Lady Margret schüttelte den Kopf.
    "Nein."
    Sir Wilfried sah mich fragend an. "Was hat diese Frau mit Mr. Fields Verschwinden zu tun?"
    "Um ehrlich zu sein, daß wissen wir noch nicht. Aber ich bin überzeugt davon, daß wir weiterkommen würden, wenn wir ihren Namen und ihre Identität wüßten..."
    "Sie müssen wissen, daß wir hier sehr zurückgezogen leben, Miss Vanhelsing", erklärte Sir Wilfried gedehnt. "Wir lernen nicht viele Leute kennen. Von gesellschaftlichen Anlässen halten wir uns fern."
    "Gibt es dafür einen bestimmten Grund?" fragte ich. Sir Wilfried lächelte dünn. "Sie sind von der Presse und vielleicht hat für Sie das Wort Privatleben nicht dieselbe Bedeutung wie für uns..."
    "Entschuldigen Sie, wenn ich indiskret gewesen sein sollte..."
    Draußen folgten jetzt die Blitze in so dichter Folge, daß
    es manchmal sekundenlang taghell war. Die Donnerschläge folgten auf dem Fuß. Augenblicke lang konnte keiner von uns etwas sagen, so laut war es.
    Lady Margret erhob sich. Ihr Gesicht war sorgenvoll. Sie rieb unruhig die Handinnenflächen aneinander und ging zu einem der hohen Fenster. Sie blickte hinaus, und ihr Gesicht wurde aschfahl im blauweißen Licht der Blitze.
    "Mein Gott, was für ein Wetter...", flüsterte sie in einem Tonfall voll Ehrfurcht. "So schlimm ist es lange nicht gewesen..."
    Ich fühlte wieder den mentalen Druck, die Anwesenheit dieser übersinnlichen Kraft.
    Es war ganz deutlich.
    Etwas oder jemand war in der Nähe, von dem diese Kraft ausging.
    Mit dem Zeigefinger der linken Hand faßte ich mir an die Schläfe, hinter der es unangenehm zu pulsieren begann.
    "Ist Ihnen nicht gut, Miss Vanhelsing?" fragte Sir Wilfried. Aber in seinem Tonfall war nicht ein Hauch echten Mitgefühls.
    Seine Stimme klirrte wie Eiswürfel, die man in ein Glas füllte.
    Das Lächeln, das sich nun um seine dünnen Lippen herum bildete, war kalt und teilnahmslos.
    Es hat mit den Blitzen und dem Unwetter zu tun! ging es mir durch den Kopf. Ich spürte es. Es war eine meiner Ahnungen, und ich hatte gelernt, auf sie zu hören...
    Ich erhob mich und trat auf Lady Margret zu, die hinaus in das tosende Chaos dieser unheimlichen Nacht blickte. Ein ungewöhnlich heftiger Wind blies jetzt und zerrte wütend an den Fensterläden. Überall klapperte und heulte es. Ich sah Lady Margret an.
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, bei ihr mehr erreichen zu können. Sie schien mir nicht ganz so verknöchert und verhärtet wie ihr Mann zu sein.
    "Wir haben die Frau gesehen, die auf den Bildern abgelichtet war", erklärte ich.
    Sie wandte ruckartig den Kopf in meine Richtung.
    "Ach, ja?"
    "Heute abend war es - in Rimsbury. Es sah aus, als würde sie vom Blitz getroffen."
    Lady Margret wurde unruhig. Sie drehte sich von mir weg und verschränke die Arme vor der Brust. "Hören Sie auf", forderte sie.
    "Es schien dieser Frau nichts auszumachen", erklärte ich dann. "Sie schien die

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