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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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mit dem Spruch geschehen, etwas hatte ihn neu geformt. »Maid!« bellte Kruppe. »Ich weiß, dass du mich hören kannst.« Er wusste es zwar nicht wirklich, doch er beschloss, auf diesem Punkt zu beharren. »Deine Seele ist in einem Körper gefangen, der nicht dein eigener ist. Das ist nicht gut für dich. Ich werde Kruppe genannt, und ich werde dich dorthin führen, wo du Hilfe findest. Komm!« Er drehte sich um und marschierte los. Einen Augenblick später hörte er ein Rascheln hinter sich und lächelte. »Ach«, flüsterte er, »Kruppe hat in der Tat Charme. Aber er kann auch sehr grob sein, wenn es notwendig ist.«
    Plötzlich war das Feuer wieder da, wies ihnen wie ein Leuchtturm den Weg zurück, und Kruppe sah die beiden Gestalten, die sie erwarteten. Die Überbleibsel des Banns, den er über sich gesprochen hatte, ließen den T'lan und die Rhivi gleißend hell erscheinen, so groß war ihre Macht. Kruppe und die Frau erreichten das Feuer.
    Pran Chole trat vor. »Ich danke dir, Kruppe.« Er musterte die Frau und nickte langsam. »Ja, ich kann den Einfluss der Imass erkennen. Aber da ist noch mehr.« Er sah die Rhivi an. »War sie einst eine Magierin?«
    Die Rhivi trat dicht an die Frau heran. »Hör mir zu, Verlorene. Dein Name ist Flickenseel, deine Zauberei ist Thyr. Das Gewirr Hießt nun in dir, es belebt dich, es beschützt dich.« Sie öffnete ihr Gewand erneut. »Es ist an der Zeit, dich zurück in die Welt zu bringen.«
    Flickenseel wich erschrocken zurück.
    »In dir ist die Vergangenheit«, sagte Pran. »Meine Welt. Du kennst die Gegenwart, und die Rhivi bietet dir die Zukunft. An diesem Ort vermischt sich alles. Das Fleisch, das du trägst, ist in einen Zauber des Bewahrens gehüllt, und im Augenblick deines Todes hast du dein Gewirr innerhalb des Einflusses von Tellann geöffnet. Jetzt wandelst du in den Träumen eines Sterblichen. Kruppe ist das Gefäß der Veränderung. Erlaube uns, dir zu helfen.«
    Mit einem wortlosen Schrei stolperte Flickenseel in Prans Arme. Die Rhivi gesellte sich schnell zu ihnen.
    »Meine Güte«, keuchte Kruppe, »Kruppes Träume haben eine merkwürdige Wendung genommen. Wenn ihm auch seine eigenen Sorgen stets gegenwärtig sind, wie eine Stimme, die ihn verfolgt, muss er sie doch einmal mehr beiseite schieben.«
    Plötzlich stand K'rul neben ihm. »Aber nein, keineswegs. Es ist nicht meine Art, dich zu benutzen, ohne dir eine Entschädigung zu gewähren.«
    Kruppe sah den Älteren Gott an. »Kruppe braucht nichts. Das hier ist ein Geschenk, und Kruppe ist froh, an seiner Entstehung teilhaben zu dürfen.«
    K'rul nickte. »Trotzdem. Erzähle mir von deiner Mühsal.« »Rallick und Murillio wollen eine alte Ungerechtigkeit bereinigen«, sagte Kruppe seufzend. »Sie glauben, Kruppe wüsste nichts von ihren Plänen, aber er wird diese Pläne zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Diese Entscheidung bringt Schuld mit sich, aber sie ist notwendig.«
    »Ich verstehe. Und der Träger der Münze?«
    »Es wurden Dinge in Bewegung gesetzt, um ihn zu schützen, obwohl die endgültige Form dieses Schutzes noch nicht feststeht. Kruppe weiß, dass das malazanische Imperium schon in Darujhistan ist, wenn seine Abgesandten sich auch im Augenblick noch verborgen halten. Was sie suchen -«
    »Ist alles andere als klar, Kruppe. Sie wissen es selbst noch nicht. Nutze dies zu deinem Vorteil, wenn du sie findest. Verbündete können aus den überraschendsten Ecken kommen. Dies werde ich dir sagen: Zwei nähern sich der Stadt; einer ist ein T'lan Imass, die andere ein Bannfluch für Magie. Ihre Absichten sind zerstörerisch, aber es sind bereits Mächte im Spiel, die sich um sie kümmern werden. Versuche von ihnen Wissen zu erhalten, aber stelle dich nicht offen gegen sie. Sie sind gefährlich. Macht zieht Macht an, Kruppe. Überlasse sie den Folgen ihrer Taten.«
    Kruppe nickte. »Kruppe ist kein Narr, K'rul. Er stellt sich niemals offen gegen jemanden, und er ist der Ansicht, dass Macht etwas ist, das man um jeden Preis vermeiden sollte.«
    Während ihres Gesprächs hatte die Rhivi Flickenseel in die Arme genommen. Pran Chole hockte neben ihnen; er hatte die Augen geschlossen, während seine Lippen lautlose Worte formten. Die Rhivi wiegte den vertrockneten Körper mit rhythmischen Bewegungen hin und her und sang leise dabei. Wasser rieselte über ihre Oberschenkel.
    »Ah«, flüsterte Kruppe. »Sie bereitet sich wahrhaftig auf eine Geburt vor.«
    Abrupt stieß die Rhivi den Körper von sich. Er

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