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Die Gärten des Mondes

Die Gärten des Mondes

Titel: Die Gärten des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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eingemischt«, antwortete Flickenseel. Sie hatte plötzlich ein flaues Gefühl im Magen. Unter schweren Lidern hervor blickte sie Fäustel an. »Deine Denul-Fähigkeiten haben also ausgereicht?«
    Der Heiler zwang sich zu einem Lächeln. »Es war leicht. Und ich hatte Hilfe.« Und dann begann er zu erklären. »Die Wunden hatten bereits begonnen, sich zu schließen, der Schaden war schon behoben worden. Ich habe den Vorgang ein bisschen beschleunigt, aber das ist auch schon alles. Er hat ein tiefes Trauma erlitten, sowohl körperlich als auch geistig. Normalerweise müsste es Wochen dauern, bis er sich körperlich erholt hat. Das allein könnte schon ein Problem geben.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Flickenseel.
    Kalam schritt zum Tisch hinüber und holte einen Weinkrug und drei Tonbecher. Er trat wieder zu ihnen und begann einzuschenken, während Fäustel weitersprach: »Die Heilung für das Fleisch und für den Geist, der das Fleisch belebt, sollte niemals getrennt ablaufen. Es ist schwer zu erklären. Die Denul-Gewirre beziehen alle Aspekte des Heilens mit ein, denn eine Beschädigung wirkt sich auf alle Bereiche aus. Der Schock ist die Narbe, die wie eine Brücke die Kluft zwischen Körper und Geist überspannt.«
    »Schön und gut«, knurrte Kalam und reichte dem Heiler einen Becher. »Aber was ist jetzt mit Paran?«
    Fäustel nahm einen großen Schluck und wischte sich anschließend den Mund ab. »Welche Macht sich auch immer eingeschaltet hat, sie hat sich nur darum gekümmert, das Fleisch zu heilen. Er kann in ein oder zwei Tagen bereits wieder auf den Beinen sein, aber der Schock braucht mehr Zeit, um zu heilen.«
    »Du konntest das nicht tun?«, fragte Flickenseel.
    Der Heiler schüttelte den Kopf. »All diese Dinge sind miteinander verbunden. Wer auch immer sich da eingemischt hat, hat diese Verbindungen durchtrennt. Wie viele Schocks, wie viele traumatische Ereignisse hat Paran in seinem Leben bereits erlebt? Welcher Narbe soll ich nachgehen? Es ist gut möglich, dass ich durch meine Unwissenheit noch mehr Schaden anrichte.«
    Flickenseel dachte an den jungen Mann, den sie vor einer Stunde in ihr Quartier geschleppt hatten. Nach seinem Schrei in der Gasse, mit dem er Tippa zu verstehen gegeben hatte, dass er noch lebte, hatte er wieder das Bewusstsein verloren. Alles, was sie über Paran wusste, war, dass er der Sohn eines Adligen war, dass er von Unta gekommen war und dass er der neue Offizier des Trupps bei ihrem Auftrag in Darujhistan war.
    »Auf alle Fälle«, sagte Fäustel, nachdem er seinen Becher ausgetrunken hatte, »passt Igel auf ihn auf. Er kann jede Minute zu sich kommen, aber niemand weiß, in welchem Zustand sich sein Geist befinden wird.« Der Heiler grinste Kalam an. »Igel hat Gefallen an dem Racker gefunden.« Sein Grinsen wurde noch breiter, als der Assassine zu fluchen begann.
    Flickenseel hob eine Augenbraue.
    Als Fäustel das sah, setzte er zu einer Erklärung an. »Igel adoptiert auch streunende Hunde und andere, äh, bedürftige Kreaturen.« Er sah zu Kalam hinüber, der schon wieder im Zimmer auf und ab schritt. »Und er kann in diesen Dingen ziemlich dickköpfig sein.«
    Der Korporal grummelte etwas Unverständliches.
    Flickenseel lächelte, doch ihr Lächeln erstarb, als ihre Gedanken zu Hauptmann Paran zurückkehrten. »Man wird ihn benutzen«, erklärte sie kategorisch, »so wie ein Schwert.«
    Ihre Worte ernüchterten Fäustel. »Die Heilung hat nichts mit Barmherzigkeit zu tun; nur mit Berechnung.«
    Alle zuckten zusammen, als sich der Schnelle Ben zu Wort meldete. »Der Anschlag auf sein Leben kam aus dem Schatten.«
    Es wurde still im Zimmer.
    Flickenseel seufzte. Bis jetzt war es nur ein Verdacht gewesen. Sie sah Fäustel und Kalam Blicke wechseln und wusste, was das bedeutete. Wo auch immer Leida jetzt sein mochte - wenn sie zurückkehren sollte, würde sie ein paar unangenehme Fragen beantworten müssen. Und Flickenseel wusste jetzt mit Gewissheit, dass das Mädchen zum Schatten gehörte.
    »Und das bedeutet«, fuhr der Schnelle Ben beinahe vergnügt fort, »dass wer auch immer auf Parans Seite eingeschritten ist, in direkter Gegnerschaft zum Reich des Schattens steht.« Er wandte den Kopf, seine dunklen Augen fixierten die Zauberin. »Wir müssen wissen, was Paran weiß, wann immer er wieder zu sich kommt. Allerdings ...«
    »... werden wir nicht hier sein«, beendete Kalam den Satz.
    »Als ob ich mit Locke nicht schon genug am Hals hätte«, murmelte

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