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Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey

Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey

Titel: Die galanten Memoiren der Madame Dumoncey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymus
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ARGARETE : Ich verbrachte glückliche Tage in den Armen Mylords. Er war sehr damit beschäftigt, unsere Lust durch neue Stellungen zu variieren. Dieser Aufgabe widmete er sich mit Leib und Seele. Obgleich er den Champagner nicht verachtete, zog er doch die Liebe allen anderen Vergnügungen vor.
    Als er eines Tages von dem köstlichen Wein erhitzt war, befahl er meinem Mädchen und seinem Diener, uns zu folgen. Es war gegen fünf Uhr am Abend, als eine prächtige Kutsche an unserer Tür hielt. Wir stiegen in die Kutsche ein, ich, mein Mädchen und Mylord. Er befahl seinem Diener, uns nach den Wiesen von Saint-Gervais zu bringen. Nachdem wir uns erfrischt hatten, gingen wir in die besagten Wiesen. Mylord kannte dort jeden Weg und Steg. Er führte uns zu einer Linde und zu einer schattigen, großen Hecke.
    Kaum waren wir angekommen, befahl er meinem Mädchen und seinem Diener, sich auszuziehen. Mylord und ich machten das gleiche. Er beabsichtigte, seine Begierden zu befriedigen. All meine Verführungskünste waren aber unfähig, ihn aus seiner Lethargie hervorzulocken, in der er sich befand. Auch das Schauspiel, das ihm mein Mädchen und sein Diener boten, vermochte in diesem Augenblick keine Wirkung auf sein Gemüt auszuüben. Er schien wie aus Marmor zu sein.
    Meine wiederholten Liebkosungen riefen bei ihm keinen Steifen hervor, obgleich ich alle nur möglichen Mittel aufwandte. Alles war vergeblich! Wir mußten das Spiel so beenden, wie wir es begonnen hatten.
N ACHFOLGER : Arme Margarete, du mußtest ja vor Lust sterben! Liebe Brunhilde, deine Möse litt Schmerzen! Oh, welche Beleidigung fügte er deinem charmanten Geschlecht zu! Wenn ich ein schlitzohriger Kavalier gewesen wäre, hätte ich an deiner Stelle das Schwanzaufgeilen nach der englischen Art des Mylords verspottet.
    M ARGARETE : Ich verstehe dich. Auch ich hatte die Absicht, aber ich dachte plötzlich an die Guineen. Man findet nicht immer einen ähnlichen Gimpel. Besonders, wenn man einen gutbetuchten gefunden hat, muß man ihn ausnehmen, darf ihn aber nicht verletzen.
    Ich wette, mein Lieber, daß deine Montigny und die anderen Schülerinnen nicht meine Geduld besessen hätten. Schließlich habe ich doch klug gehandelt, um mich aus der Affäre zu ziehen, und kam dann doch noch auf meine Kosten.
    Jetzt muß ich aber zu dem Spielchen zurückkehren, das danach folgte. Der Mylord legte mich auf die Hecke, von der ich vorhin schon gesprochen habe, und schlang seine Beine um die meinen. Er hielt sich dabei an die Verse des Boccaccio:
    »Laßt uns dieser göttlichen Stelle einen Dienst
erweisen!
Wenn unser Schwanz seinen Dienst versagt, bedienen wir uns eines Godemichés oder der
Finger!
Wenn er das dann sieht, wird er reumütig
sein!«
    N ACHFOLGER : Mit anderen Worten, er hat deine liebenswerte Möse befingert, die eine ganz andere Behandlung verdient. O gütiger Gott! Welch eine Schande!
    M ARGARETE : Na schön! Ein Tag verstrich eben! Er hat eben 100 gegen 1 gewettet, daß Bacchus, der Gott des Weines, gegen die Venus obsiegt. Wenn Bacchus aber einmal die Oberhand hat, dann ist bei Mylord nicht mehr viel los.
    Was mich anbelangt, so hat er mich befriedigt. Er hat sich mit Gewandtheit und bewundernswerter Geschicklichkeit aus der Affäre gezogen. Ich genoß ebensoviel Lust, wie wenn er mich ordentlich gevögelt hätte. Mein Mädchen und sein Diener waren jetzt an der Reihe!
    Ihre Stellung war sehr verschieden von der unseren. Ich schaute ihnen zu. Dabei verlor ich eine große Menge Lustsaft, der sich über die Oberschenkel Mylords ergoß. Mein Mädchen zeigte uns ihre vergeblichen Bemühungen, den Diener zu befriedigen. Leider wollte er es nicht machen. Sein Verhalten oder seine Hartnäckigkeit war für mein Mädchen in ihrer jetzigen Lage sehr traurig. Mylord erhob sich wütend, schnitt einen Zweig ab und verprügelte ihn ordentlich. Nachdem er damit fertig war, zogen wir uns an. Mylord wühlte in seinen Taschen herum und zog eine mit Gold gefüllte Börse heraus, so daß das Augenlicht durch den hellen Glanz geblendet wurde. Er gab mir hundert Guineen mit den Worten: »Nimm das als Taschengeld, meine Dirne, und verzeihe deinem Hurenwirt die Beleidigung, die er dir antat.«
    N ACHFOLGER : Meine Liebe, dein Mylord kann nicht rechnen! So etwas kostet mindestens 200 Guineen. Denn nach einer solchen Beleidigung konnte er dir gar nicht genug geben!
    Der vierte Fick
    M ARGARETE : E S gab nichts Alltäglicheres als den Hang Mylords nach Abwechslung, der besonders

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