Die Galaxis-Rangers
ihnen wie ein Lichtblitz vorkam. Denn in einem Sekundenbruchteil waren alle siebzehn der undurchdringlichen Tore verschwunden, an ihrer Stelle befand sich nun ein glatter Tunnel, der ins Freie führte. Der Camembitprojektor hatte alle Tore hinweggewischt, womit der Weg in die Freiheit offenstand.
»Der Weg in die Freiheit steht offen!« brüllte Jerry. »Folgt mir!«
Seine Bande keulenschwingender Rowdies folgte ihm und galoppierte röhrend den Tunnel entlang, während die anderen Sklaven disorientiert herumliefen, manche noch immer unter Gedankenkontrolle, andere frei davon. Jerry selbst rannte keulenschwingend allen voraus, leichtfüßig und rasch – ein Fehltritt, und er wäre von der nachrückenden Masse zertrampelt worden – hinaus in die Wüste, wo er in den Kampf gegen die Wachen eingriff.
Im Innern der Höhle merkten die befreiten Sklaven nun, was vor sich ging, und strebten ebenfalls in die Freiheit.
Obwohl die Hagg-Loos wie die wahnsinnigen Teufel kämpften, die sie ja auch waren, hatten sie keine Chance. Denn sie sahen sich nicht nur ihren entfesselten Sklaven gegenüber, sondern auch noch John und einer Schwadron Garnishee, die aus dem Flugzeug zum Ort des Geschehens eilten, zudem Lord Prrsi, der aus der Frachtluke geklettert kam. Der Kampf war kurz und blutig, schon bald war auch der letzte Hagg-Loos tot.
»Zum Flugzeug«, befahl Lord Prrsi. »Verstärkung ist unterwegs, ich glaube, wir sind nicht stark genug, es mit ihrer ganzen Kampfflotte aufzunehmen.«
»Wartet!« rief Jerry und bahnte sich einen Weg durch die Reihe der Sklaven, die in die 747 drängten. »Wo ist Chuck? Schließlich sind wir doch gekommen, um ihn zu retten; daher haben wir doch das Ganze erst begonnen!«
»Er ist nicht im Flugzeug oder in diesem Haufen da«, sagte John.
»Dann ist er noch in der Höhle«, rief Jerry aus und rannte sofort zurück.
»Bleiben Sie hier!« befahl Lord Prrsi. »Wir können nicht länger warten. Tun wir das, dann riskieren wir den Verlust des Camembitprojektors und alles, was im Schiff ist, ganz zu schweigen vom Schiff selbst.«
»Sie bleiben hier und warten auf mich!« befahl Jerry. »Es wird nur einen Moment dauern. Kämpft, wenn es nötig ist, aber haltet noch einen Moment aus.«
Dann stürzte er in die Höhle, nach all den hektischen Aktivitäten schon ziemlich außer Atem. In der Höhle angekommen, konnte er nichts sehen, da seine Augen sich wieder an die Helligkeit außerhalb gewöhnt hatten. »Chuck!« rief er, doch er bekam keine Antwort. Blind vorwärtstaumelnd, näherte er sich den Nahrungströgen – hatte er da nicht ein schlabberndes Geräusch gehört? –, und tatsächlich, dort fand er seinen Freund, den Kopf im Brei verborgen.
»Wir müssen weg von hier!« Er zerrte an Chucks widerstrebender Schulter.
»Hau ab!« lautete die geknurrte Antwort. »Chuck essen!«
Jerry war so müde, daß er kaum noch den Arm bewegen konnte, doch er verpaßte seinem Freund mit schmerzender Hand einen Karateschlag, der ihm das Bewußtsein raubte. Es war eine Heidenarbeit, den leblosen Körper seines Freundes auf die Schulter zu bekommen und mit dieser Last den Korridor entlangzugehen. Ein Steak und ein heißes Bad, das würde er nach alledem benötigen, dachte er bei sich, und vielleicht noch ein paar Schlucke guten Bourbon.
Dann sah er den Eingang vor sich und kam stolpernd zum Stehen. Hoch über sich konnte er die Kampfflieger der Hagg-Loos ausmachen.
Aber vor ihm, in der Wüste, wo der Adler von Pleasantville gestanden hatte, war nichts. Absolut nichts.
Sie waren alleine, gefangen auf diesem feindlichen Planeten, weit von der Heimat entfernt.
13.
Es war ein Augenblick entsetzter Paralyse für diesen unerschrockenen Weltraumfahrer, der in diesem speziellen Augenblick nicht besonders viel von der Weltraumfahrt wissen wollte und es bedauerte, jemals damit angefangen zu haben. Was sollte er tun? Selbstmord schien die einzig mögliche Antwort, er ließ den bewußtlosen Chuck auf den Boden plumpsen, während er sich mögliche Methoden ausdachte, ein Leben auszulöschen, das schon so gut wie ausgelöscht war. Doch der Augenblick ging vorüber, und er ließ die Selbstmordgedanken wieder fallen, vielleicht nur deshalb, weil ihm im Augenblick keine einfache Methode dafür einfiel, abgesehen einmal von der, sich in dem Trog voller Mangoldbrei zu ertränken, und das schien ihm dann doch zu unappetitlich. Über ihm rasten die Kriegsschiffe der Hagg-Loos, gelegentlich einmal feuerten sie auf
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