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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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Haltung betonte ihre schwellenden Brüste und den flachen Bauch, und er hatte dann immer Probleme, sich auf das zu konzentrieren, was sie sagte. »Bedenken Sie, daß wir primordiale Schwarze Löcher zwar nur zur Energieerzeugung und Zeitdilatation benutzen. Doch es wäre sicher möglich, auch eine wirkungsvolle Waffe daraus zu konstruieren.«
    »Sie verfügen nicht über die erforderliche Technologie.«
    »Vielleicht nicht, aber die könnten sie sich beschaffen. Zum Beispiel, indem sie eine der wissenschaftlichen Kolonien der Magistraten überfallen …«
    »Glauben Sie wirklich, sie würden ihr Tor zu Gott in die Luft jagen, nur um es uns zu zeigen?«
    »In Anbetracht ihrer Mentalität würde ich das als nicht allzu weit hergeholt bezeichnen.«
    Tahn wand sich unbehaglich auf seinem Sessel. Er hatte erlebt, wie Baruch Dinge tat, die kein normaler Kommandeur auch nur in Erwägung ziehen würde – etwa seine ganze Flotte aufs Spiel zu setzen, zum Beispiel, als er einen schwer bewaffneten Gefängnisplaneten stürmte, um zwei seiner Soldaten zu befreien. Oder damals, als sie ihn im Asteroidengürtel um Antares Minor festgenagelt hatten und ihm fünf zu eins überlegen waren. Statt sich zu ergeben, wie es jeder andere Kommandeur angesichts der sicheren Niederlage getan hätte, postierte Baruch vier seiner Schiffe an strategischen Positionen, evakuierte die Mannschaften und programmierte die Materie-Antimaterie-Anlagen auf automatische Selbstzerstörung. Dann stürmte er mit dem Rest der Flotte los und versuchte die für den Lichtsprung erforderliche Geschwindigkeit zu erreichen. Sie hatten zwei seiner Schiffe abgeschossen, bevor sie merkten, daß es sich bei den zurückgelassenen Einheiten um Köder handelte. Der gesamte Asteroidengürtel und mit ihm fünfzehn magistratische Schiffe verschwanden in den Explosionen. Dieser Mann opferte sechs erstklassige Schiffe und zwei Mannschaften, damit die verbliebenen sechs Einheiten entkommen konnten … und tötete dabei auch noch fünfzigtausend Regierungssoldaten. Kein normaler Mensch konnte vorhersagen, was er tun würde.
    »Eigentlich«, unterbrach Halloway seinen Gedankengang, »glaube ich nicht, daß sie ihr einziges Mea zerstören würden. Aber nehmen wir einmal an, sie hätten noch eins in Reserve. Sie könnten es als Bombe verwenden, indem sie seine Masse anzapfen und gleichzeitig die Temperatur solange erhöhen, bis das Loch die verbliebene Masse in Form einer katastrophalen Ausschüttung von Gammastrahlen abgibt.« Sie hob den Kopf und runzelte die Stirn. »An der richtigen Stelle angebracht, könnte so ein Gerät sogar Palaia Station pulverisieren. Die Magistraten …«
    »Würden über das ganze gisclasianische System verstreut werden.« Er erschauerte angesichts des angenehmen Gefühls, das diese Vorstellung in ihm auslöste.
    »Aber eine Bombe erscheint ziemlich verschwenderisch, wenn man das langfristige Potential einer Singularitäts-Kanone in Betracht zieht. Ein einziges primordiales Schwarzes Loch von minimaler Größe, sagen wir ein paar Milliarden Tonnen, könnte leicht versteckt werden und würde 10 MeV Energie erzeugen. Das wäre ein Energieausstoß, der dem von sechs konventionellen nuklearen Kraftwerken gleichkäme.«
    »Eine Waffe. Sicher. Woran liegt es, daß das Konzept eines wohlmeinenden Gottes so viele Menschen zu Mord und Totschlag verführt?«
    »Es gewährt Trost in Zeiten der Not.« Sie lächelte süß.
    »Ach.«
    »Obwohl man sagen muß, daß der gamantische Gott ein recht kapriziöser Charakter ist. Er hat sie jedesmal im Regen stehen lassen, wenn sie ihn in den vergangenen Jahrtausenden dringend gebraucht hätten.«
    »Alle Götter halten das so. Man kann doch nicht erwarten, daß sich wirre Illusionen als verantwortungsvoll erweisen.«
    »Wirr? So wie das Heisenberg-Prinzip, die Lamb-Verschiebung, das …«
    »Ich verstehe schon, was Sie meinen, Lieutenant.« Er blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an. Sie grinste und kehrte zu ihrem Platz an der Konsole zurück.
    »Insubordination«, grollte er leise. »Ich muß mich mit verrückten Gamanten und respektlosen Offizieren herumschlagen.«
    »Ich kann allerdings beim besten Willen nicht begreifen«, meinte sie, ohne auf seinen Kommentar einzugehen, »weshalb sie weiterhin an Epagael glauben, nachdem er sie so oft im Stich gelassen hat. Vielleicht ist das aber auch der Grund, weshalb der neue Mashiah überall in der gamantischen Zivilisation auf so viel Resonanz

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