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Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan

Titel: Die Gamant-Chroniken 01 - Das Licht von Kayan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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alles in Ordnung, mein Junge?«
    »So gut es unter diesen Umständen möglich ist. Yosef, was machen Sie hier?«
    »Ich bin hergekommen, um Sie zu befreien. Ornias und Adom befinden sich in einer Konferenz, deshalb schien es mir das der geeignete Augenblick zu sein.«
    »Mich befreien? Seien Sie nicht albern. Das ist unmöglich.« Er deutete zur Tür. »Wie viele Wächter stehen im Moment dort draußen?«
    »Drei. Damit ist das Verhältnis ausgeglichen. Aber ich fürchte, das reicht nicht. Es war leicht, hier hereinzukommen, aber mit Ihnen wieder hinauszumarschieren, dürfte vermutlich schwerer werden.«
    »Vermutlich? Haben Sie den Verstand verloren? Die werden nicht einfach zuschauen, wie ich hier rausgehe.«
    »Aber ich fürchte, wir werden genau das versuchen müssen, Jeremiel. Sehen Sie, Ornias hat vor kurzem die Gegebenheiten in den Höhlen unter dem Palast verändern lassen. Deshalb wird das Regiment, das bisher diesen Teil des Gebäudes bewachte, derzeit auf der Palastmauer eingesetzt. Allerdings wird dieser Zustand nicht lange anhalten. Sobald die regulären Truppen wieder zur Verfügung stehen …«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, stöhnte Jeremiel und versuchte, sich bequemer hinzusetzen. »Also gut, kommen wir zur Sache. Wie wollen Sie mich hier herausbringen?«
    »Ari wartet draußen mit einer Pistole. Er …«
    »Ach, du lieber Himmel«, murmelte Jeremiel. »Funk ist bewaffnet? Dann beten Sie, daß er nicht einen von uns erschießt, wenn wir ausbrechen.«
    Yosef nickte. »Ich habe ihn schon daran erinnert, daß ich derjenige in dem blauen Gewand bin. Da ich aber nicht wußte, was Sie tragen würden, konnte ich ihn auch nicht entsprechend vorbereiten.«
    »Ich kann ja heftig winken«, meinte Jeremiel. »Wenn wir die Wachen und Funk überleben, gibt es dann eine Möglichkeit, aus dem Palast zu entkommen?«
    »Ich weiß nicht, ob es funktionieren wird, aber Ari hat eine Uniform der Wachen besorgt – übrigens aus dem gleichen Asservatenraum, aus dem auch die Waffe stammt. Wir dachten, Sie könnten sie vielleicht brauchen.«
    »Ja, das könnte klappen. Insbesondere, wenn Ornias derzeit seine Leute von einem Ort zum anderen scheucht. Ich könnte mich unter eine Gruppe mischen, die nach draußen in die Stadt geht. Allerdings brauche ich einen Ort, an dem ich mich in der Zwischenzeit verstecken kann.«
    »Oh, da gibt es genügend Stellen«, erklärte Yosef, »und zwar sowohl innerhalb des Palasts als auch darunter. Das ganze Gebäude wimmelt nur so von Geheimgängen.«
    »Ja, ich weiß … aber woher wissen Sie das?«
    »Wir haben den Palast in den letzten Wochen recht gründlich erforscht. Es gibt auf jeden Fall eine ganze Reihe von Gängen, die von den Frauenunterkünften zu den Vorratsräumen führen. Vielleicht haben die Frauen in der Vergangenheit dort Lebensmittel gestohlen.«
    »Wäre möglich. Aber habt ihr keine Gänge gefunden, die den Palast mit dem unterirdischen Höhlensystem in der Wüste verbinden?«
    Yosef schüttelte den Kopf. »Nein, wir wußten nicht einmal, daß es ein derartiges System gibt.«
    »Zum Glück weiß das auch sonst kaum jemand. Leider habe ich auch keine Verbindung gefunden. Ich werde noch einmal zurückgehen und das Sanitätszimmer genauestens durchsuchen. Dort muß es eine Verbindung geben.«
    »Sollen wir uns darum kümmern? Wir könnten …«
    »Nein, verschwendet damit nicht eure Zeit. Ich muß so schnell wie möglich zu den Höhlen der Wüstenväter zurückkehren. Wenn ich es nicht innerhalb von fünf Tagen schaffe, spielt alles andere ohnehin keine Rolle mehr.«
    Yosef runzelte die Stirn. »Zu wem müssen Sie zurück?«
    »Zu den Wüstenvätern. Eine geheime religiöse Sekte in den Wüstenregionen. Sie müssen sich schon seit Ewigkeiten auf Horeb befinden.«
    »Ja, natürlich. Zadok hat sie mal erwähnt. Es sind Mönche, nicht wahr? Und sie folgen noch den alten Geboten von Reinheit und Keuschheit?«
    »Genau.«
    »Vor Jahren hat Zadok mir einmal erzählt, daß er Spitzel bei ihnen hat.« Er kicherte. »Seine Männer haben sich offenbar sehr über die Entbehrungen beklagt, die sie dort ertragen mußten.«
    Jeremiel beugte sich vor. »Wer? Erinnern Sie sich an irgendwelche Namen?«
    Yosef durchforschte seine Erinnerungen. Sein Gedächtnis arbeitete heute nicht mehr so gut wie früher. »Nein, Jeremiel. Ich erinnere mich nur noch daran, daß einer seiner letzten Rekruten kurz zuvor seine Frau und sein Kind bei einem schrecklichen Unfall verloren hatte.«
    »Lieber

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